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Südsudan: Präsident beim Papst – „Ich zitterte fast, als mich Papst Franziskus um Frieden bat“

 
Meldung vom 21.05.2019

In einer beispiellosen Geste küsste Papst Franziskus im vergangenen Monat die Füße der beiden Kriegstreiber und führenden Politiker des Südsudans, die einer Einladung in den Vatikan nachkamen.

Der südsudanesische Präsident Salva Kiir bezeugte, dass diese Handlung des Papstes, die weltweit Aufmerksamkeit erregte, ihn „fast zittern ließ“. „Ich fühlte mich gedemütigt angesichts der Demut des Heiligen Vaters, sich zu Boden zu beugen und meine Füße zu küssen“, sagte Kiir. „Ich zitterte fast, weil das noch nie zuvor passiert war, außer in der Zeit, als Jesus niederkniete, um die Füße seiner Jünger zu waschen. Und es hätte das Gegenteil sein sollen; seine Jünger hätten ihm die Füße waschen sollen: Das ist es, was mir in den Sinn kam, als der Papst niederkniete.“

Kiir und der ehemalige Vizepräsident Riek Machar – jahrelange Erzfeinde und Drahtzieher eines Konflikts, bei dem hunderttausende Menschen ums Leben kamen – begegneten dem Papst, als sie sich auf seine Einladung vom 10. bis 11. April zu Einkehrtagen im Vatikan einfanden. Papst Franziskus bat die südsudanesischen Führer, „alles zu überwinden, was euch trennt“, und eröffnete ihnen, dass er dafür bete, dass sie Friedensstifter werden, die „Frieden durch Dialog, Verhandlung und Vergebung schaffen“.

Kiir und Machar verständigten sich im September 2018 auf ein fragiles Friedensabkommen, das die katholischen Bischöfe des Landes als „fatal fehlerhaft“ bewerteten, weil es nicht die Wurzeln des Konflikts angehe. „Angesichts des jahrzehntelangen Misstrauens, das zwischen diesen verschiedenen Kräften bestand, ist es keine leichte Sache“, betonte Bischof Eduardo Kussala aus Tombura-Yambio im Südsudan.

Kiir gab zu, dass der Moment, in dem der Papst eine solche Demut zeigte, ihn als Führer des Landes bewegt habe. „Die Gefühle, die ich in diesem Moment, zu dieser Stunde, hatte, waren, dass ich mein Bestes geben sollte, wenn ich in den Südsudan zurückkehre. Ich sollte mein Bestes tun, um meinem Volk Frieden zu bringen, damit sich die Menschen untereinander versöhnen und die Menschen nicht daran denken, wieder zu kämpfen“, versicherte er.

Bischof Kussala berichtete, sein Bistum arbeite hart daran, dass konkrete Versöhnung vor Ort möglich wird. „Wir sind der Meinung, dass die Suche nach lokalen Antworten, nach lokalen Lösungen für die unter uns auftretenden Probleme der richtige Weg ist“, meinte er. Die Diözese hat sich kürzlich mit anderen kirchlichen Gruppen verbunden, um 10.000 junge Männer aus der Wildnis, wo sie als Kämpfer in blutige Gefechte verwickelt waren, zurückzubringen und sie zu einem Leben in Versöhnung und Vergebung anzuleiten. „[Wir müssen] glauben, dass wir alle gleich sind, wir sind Kinder Gottes. Wir müssen einander verzeihen, das ist unser Ziel.“


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Papst küsst Südsudans Anführern die Füße




Quelle: „Catholic News Agency (CNA)“, www.catholicnewsagency.com

Schlagwörter: Südsudan, Papst, Papst Franziskus, Audienz, Frieden, Salva Kiir, Riek Machar, Geste, Füße küssen, Fußkuss, Ritual, Demut, Versöhnung, Vergebung, Friedensabkommen, Bürgerkrieg, ethnische Konflikte, Rom