Äthiopien: Heuschrecken fressen ganze Regionen kahl

 
Meldung vom 21.02.2019

In Teilen Afrikas fühlt man sich derzeit an das Alte Testament und die Plagen zu Zeiten von Moses erinnert: Aktuell werden Afrika und die Arabische Halbinsel von gewaltigen Heuschreckenschwärmen heimgesucht. Die UN rechnet mit dramatischen Ernteausfällen.

Die sogenannten Wüstenheuschrecken haben sich in den vergangenen Monaten explosionsartig vermehrt und sind zu riesigen Schwärmen mit hunderttausenden Insekten angewachsen. Sie lassen innerhalb weniger Tage ganze Landstriche kahlgefressen zurück und können sich bis zu 150 Kilometer pro Tag fortbewegen.

Die ersten kleineren Heuschreckenschwärme wurden bereits im Dezember 2018 im Sudan und in Äthiopien wahrgenommen, haben aber inzwischen das Rote Meer überquert und die Arabische Halbinsel erreicht. In den vergangenen Monaten kam dort viel Regen nieder, in weiten Teilen der Wüste ist die Vegetation erwacht. Die UN ist in Sorge, dass sich die Heuschreckenpopulation in den kommenden Wochen unkontrolliert weitervermehrt und einige Schwärme sogar Pakistan und Indien überfallen können. Dann könnte sich das Problem zu der größten Plage seit der 80er Jahre ausweiten.

Die Vermehrung der Heuschrecken wurde durch starke Niederschläge im Dezember und Januar im Sudan und in Äthiopien begünstigt. Infolgedessen sind große Teile der normalerweise wüstenähnlichen Landschaft zu fruchtbarem Grasland geworden, sodass die Heuschrecken sich sattfressen können. Die UN warnt, dass in den kommenden Wochen ganze Ernten weggefressen werden könnten, was wiederum eine Hungersnot in Teilen Afrikas auslösen könnte.




Quelle: „wetteronline“, www.wetteronline.de