Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Äthiopien: Eklat für die Nachbarländer – Nil-Staubecken füllt sich mit Wasser

Meldung vom 27.07.2020

Äthiopien hat begonnen, in das Staubecken hinter dem umstrittenen Nilstaudamm Wasser einlaufen zu lassen. Bilder des ESA-Satelliten Sentinel-1 dokumentierten, dass sich in der vergangenen Woche deutlich mehr Wasser hinter dem Damm staute als Ende Juni. Dies habe wahrscheinlich natürliche Gründe, sagte der Analyst William Davison von der International Crisis Group gegenüber Medien. „Nach meinem Verständnis hat es bislang keine offizielle Bekanntgabe Äthiopiens gegeben, dass alle notwendigen Teile des Bauwerks vollständig sind”, erklärte er.

Das Staudammprojekt ist seit Jahren ein Zankapfel zwischen Äthiopien und den stromabwärts gelegenen Ländern Sudan und Ägypten. Äthiopien will den Stausee anlegen, um seine Landsleute mit Strom zu versorgen und wichtige wirtschaftliche Fortschritte zu machen. Ägypten und Sudan sind dagegen in großer Sorge, bei einem schnellen Befüllen von der für sie lebensnotwendigen Ressource abgeschnitten zu werden. Besonders alarmiert ist man über die ungeklärte Streitfrage, wie viel Wasser Äthiopien bei einer längeren Trockenheit durchfließen lassen würde.

Am Montag (13.07.2020) ging die bislang letzte Gesprächsrunde ohne Ergebnis zu Ende. Äthiopien hat verdeutlicht, den Stausee auch ohne Abkommen füllen zu lassen und damit Mitte Juli zu beginnen, wenn der Blaue Nil wegen der Regenzeit viel Wasser führt.

Äthiopische Regierungsbeamte gaben am Dienstag keine Antwort auf Anfragen. Ägypten würde während der siebenjährigen Stauzeit etwa einen Fünftel des Nilwassers weniger zur Verfügung haben. Jüngst wurden Berichte bekannt, wonach die Regierung in Kairo den Damm notfalls bombardieren wolle.

Der ägyptische Außenminister Sameh Schukri betonte, möglicherweise werde sein Land den UN-Sicherheitsrat erneut zur Intervention aufrufen. Äthiopien befürwortet dagegen die Vermittlung einer regionalen Organisation wie der Afrikanischen Union.




Quelle: „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, www.rnd.de

Schlagwörter: Äthiopien, Nil, Staubecken, Staudamm, Blauer Nil, Ägypten, Sudan, Stausee, Wasser, Konflikt, Ressource, Stromerzeugung, Gesprächsrunde