Nicaragua: Ortegas Thron wackelt

 
Meldung vom 24.08.2018

In Nicaragua gehen die Proteste gegen Präsident Daniel Ortega weiter. Tausende Demonstranten haben sich erneut in Managua zusammengefunden und den Rücktritt des sozialistischen Staatschefs verlangt. „Wenn der Präsident nicht geht, werden wir ihn verjagen“, skandierten sie während der Protestaktion.

Trotzdem verlief die Kundgebung friedlich: Ohne Gewalt marschierten die Regierungsgegner mit nicaraguanischen Flaggen durch die Hauptstadt. „Wir marschieren, um der Regierung zu sagen, dass wir uns gegen ihren Missbrauch stellen und in Freiheit leben wollen“, sagte eine 49-jährige Demonstrantin.

Gleichzeitig wurden tausende Anhänger der Regierungspartei auf die Straßen getrieben und sicherlich von der Regierung dazu angehalten, Gegenparolen zu äußern. Sie forderten, Ortegas Kritiker sollten für ihre „Verbrechen“ bestraft werden.

Nicaraguas linksgerichteter Staatschef Ortega sieht sich seit Monaten mit Massenprotesten konfrontiert, die von Polizei und Paramilitärs regelmäßig auseinandergetrieben und unterdrückt werden. Seit Mitte April wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bereits mehr als 300 Menschen ermordet, hunderte wurden wegen Vorwürfen des „Terrorismus“ ins Gefängnis geworfen.

Währenddessen gehen auch die Angriffe von Paramilitärs weiter. Trotz Einmischung internationaler Organisationen bedient sich Ortega weiter seiner inoffiziellen Schlägertrupps, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Erst vor wenigen Tagen berichteten Medien über die Entführung des Rechtsanwalts Carlos Cárdenas Zepeda in León. Zepeda war Jurist und Berater der nicaraguanischen Bischofskonferenz. Die katholische Kirche ist bemüht, als Vermittler zwischen der Regierung und der Opposition aufzutreten. Doch die Einmischung in die Politik trägt ihr inzwischen Ortegas Feindschaft ein.

Laut Medien bestätigte die Frau des Anwalts die Verschleppung. Der Anwalt hatte in den vergangenen Tagen Morddrohungen erhalten. Er wurde mit dem Tod bedroht, wenn er die Arbeit für die Bischöfe nicht fallen lassen würde. Auch in der Küstenstadt Korinth wurde ein Pfarrer Ziel eines Angriffs paramilitärischer Truppen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „The Epoch Times Deutschland“, epochtimes.de