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Südsudan: Schreckliche Massaker – Frauen flehen um Hilfe

Meldung vom 29.08.2022

Die UN hat erneut Alarm geschlagen und aufgezeigt, dass im Südsudan weiterhin Massaker geschehen. Zusätzliche Beobachter und Mitarbeiter der UN wurden in den Bundesstaat Leer entsandt, nachdem dort erneut eine Welle von Gewalt verzeichnet wurde. Berichtet wurde von brutalen Massen-Vergewaltigungen und Enthauptungen, Menschen seien bei lebendigem Leibe verbrannt worden, sowie auch Mitarbeiter von Hilfsoraginsationen seien attackiert worden. Das meldete die UN-Mission im Südsudan, UNMISS.

Die UNMISS hat die Gewalttaten aufs Schärfste verurteilt, die von bewaffneten Milizen in den Regionen Koch and Mayendit verübt wurden. Die Unruheherde befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundesstaat Unitiy. Tausende Menschen haben die Flucht ergriffen.

Insgesamt wurden zwischen Februar und April 2022 bis zu 72 Zivilisten brutal umgebracht, mindestens 11 wurden verletzt und 64 Frauen wurden vergewaltigt, so die Zahlen, die UNMISS-Menschenrechts-Teams bei 10 Kontrollbesuchen in die betroffene Region zusammengetragen haben.

Zwei Frauen berichteten, dass sie wiederholt vergewaltigt wurden und sogar mehrere Gruppen-Vergewaltigungen durchleiden mussten, als sie aus ihrem Versteck kamen, um Nahrung für ihre Kinder zu suchen. Eine andere schwangere Frau berichtete, dass sie drei Tage lang vergewaltigt und brutal geschlagen wurde.

„Ich bin äußerst erschüttert über diese alptraumhaften Angriffe auf Zivilisten in Leer. Wir müssen alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass den Opfern und Überlebenden die Gerechtigkeit widerfährt, die sie verdienen und dass sie alles bekommen, was sie jetzt zum Überleben benötigen“, sagte Nicholas Haysom, Spezial-Beauftragter des UN-Generalsekretärs für den Südsudan und Leiter von UNMISS.

Ersten Berichten aus Leer zufolge waren rund 40.000 Menschen vor der Gewalt geflohen. Tausende mussten mit einem Bündel auf den Schultern durch den Nil waten, um die Region Fangak zu erreichen, die sich im Bundesstaat Jonglei befindet. Tausende Tiere wurden bei den Überfällen auf die Dörfer geraubt, während Hütten, humanitäre Einrichtungen und Hilfsgüter-Lager in Brand gesetzt wurden.

Inzwischen hat im Südsudan die Regenzeit begonnen, was die Flucht der Menschen erheblich erschwert. Reißende Fluten, Matsch, Erdrutsche und verschlammte Wege gefährden die flüchtenden Familien. UNMISS hat als Konsequenz zu der auflodernden Gewalt mehr Blauhelm-Soldaten zur Überwachung der Region entsandt.

Auch wenn nun Blauhelme die Sicherheit der Flüchtlinge gewährleisten sollen, und die humanitären Helfer den Vertriebenen beistehen sollen, hat UNMISS betont, dass der Schutz der Zivilisten eigentlich „zuallererst die primäre Verantwortung der Regierung sei.“

Die UN-Mission begrüßte die ersten Schritte, die die Regierenden unternommen haben: Die Bildung eines Untersuchungs-Komitees und die Entsendung von Soldaten in die Region wurden angeordnet. UNMISS verlangte aber weiteres Eingreifen vom Staat. „Die UN-Mission fordert von den nationalen und lokalen Regierungsbeamten, dass sie sofortige Maßnahmen ergreifen, um die Gewalt einzudämmen und weitere Eskalationen zu verhindern“, sagte Haysom. „Die Straflosigkeit angesichts von Menschenrechtsverbrechen muss aufhören, und die Täter müssen für diese grausamen Taten zur Verantwortung gezogen werden.“

Immer wieder haben Frauen im Südsudan um Hilfe gefleht, erklärte ein UN-Mitarbeiter. Vertriebene Frauen haben offen über ihre völlig ungewisse Lebenssituation, ihre Vergewaltigung und das Fehlen jeglicher Chance auf eigenen Broterwerb oder Bildung gesprochen. Sie sagten dazu: „Das ist nicht das Leben, das wir gewählt haben.“




Quelle: „UN News“, www.news.un.org

Schlagwörter: Südsudan, Massaker, Leer, Vergewaltigungen, Menschenrechte, UNMISS, UN, ethnische Gewalt, Raub, Brandschatzung, Plünderung, Unity