Äthiopien: Gefechte in Tigray lodern wieder auf

Meldung vom 26.08.2022

Die Bundesregierung ist besorgt, weil im Norden Äthiopiens nach fünf Monaten Waffenruhe nun wieder Kämpfe aufgelodert sind. Die Konfliktparteien müssten ihre Waffen sofort wieder niederlegen, forderte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Menschen in Tigray, Amhara und Afar hätten genug Leid erfahren. „Der Konflikt wird sich nur am Verhandlungstisch lösen lassen“, fügte er hinzu.

Die Bundesregierung fördert der Mitteilung zufolge weiter die Vermittlungsbemühungen der Afrikanischen Union, die jetzt verstärkt werden müssten. Zu viele unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wären dem Krieg bereits zum Opfer gefallen oder hätten schwere Menschenrechtsverletzungen über sich ergehen lassen müssen. „Seit Beginn des Konflikts wurden darüber hinaus Hunderttausende Menschen vertrieben und Millionen Menschen leiden Hunger.“

Als „besonders niederträchtig“ bewertete der Außenamtssprecher, dass die TPLF zuletzt Treibstoff konfisziert habe, der eigentlich dringend für die Verteilung lebensrettender Hilfe bestimmt gewesen sei. Das ließ eine Mitteilung des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) durchblicken. Nach dem Diebstahl mehrerer Kraftstofftanks warnt das WPF davor, dass die humanitäre Lage in Tigray sich stark verschlechtern wird. Die mehr als eine halbe Million Liter Sprit waren erst wenige Tage zuvor in die Regionalhauptstadt Mek'ele angekommen.

Die Volksbefreiungsfront TPLF gab an, sie habe nichts entwendet, sondern sich schlichtweg Treibstoff zurückgeholt, den sie zuvor dem WFP „geliehen“ habe. Der Treibstoff werde unter anderem für die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebs und anderen medizinischen Einrichtungen in Tigray verwendet, die von Regierungstruppen ausgeraubt und beschädigt worden seien.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de