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Global: In Afrika könnte sich das Coronavirus rasend schnell verbreiten

Meldung vom 18.02.2020

Mitarbeiter im Gesundheitswesen in Afrika sind besorgt, dass ein Ausbruch des Coronavirus auf dem Kontinent unübersehbare Folgen hätte. Man hätte keine Kapazitäten, Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen.

Während der afrikanische Kontinent weiterhin versucht, einer Heuschreckenplage und Nahrungsmittelknappheit Herr zu werden, zeichnet sich am Horizont eine noch größere Bedrohung ab. Es besteht nämlich das große Risiko, dass einige der chinesischen Arbeiter das Virus nach Äthiopien oder in die afrikanischen Länder eingeschleppt haben, in denen sie arbeiten. Und es stellt sich die Frage, ob diese Länder in der Lage sind, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen, solange die Zahl der Infizierten klein ist.

Das Virus, das in weiten Teilen Chinas immer mehr Menschen befallen hat, muss in Afrika erst noch bestätigt werden. Die globalen Gesundheitsbehörden sind jedoch zunehmend alarmiert, angesichts der Frage, was mit dem Kontinent passiert, wenn die Krankheitsfälle auf das Ausmaß einer Epidemie anwachsen. Denn schätzungsweise eine Million Chinesen leben und arbeiten derzeit in Afrika.

Gerade über das Einfalltor Äthiopien könnte das Virus rasch auf den ganzen „schwarzen Kontinent“ übergreifen, zumal die Inkubationszeit mittlerweile auf bis zu 24 Tage geschätzt wird und Infizierte das Virus weitertragen können, obwohl sie keinerlei Krankheitssymptome aufweisen.

Der äthiopische Flughafen Bole International ist nämlich das wichtigste afrikanische Drehkreuz für China. Täglich landen durchschnittlich 1.500 Passagiere aus China hier. Äthiopien prüft die Anreisenden alle auf Symptome, was im Wesentlichen bedeutet, dass ihre Temperatur gemessen wird. Doch das ist völlig unzureichend. Von dort aus fliegen nämlich viele chinesische Passagiere in jene Länder weiter, in denen chinesische Unternehmen ihre Zweigstellen haben oder ihre Bauvorhaben verfolgen.

Doch Afrika ist ein Kontinent, auf dem 1,2 Milliarden Menschen leben, und auf dem es leider eines der weltweit schwächsten Gesundheitssysteme gibt, so dass Erkennung und Behandlung von Krankheiten nur sehr lückenhaft gegeben sind.

Zu jenen, die allmählich panisch reagieren, zählen Mitarbeiter des Sino-Zambia Friendship Hospital in der Bergbaustadt Kitwe mit rund einer halben Million Einwohner im Norden Sambias nahe der Grenze zum Kongo. Chinesische Unternehmen betreiben Bergbau am Stadtrand. Ein Unternehmen unterhält seinen Hauptsitz in Wuhan, der Stadt im Zentrum des Virusausbruchs. Hunderte von Arbeiter sind in den letzten Wochen zwischen Sambia und China gependelt.

„Wir sind definitiv nicht vorbereitet. Wenn wir ein paar Fälle hätten, würde sich das sehr schnell ausbreiten“, mahnte Physiotherapeutin Fundi Sinkala. „Wir geben unser Bestes mit unseren Ressourcen.“

Chinesische Botschaften in Sambia und anderswo in Afrika zeigten sich ungewöhnlich gesprächsbereit und gaben Pressekonferenzen und Fernsehinterviews, um ihre Maßnahmen gegen einen Ausbruch zu schildern. In Botschaften müssen ankommende chinesische Staatsbürger melden, wo sie sich in China aufgehalten haben. Sie verlangen von den Bürgern, sich freiwillig für 14 Tage zu isolieren.

„Wir praktizieren jetzt Hygiene, sogar in den Minen“, versicherte der in Kitwe ansässige Präsident der Gewerkschaft Mine Workers Union in Sambia, Joseph Chewe. „Jede Meldung einer Person mit Coronavirus hier wird sehr katastrophal sein.“

Die WHO teilte mit, dass die Länder die Auflage haben, bestätigte Fälle und Verdachtsfälle zu melden. Der WHO-Chef hat die Länder öffentlich aufgefordert, Informationen untereinander weiterzugeben. Bisher scheinen die afrikanischen Länder sich an die Vorgaben zu halten, sagte ein WHO-Berater für Gesundheitssicherheit, Dr. Ambrose Talisuna, gegenüber Reportern.

Doch was passiert, wenn der erste Krankheitsfall gemeldet wird? Man muss sich nur an die Ebola-Ausbrüche der letzten Jahre erinnern, wo Quarantänemaßnahmen kaum wirkten. Lediglich die rasche Inkubationszeit verhinderte stets eine Katastrophe. Diesen Vorteil bietet das Coronavirus jetzt allerdings nicht.




Quelle: „Contra Magazin“, www.contra-magazin.com

Schlagwörter: Globale Projekte, Coronavirus, Krankheit, Epidemie, WHO, Gesundheit, Infektion, China, chinesische Arbeiter, Wuhan, Äthiopien, Sambia