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Südsudan: Endgültiges Friedensabkommen unterzeichnet

Meldung vom 14.09.2018

Südsudans Bürgerkriegsparteien haben sich nach monatelangen Verhandlungen nun endlich auf ein Friedensabkommen verständigt. Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar signierten das Abkommen am Mittwoch (12.09.2018) in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Das unterzeichnete „endgültige Abkommen“ beinhaltet unter anderem die Maßnahme, Machar wieder zum ersten Vizepräsidenten des Landes einzusetzen.

Derweil kamen 16 Vertreter von Flüchtlingen aus dem Südsudan zu Teilnehmern der Friedensgespräche in Khartum, Sudan, um den 2,5 Millionen Menschen eine Stimme zu verleihen, die seit 2013 vor der Gewalt in ihrem Land fliehen mussten.

„Wir haben gelitten. Uns hat es am meisten getroffen. Das Land ist praktisch leer. Kaum jemand kann dort noch leben”, berichtet Singira Mirihewari, der aus der Demokratischen Republik Kongo anreiste.

„Wenn die Führer im Südsudan wollen, dass wir zurückkommen, dann müssen sie uns erst zeigen, dass sie es mit dem Frieden ernst meinen“, ergänzt er. Das neue Abkommen „Revitalised Peace Agreement“ (Wiederbelebtes Friedensabkommen) erlaubt den Flüchtlingen eine Rückkehr in Sicherheit und Würde und verspricht physischen, psychologischen und legalen Schutz. Den Rückkehrern wird das Recht zugesprochen, sich in ihren Heimatorten oder jeder anderen Region niederzulassen. Sie sollen die Staatsbürgerschaft und Dokumente bekommen.

Trotz dieser Zusagen haben viele der Flüchtlinge, die nach Khartum kamen, Zweifel, ob eine Rückkehr ratsam ist, und ob es wirklich Frieden geben kann. Sie haben unsere Vorschläge angehört. Wir hoffen, dass es ein dauerhafter Frieden sein wird, und dass er der letzte Friede sein wird“, sagt Margaret Ambi.

„Natürlich wollen wir zurückgehen. Südsudan ist ein reiches Land. Wir haben alles: Öl, Gold, Mineralien. Aber die Führer müssen aufhören zu kämpfen”, meint die 62jährige Margaret Wani Ambi, Großmutter von fünf Enkeln. Sie lebt derzeit in einer informellen Flüchtlingssiedlung außerhalb von Khartum, in der über 24.000 Flüchtlinge untergekommen sind.

Ein klare Beteiligung an Entscheidungen sei für die Flüchtlinge wichtig, so Margaret: „Ich will genau wissen, wie der Frieden erreicht werden soll. Die Flüchtlinge müssen ein Mitspracherecht haben, wenn es um Gesetze und die Strukturen des Landes geht, damit es keinen Krieg mehr gibt. Wir sind zwar außerhalb des Landes, aber es ist unser Land und wir müssen miteinbezogen werden.”

Simon Marot Touloung reiste aus Uganda an, um an dem Treffen teilzunehmen. Er verließ das Bürgerkriegsland vor fünf Jahren mit seiner Familie mit zwei Kindern. Simon fordert eine Absicherung, dass das Land funktioniert, in das er zurückkehrt: „Sie müssen die Straßen reparieren, Schulen bauen und die Wirtschaft wieder zum Laufen bringen. Das Justizsystem. Alles muss von vorn anfangen und das wird lange dauern.“

Simon betont außerdem: „Wir werden nicht zurückgehen, wenn wir ein schlechteres Leben haben. Keine unserer Frauen wird zurückgehen, denn in Uganda gibt es wenigstens etwas zu essen für ihre Kinder … Ich will also den Plan zum Wiederaufbau hören. Dann gehe ich zurück nach Uganda und erzähle den anderen Flüchtlingen, was ich gehört habe.“

Arnauld Akodjenou, regionaler Flüchtlingskoordinator, fasste zusammen, dass es sehr wichtig war, dass auch Flüchtlinge bei dem Treffen zugegen waren, bei dem die Vertreter der Regierung und der Opposition den Flüchtlingen zuhörten mussten. „Die Flüchtlingsvertreter in Khartum werden die Führer des Landes und die Welt an die vielen Opfer erinnern, die es jeden Tag gibt, solange es keinen Frieden im Südsudan gibt. Indem sie die Flüchtlingsgemeinschaften, in denen sie leben, informieren, sind sie starke Vertreter des Friedens“, stellte Akodjenou fest.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Südsudan, Frieden, Friedensabkommen, Salva Kiir, Riek Machar, Bürgerkrieg, Addis Abeba, Rückkehr, Wiederaufbau