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Global: Ebola erneut außer Kontrolle

 
Meldung vom 16.11.2018

Im Kongo breitet sich erneut die Seuche Ebola aus. Begünstigt wird die Ausbreitung durch die bürgerkriegsartigen Zustände. Mehr als 200 Menschen im Kongo sind bereits an der Krankheit gestorben. Der Bürgerkrieg bringt die Helfer an den Rand ihrer Kapazität.

Der Ausbruch einer Ebola-Epidemie ist für Eric Mukama beinahe schon zur Gewohnheit geworden. Als Mitarbeiter der Hilfsorganisation Care hat der kongolesische Arzt in den vergangenen 18 Jahren bereits zahlreiche Epidemien miterlebt. Doch was der Mediziner derzeit in der nordostkongolesischen Stadt Beni durchleidet, bringt auch den bislang routinierten Experten an seine Grenzen. „Wir leben ständig mit der Angst vor einem Angriff“, berichtet der Epidemiologe: „Es gibt nichts Schwierigeres, als eine Seuche in einer Bürgerkriegsregion eindämmen zu müssen.“

Die nackten Zahlen unterstreichen Mukamas Aussage. Die derzeitige – zehnte – Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo ist die tödlichste, seitdem der Ebola-Virus vor 52 Jahren zum ersten Mal ausgemacht werden konnte: Fast 350 Personen sind bereits infiziert, mehr als 200 haben den aggressiven Erreger nicht überlebt. Allein in den vergangenen drei Tagen wurden in dem Epidemie-Gebiet 15 Neuansteckungen und acht Tote verzeichnet. Ein Signal dafür, dass sich die Ausbreitung des Virus sogar noch beschleunigt. „Keine Epidemie der Welt war so kompliziert wie diejenige, die wir gegenwärtig erleben“, meint Kongos Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga.

Waren es vor vier Jahren, als bei einer Ebola-Epidemie in Westafrika mehr als 11.000 Menschen ums Leben kamen, die dichtbesiedelten Wohngebiete, die den Seuchenbekämpfern die größten Probleme bereiteten, so ist es hier der Bürgerkrieg. In der Umgebung der rund 800.000 Einwohner zählenden Provinzstadt Beni werden seit Jahren zähe Kämpfe ausgetragen, immer wieder unterbrochen durch kurze Pausen.

Sobald Schüsse ertönen, müssen die Gesundheitsexperten ihre Arbeit – gelegentlich für mehrere Tage – liegen lassen. Ein folgenschwerer Rückschlag bei der Eindämmung der Epidemie, bei der es vor allem darauf ankommt, alle von der Krankheit befallenen Personen zu erfassen, und auch alle die, die mit erkrankten Personen in Kontakt gekommen sind. Statt Listen anlegen und impfen zu können, müssen sich die Helfer immer wieder zurückziehen und für ihr eigenes Leben sorgen. Es sei nur eine Frage der Zeit, sagen Experten voraus, bis sich das Virus auch über die Grenze hinweg ins Nachbarland Uganda bewegt.

Wer sich in der Gegend um Beni genau bekriegt und warum, können selbst Kongo-Kenner nicht so genau definieren. Immer wieder tauchen eine islamistische Miliz namens Allied Democratic Forces auf, die einen Regierungswechsel in Uganda erzwingen will, sowie zahlreiche lokale Kämpfergrüppchen – im Sprachgebrauch Mayi-Mayi genannt –, die oft Angehörige anderer Ethnien angreifen. In den vergangenen vier Jahren wurden in der Nord-Kivu-Provinz mehrere tausend Menschen umgebracht und mindestens eine Million musste fliehen.

Ein Ebolaausbruch auch in Uganda wird derzeit von vielen Ärzten befürchtet. Die Krankheit wurde in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo seit Juli bereits auf 333 Menschen übertragen. Das Virus breite sich damit zum ersten Mal in einer dicht besiedelten Konfliktzone aus. Aus dieser Krisenregion ergriffen immer wieder tausende Menschen die Flucht. „Unsere Sorge ist, dass sich die Ebolaepidemie durch die Flüchtlinge auch in Uganda ausbreiten könnte“, warnte der Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, Roland Hansen. Die Organisation intensiviere daher in Uganda ihre Infektionsvorbeugung und trainiere das Personal im Umgang mit Ebolapatienten.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Kampf gegen Ebola im Kongo




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Ebola, Ebola-Ausbruch, Kongo, Uganda, Virus, Epidemie, Bürgerkrieg, Ärzte, Helfer, Ausbreitung, Beni, Flüchtlinge