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Global: Afrika in der Zwickmühle – Verschuldung steigt durch Corona

Meldung vom 11.08.2020

Die Pandemie treibt die Schulden vieler afrikanischer Länder nach oben. Afrika begibt sich damit auf dünnes Eis. Der größte Gläubiger ist China. Die Bereitschaft zu einem Schuldenerlass wird in Peking kaum gegeben sein.

Kostspielige Bauwerke und Prestigeprojekte wie die Straßenbahn in Addis Abeba, oder große Staudämme und Verkehrskreuze in Millionen-Metropolen sind in den vergangenen 15 Jahren überall in Afrika aus dem Boden gestampft worden. Der Investor war sehr häufig China. Immer öfter wird deshalb kritisiert, China verhelfe Afrika zu einem enormen Schuldenberg, wobei die Höhe und die Bedingungen der von Peking gewährten Kredite oft im Verborgenen bleiben.

Mit Misstrauen beobachtet man im Westen die chinesischen Großprojekte, die auch Zeichen der Verschwendungssucht afrikanischer Führer sind. Die Gefahr besteht, dass die kommenden finanziellen Engpässe dann doch wieder auf die westliche Gebergemeinschaft zurückfallen werden. Spätestens 2022 werden viele afrikanische Länder ihre in den letzten zehn Jahren aufgenommenen Kredite zurückzahlen müssen.

Verschärft wird die seit Jahren schwelende Schuldenkrise in Afrika nun zusätzlich durch die Corona-Pandemie. Allein in den Ländern südlich der Sahara, deren Regierungen besonders hohe Kredite aufgenommen haben, zahlen 15 Länder inzwischen mehr Geld an ihre internationalen Gläubiger als für ihr staatliches Gesundheitswesen. Obwohl die Staatseinnahmen nach Ausbruch der Pandemie stark zurückgegangen sind, und die Kosten für den Schuldendienst in die Höhe kletterten, ringen diese Länder nun verzweifelt darum, in ihren Volkswirtschaften das Wachstum neu anzukurbeln.

Allerdings haben sie oft gar keine Mittel dazu: Während die Industrieländer im Schnitt rund acht Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) einsetzen, damit sich die Wirtschaft wieder erholt, sind es in Afrika im Schnitt nur ganze 0,8 Prozent der eigenen Wirtschaftsleistung.

Hart treffen kann es vor allem Länder mit niedrigen einheimischen Sparquoten und hohen Auslandschulden wie Ghana oder Sambia, die in letzter Zeit eigentlich mit einem guten Wachstum punkten konnten.

In keiner anderen Region der Welt ist die finanzielle Lage inzwischen ähnlich alarmierend wie in Afrika. Doch während damals vor allem westliche Regierungen sowie IWF und die Weltbank zu den größten Gönnern des Kontinents gehörten, ist inzwischen China zu Afrikas größtem bilateralen Gläubiger avanciert.

Schon ab 2022 sind viele afrikanischen Staaten dazu verpflichtet, einen Großteil der rund zehn Jahre zuvor angehäuften Staatsanleihen zurückzuzahlen. Doch solange ihre von Corona und schlechter Regierungsführung stark mitgenommenen Volkswirtschaften nicht wieder festen Boden gewinnen oder mehr Hilfe von den reicheren Ländern erhalten, sieht man einer Flut an Zahlungsausfällen entgegen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Handelsblatt“, handelsblatt.com

Schlagwörter: Globale Projekte, Schulden, Corona, China, Pandemie, Covid-19, Wirtschaft, Einbruch, Rückzahlung, Schuldenerlass, Staatsanleihen, Zahhhlungsausfälle, Kredite, Bauprojekte, Infrastruktur, Investoren