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Honduras: Corona-Virus – Lateinamerika zwischen Beschönigung und Abschottung

Meldung vom 23.03.2020

Die Staaten Lateinamerikas sind derzeit noch unterschiedlich von dem neuen Krankheitserreger betroffen. Doch auch in diesen Ländern werden bereits Ausgangssperren in Erwägung gezogen.

Auch Zentralamerika sieht sich mit der Coronavirus-Krise mit bislang rund 400 Infizierten und zwei Todesfällen konfrontiert. In den Ländern der Region wurden die beiden einzigen Todesfälle in Panama – dem Land der Region mit den meisten Fällen – und Guatemala erfasst.

Zunächst waren die Regierungen und Bürger Mittelamerikas entspannt angesichts der neuen Krankheit, weil angenommen wurde, dass hohe Temperaturen die Ausbreitung des Virus verhindern. Heute aber werden immer mehr Fälle in diesen Ländern gemeldet über die Pandemie, die in Wuhan, China, begonnen und dort bislang über 3.100 Tote zur Folge hatte.

Bislang ist El Salvador eines der Länder ohne nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2. Das Land hat sich komplett abgeschottet und bereitet sich mit großen Anstrengungen darauf vor, die drohende Pandemie abzuwehren. Auch in Belize und Nicaragua sind noch keine Vorfälle über das neuartige Coronavirus und die Atemwegserkrankung Covid-19 gemeldet – was aber nicht heißt, dass es keine Infektionsfälle gibt.

In Honduras gibt es inzwischen 26 Personen, die mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind. Für die ehemalige Gesundheitsministerin und Infektiologin Elsa Palou stellen die bisher Infizierten jedoch nur die Spitze des Eisbergs dar. Es gebe sicherlich schon Tausende SARS-CoV-2-Fälle, nur seien diese noch nicht nachgewiesen. Darüber hinaus bezweifle sie, dass die Labore, die Krankenhäuser und das medizinische Personal ausreichend ausgestattet sind. Die in der letzten Woche vom Parlament verabschiedeten 420 Millionen US-Dollar für den Ausbau des Krankenhausnetzes reichten dafür nicht aus.

Bereits am vergangenen Sonntag hatte der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández für das gesamte Staatsgebiet den Ausnahmezustand ausgerufen, der seit Montag (16.03.2020) in Kraft ist. Die Grenzen wurden für die nächsten sieben Tage abgeriegelt. Zusätzlich wurde in der Hauptstadt Tegucigalpa, in San Pedro Sula, Choluteca und La Ceiba eine absolute Ausgangssperre verhängt. Vergangene Woche mussten bereits alle Schulen und Universitäten für 14 Tage schließen.

Medienberichten zufolge haben sich Sicherheitskräfte in Tegucigalpa auf der Suche nach Infizierten in Begleitung von medizinischem Personal Zugang zu 240 Häusern verschafft.

Die Menschenrechtsaktivistin Bertha Oliva bemängelte die staatlichen Maßnahmen als unverhältnismäßig und willkürlich. Journalisten könnten ihre Arbeit nicht mehr frei ausüben. Mehrere Anwälte kritisierten die Attacke gegen die freie Meinungsäußerung und unterstrichen die Bedeutung der unabhängigen journalistischen Arbeit in der jetzigen Situation. Der Anwalt Joaquin A. Mejía erkennt in der Ausgangsperre einen autoritären Akt. Unterdessen appellierten Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen an die Mitgliedsstaaten, bei ihren Maßnahmen auf das Coronavirus übertriebene Eingriffe zu vermeiden.

Guatemala verzeichnet indes 17 Fälle und einen Toten durch Covid-19. Die Epidemie hat dazu geführt, dass alle Aktivitäten ausgesetzt werden müssen, bei denen Menschenansammlungen entstehen. Costa Rica hatte zuletzt 117 positiv getestete Fälle vorzuweisen und Panama 245. Beide Länder haben mehr Tests in die Wege geleitet als andere Staaten der Region. El Salvador hat bis zuletzt keine bestätigten Fälle registriert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden seien jedoch 1.900 Menschen im Zuge von Präventivmaßnahmen unter Quarantäne gestellt worden. Darüber hinaus wurde das Militär eingesetzt, um die illegale Einreise von Personen aus angrenzenden Staaten über die grüne Grenze zu stoppen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: amerika21.de

Schlagwörter: Honduras, Corona, Corona-Pandemie, Pandemie, Virus, Ausgangssperre, Virus, SARS-CoV-2, Lateinamerika, Krankenhäuser, medizinisches Personal, Menschenrechte