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Global: 8. März Weltfrauentag an der ukrainischen Grenze – Zuhälter lauern auf ihre Chance!

Meldung vom 08.03.2022

An der polnischen Grenze haben bereits Zuhälter und Menschenhändler Position bezogen, um ukrainische Frauen und sogar Kinder in ihre Gewalt zu bekommen. Sie machen ihnen verlockende Angebote und bieten eine sichere Unterkunft – in der Verzweiflung greift man nach jedem Strohhalm. Auf Pornoportalen zeigt man sich in froher Erwartung angesichts der kommenden „Ukrainian Girls“. Und an den Bahnhöfen Europas streifen dubiose Männer durch die Reihen der wartenden Frauen und bieten „Schlafplätze“ an.

Im vergangenen Jahr stand es schlecht um die Rechte der Frauen und Mädchen laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Grund dafür waren die Übernahme der Macht der Taliban und Corona. Jetzt dürfte sich die Situation für Frauen durch den Krieg in der Ukraine nochmals drastisch verschlechtern.

Die Bilder sind herzzerreißend: Flüchtende Frauen, die mit ihren Kindern, darunter Babys, zu Fuß Richtung Karpatenvorland zum Grenzübergang Medyka in Polen laufen. Doch haben sie die polnische Grenze erreicht, sind sie noch nicht in Sicherheit. Zwar konnten sie den russischen Bomben entgehen, doch die nächste Gefahr wartet schon: Menschenhändler.

In Przemysl, der nächstgrößten Stadt in Polen entlang der Grenze, kann man Autos mit deutschem Kennzeichen beobachten, deren Fahrer sich als Helfer tarnen und jungen, allein reisenden Frauen „eine Bleibe“ in Aussicht stellen.

Menschenhandel ist ein florierendes, sehr großes Geschäft, das von Kriegen befeuert wird! Das ist einer der Gründe, warum die geflüchteten Ukrainerinnen darauf verzichten, in Autos aus Deutschland zu steigen. Natürlich sind neben den Zuhältern auch viele aufrichtige HelferInnen an der Grenze aktiv, doch das zu unterscheiden ist fast unmöglich.

„Es ist traurig, aber nicht neu“, meint Irene Hirzel vom Beratungs- und Schulungszentrum gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung in der Schweiz. Menschenhandel sei ein großes Geschäft, das von Kriegen begünstigt wird. „Zuhälter wissen ganz genau, wie sie die Notsituation der Frauen ausnützen können.“ Auch 2014, nach der russischen Annexion der Krim, landeten zahlreiche Ukrainerinnen im Netz von Zuhältern.

Aber nicht nur an der polnischen Grenze zur Ukraine, sondern auch an deutschen Bahnhöfen, vor allem in Berlin, haben Zuhälter und Freier Stellung bezogen. Ehrenamtliche HelferInnen vom Berliner Hauptbahnhof berichten von zweifelhaften Männern, die die Frauen begutachten, die auf Züge warten, und ihnen Schlafplatzangebote machen. Auch allein reisende Jugendliche beiderlei Geschlechts werden von diesen Männern adressiert. In den Chatgruppen, in denen sich die HelferInnen organisieren, wird versucht, über die Gefahr von Menschenhändlern zu informieren.

Weltweit hat die Gewalt gegen Frauen wieder zugenommen. Dazu trägt die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan bei, wo Frauen und Mädchen trotz mutiger Proteste im ganzen Land wieder massiv unterdrückt werden und ihnen das Recht auf Bildung wieder abgesprochen wurde. Auch die Corona-Pandemie habe laut Amnesty International die Situation für Frauen verschlechtert. So habe man einen deutlichen Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt verzeichnet, und die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt habe Frauen überdurchschnittlich in Mitleidenschaft gezogen. „Keine Gesellschaft kann es sich leisten oder es tolerieren, dass die Würde von mehr als der Hälfte der Bevölkerung beschnitten wird“, bekräftigte die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, „Es kann keine Entschuldigung dafür geben, keine gerechte und faire Politik für Frauen und Mädchen zu machen.“




Quelle: „Emma“, www.emma.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Frauen, Weltfrauentag, 8. März, Ukraine, Krieg, Zuhälter, Menschenhändler, Menschenhandel, Pornographie, Prostitution, Flüchtlinge, Grenze, Polen, Rumänien, Amnesty International, Frauenrechte, Gewalt gegen Frauen, sexuelle Ausbeutung, Kinder, Kinderhandel