Uganda: Ein neuer harter Lockdown legt das Land still

Meldung vom 08.06.2021

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat vor wenigen Tagen einen weiteren harten Lockdown für das Land angeordnet. Die Schulen werden erneut geschlossen und nicht notwendiger Verkehr zwischen den einzelnen Landesteilen ist untersagt. Museveni will damit den alarmierenden Infektionszahlen gegensteuern, die in den letzten Wochen in die Höhe geschnellt sind.

Die Schulen sollen für sechs Wochen geschlossen bleiben, und Massenveranstaltungen sind gänzlich verboten. Einzige Ausnahme bilden Hochzeiten und Begräbnisse mit einer limitierten Gästeanzahl.

Nur noch Krankenwagen, LKWs und Touristen dürfen sich auf den Straßen fortbewegen. Lebensmittelgeschäfte bleiben unter strengen Hygiene-Auflagen geöffnet, aber Restaurants und Bars müssen wieder schließen. Die Wochenmärkte und Gottesdienste dürfen auch nicht stattfinden.

Uganda hatte schon im März 2020 sehr strenge Maßnahmen ergriffen, um die Covid-19-Epidemie zu bekämpfen. Das Land ist bislang von größeren Ausbrüchen verschont geblieben, aber in den letzten Wochen sind die Infektionszahlen stark angestiegen, darunter auch viele Fälle mit einem ernsthaftem Verlauf. „Der Anteil der schwer Erkrankten und der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 ist sehr viel höher in dieser Welle als in der ersten Welle der Pandemie”, erklärte Museveni.

Die neuen Restriktionen gelten zunächst für eine Dauer von 42 Tagen. Je nach Infektionsgeschehen droht aber auch noch eine Verlängerung. Das Land hat den letzten Zahlen nach 52.935 Infektionen verzeichnet, darunter 383 Todesfälle, aber die Testverfahren sind in Uganda nur sehr begrenzt zugängig, daher wird eine weitaus höhere Dunkelziffer vermutet.

Das Gesundheitsministerium hat jüngstens gewarnt, dass alle Betten in der Intensiv-Medizin bereits belegt sind. Wie in vielen Ländern Afrikas kommt man mit den Impfungen nur sehr langsam voran: kaum 750.000 Menschen haben ihre erste Impfung verabreicht bekommen, und das in einem Land mit 45 Millionen Einwohnern.


Quelle: „africanews“, www.africanews.com