Hunger: Preise für Brot, Getreide, Obst um 60 Prozent gestiegen

Meldung vom 25.07.2022

Laut dem Bericht der Welthungerhilfe leiden 828 Millionen Menschen weltweit unter Symptomen der Unterernährung. Der Klimawandel, aber auch Kriege verschlimmern vielerorts die Lebensmittelknappheit.

Aktuell haben weltweit 828 Millionen Menschen infolge von bewaffneten Konflikten, Klimaveränderungen und Entwicklungsdefiziten keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung mehr. Das dokumentiert der Jahresbericht der Welthungerhilfe.

Nach Jahren des Erfolgs im Kampf gegen den weltweiten Hunger geht es auch in diesem Jahr wieder bergab: „Über viele Jahre waren kontinuierliche Verbesserungen in der Hungerbekämpfung zu verzeichnen, doch seit 2014 kehrt sich der Trend um: Multiple Krisen lassen die Zahl der Hungernden immer weiter steigen“, meldete die Welthungerhilfe. Neben der Corona-Pandemie wirken sich vor allem der Klimawandel und Kriege negativ auf die Lebensmittelversorgung aus.

Schon 2021 seien die Preise für Lebensmittel weltweit teils um 28 Prozent nach oben geklettert, jetzt droht sich dieser Trend weiter fortzuführen: „Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Situation weiter zugespitzt. Besonders dramatisch ist die Lage im Jemen, in Afghanistan und im Südsudan“, so der Bericht. Die Hilfsorganisation bezeichnet die Lage als einen „Weckruf, endlich die Anstrengungen gegen den Klimawandel zu verstärken, der zu immer gravierenderen humanitären Notlagen führt“.

Die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, berichtete, aus allen Projektländern würden verzweifelte Hilferufe ausgesandt. Von Afghanistan bis Simbabwe müssten die Menschen mit Preissteigerungen für Brot, Getreide oder Obst um bis zu 60 Prozent zurechtkommen. Am stärksten seien diejenigen betroffen, die ohnehin zu den Ärmsten gehörten und am wenigsten verantwortlich für die jetzigen Umstände seien.

Einen neuen Höhepunkt habe die Lage insbesondere am Horn von Afrika erreicht, wo 17 Millionen Menschen nicht mehr wissen, wie sie an ihre tägliche Mahlzeit kommen sollen, so Thieme weiter. In Somalia, Kenia und Äthiopien kämpften die Menschen mit der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Durch den Krieg in der Provinz Tigray und Konflikte in anderen Regionen wird die verzweifelte Situation von Familien in Äthiopien laut Thieme noch verschlimmert.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch