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Äthiopien: Schwere Kämpfe greifen auf Eritrea über

 
Meldung vom 18.11.2020

Der Konflikt in Äthiopien zieht nun auch die Nachbarländer mit in die Abwärts-Spirale der Gewalt. In Tigray wurden Raketen nach Eritrea abgeschossen. Die Folgen eines flächendeckenden Krieges wären für die gesamte Region katastrophal. Analysten sehen ein Szenario wie in Libyen voraus.

Mindestens drei Raketen explodierten am Samstagabend (14.11.2020) in der Nähe des Flughafens der eritreischen Hauptstadt Asmara. Abgefeuert in Tigray, im Norden Äthiopiens. Offenbar wurden keine Menschen getötet. Doch das Signal war eindeutig: Die Streitkräfte der umkämpften Nordprovinz fordern eine weitere Eskalation geradezu heraus. Sie betrachten nun auch das verhasste Nachbarland als Verbündeten der äthiopischen Regierung und damit als Feind.

Seit dem 4. November ist die nordäthiopische Region Tigray in schwere Kämpfe verwickelt. Doch die Gefahr, dass sich der zunehmend blutige Krieg im Norden Äthiopiens in einen chaotischen Regionalkonflikt ausweitet, vergrößerte sich an diesem Wochenende nach den Raketenangriffen immens. Alle Vermittlungsversuche blieben bisher erfolglos. Die in Tigray regierende Tigray People's Liberation Front (TPLF) beschuldigt das Nachbarland Eritrea, es ziehe mit dem äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed an einem Strang.

Es liegen unbestätigte Berichte über Angriffe äthiopischer Truppen vor, die von eritreischem Gebiet aus nach Tigray vormarschierten. Dort ist die Rede von der Einberufung eritreischer Offiziere aus dem Ruhestand und Truppenbewegungen in Richtung äthiopischer Grenze.

Aufgrund einer fast kompletten Kommunikations-Sperre in Tigray sind die Berichte zurzeit schwer zu prüfen. Seitdem sind bei Luftangriffen, Bodenkämpfen zwischen Regierungstruppen und der TPLF und bei Massakern an der Zivilbevölkerung Hunderte von Menschen gestorben.

Der auflodernde Krieg hat die ethnischen Auseinandersetzungen in Äthiopien so auf die Spitze getrieben, dass die UN am Freitag schon von möglichen ethnischen Säuberungen und gar Völkermord sprach. „Das Risiko von Gräueltaten in Äthiopien ist nach wie vor hoch“, sagte Pramila Patten, die amtierende Sonderberaterin der Vereinten Nationen für die Verhinderung von Völkermord.

Abiy, so Experten, will einem Präzedenzfall vorbeugen. Eine einseitige Abspaltung Tigrays könne die „Balkanisierung“ Äthiopiens und somit das Ende Äthiopiens als Nationalstaat zur Folge haben.

Nun könnten im schlimmsten Fall die auseinanderstrebenden Gruppierungen nicht nur das Land zerreißen, sondern die gesamte Region aus dem Gleichgewicht bringen. Der Krieg kann sich zu solchen Ausmaßen ausweiten, dass nicht nur Äthiopien und Eritrea, sondern auch andere Mächte am Horn von Afrika und darüber hinaus mit hineingezogen werden könnten.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Äthiopien, Luftangriffe, Tigray, Krieg, Völkermord, ethnische Säuberungen, Asmara, Eritrea, Raketen, Massaker, Tote, Abiy Ahmed, Balkanisierung, Abspaltung, Truppenbewegungen, Militär