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Global: Verheerendste Dürre seit 40 Jahren trifft Ostafrika

Meldung vom 03.05.2022

Am Horn von Afrika werden Menschen und Tiere zu Klimaflüchtlingen und müssen ihre vertrauten Regionen verlassen, um nach Wasser und Essen zu suchen. Die Regenzeit kommt und kommt nicht – und die Milliardenhilfe lässt auch auf sich warten.

Als Florian Westphal über die ausgetrockneten Felder geht, wirbelt bei jedem Schritt der Staub so hoch auf, dass er sein Gesicht trifftt. „Am Wegesrand lagen neben den verdorrten Büschen Knochen und tote, verdurstete Tiere“, berichtet der Geschäftsführer von Save the Children über seinen Aufenthalt in Ostafrika diesen Monat. Manche Landstriche waren völlig menschenleer, da sich viele in größere Städte oder Flüchtlingslager retten mussten.

Die Dürre rund um das Horn von Afrika setzt aktuell vor allem Somalia zu, doch auch Kenia und Äthiopien sind stark betroffen. Dort steht die schlimmste Dürreperiode seit dem Jahre 1981 vor der Tür, da womöglich zum vierten Mal in Folge die Regenzeit ausbleibt. Schon jetzt mussten eine Million Menschen ihr Heim verlassen und laut dem Welternährungsprogramm (WFP) haben 15 Millionen Hunger – darunter zwei Millionen Kinder. Darüber hinaus sind bereits drei Millionen Nutztiere verdurstet.

Die Zahl der Hungernden könnte im Laufe des Jahres sogar auf bis zu 26 Millionen klettern. Die Menschen, die ihr Zuhause auf der Suche nach Essen und Trinken verlassen haben, landen vom Regen in die Traufe: Auch in den Flüchtlingslagern stoßen sie auf desaströse Zustände. „Die Familien leben in winzigen Hütten, die aus Holzstöcken zusammengebaut wurden. Das Dach besteht nur aus Tüchern, Stoffresten oder herumliegendem Plastik“, sagt Westphal, der kürzlich in Äthiopien und Kenia war.

Die Dürre in Ostafrika stand aber leider medial im Schatten anderer Krisen und des Ukraine-Kriegs. Doch vor einigen Tagen kam Bewegung in die Sache: In Genf wurde ein hochrangiges Gebertreffen zum Horn von Afrika mit Vertretern der Vereinten Nationen und der Europäischen Union abgehalten.

Dort versprach die internationale Staatengemeinschaft 1,29 Milliarden Euro an Hilfsgeldern. Dadurch sollen beispielsweise Nahrungsmittel, Medikamente oder auch Tierfutter erworben werden. Die finanzielle Unterstützung kann die schlimmste Not abwenden und ist mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein – aber dennoch reicht sie nicht aus. Denn beispielsweise benötigt allein der Somalia Humanitarian Response Plan 1,34 Milliarden Euro, wovon bis dato nur 4,6 Prozent eingegangen sind.

Neben der finanziellen Hilfe ist vor allem schnellstmögliches Handeln zwingend notwendig, da es ansonsten zu spät sein könnte. „Wir müssen heute die bittere Wahrheit akzeptieren, dass wir uns in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden“, sagt UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths bei der UN-Geberkonferenz.

Falls die zugesicherten Hilfsgelder bald fließen würden, könnte einer historischen Hungersnot in Ostafrika wohl noch vorgebeugt werden. Die Klimaflüchtlinge aber sehnen sich letztlich nur nach einem: dass die Regenzeit sie bald erlöst. Doch egal, wie sehr die Landschaft in eine staubige Wüste verwandelt wurde, die Menschen verlieren ihre Hoffnung nicht: „Sie sind echte Kämpfer. Egal, wie knochentrocken die Umwelt und wie hart das Leben ist, die Menschen in diesen Regionen geben nicht auf“, meint Westphal.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Dürre, Klima, Klimawandel, Klimaflüchtlinge, Hunger, Hungersnot, Wasser, Regenzeit, Niederschlag, Geberkonferenz, Genf