Wenn Sie in Kenia lebten und nur 3 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung hätten, müssten Sie entscheiden, was Sie damit eher täten:

Ihren Durst stillen, Nahrung kochen, Ihre Kinder waschen oder die Nutzpflanzen, Ihre einzige Nahrungsquelle, bewässern. Das wäre eine existenzielle Entscheidung, die niemand gerne treffen würde.

In Kenia stehen tagtäglich hunderttausende Menschen vor solch einer Entscheidung. Denn das Land wird immer wieder von schrecklichen Dürren geplagt.

Ohne Wasser sind die Menschen sehr anfällig für das hoch ansteckende Coronavirus. Wir sorgen für frisches Wasser in Dürregebieten. Mit Ihrer Hilfe?
 Kenia

Bonn, den 26.06.2020

Liebe Freundin, lieber Freund von Gebende Hände,

jeder von uns könnte sich recht einfach vor dem neuartigen Coronavirus schützen – durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen und Abstand wahren zu seinen Mitmenschen. Doch wie soll das in einem Land wie Kenia funktionieren, wo die meisten Menschen weder Wasser noch Seife haben und etliche auf engstem Raum miteinander leben müssen?

In Kenias Hauptstadt Nairobi zum Beispiel leben mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Slums, die weniger als zehn Prozent der Stadtfläche ausmachen. In diesem Meer aus Bretterbuden und Wellblechhütten ist es unmöglich, sich aus dem Weg zu gehen. Fließendes Wasser gibt es dort nicht.

Wer etwas trinken oder sich waschen möchte, muss sich erst einmal Wasser holen – eine schweißtreibende und knochenharte Arbeit.

Traditionell bedingt sind es die Frauen und Mädchen, die im Morgengrauen aufbrechen müssen, um Wasser für den Tag zu beschaffen. Mit Kanistern auf dem Kopf laufen sie bis zur nächsten Wasserstelle: einem verdreckten Fluss, einem weit entfernten Brunnen, einem Wasserloch. Dort treffen sie oft auf durstige Tiere, die das kostbare Wasser verunreinigen. Wer dieses Wasser trinkt oder zum Waschen verwendet, leidet danach oft an schwerwiegenden Durchfallerkrankungen.

Es ist eine ausweglose Situation: Die Menschen sollen sich mit Wasser schützen, doch das einzig verfügbare Wasser macht sie krank. Sie brauchen unbedingt Hilfe – Ihre Hilfe!

Als treuer Unterstützer von Gebende Hände stimmen Sie mir sicher zu: Jeder Mensch verdient es, sich vor einer Gefahr wie dem Coronavirus schützen zu können.

Mein Freund und Projektpartner David Maina aus Kenia will seinen Landsleuten in dieser schweren Zeit zur Seite stehen. Ich kenne David seit über 25 Jahren – er hat ein so großes Herz für die armen Menschen in seinem Land, dass er extra ein Ingenieursstudium absolviert hat, um möglichst vielen von ihnen durch Wasserprojekte helfen zu können. Ist das nicht bewundernswert?

David möchte jetzt besonders die ärmsten Mütter und ihre Familien in der abgelegenen und ärmlichen Region Subukia nördlich von Nakuru mit Wassertanks ausstatten, damit sie endlich sauberes Wasser haben und sich somit auch besser vor dem Coronavirus schützen können: Trinkwassertanks sind in Kenia seit Jahrzehnten bewährt und eine ideale Möglichkeit, um den armen Menschen schnell, unkompliziert und vor allem nachhaltig zu helfen!

Eine großartige Idee, wie ich finde, und ich möchte David bei seinem noblen Vorhaben gern unterstützen! Doch dafür brauche ich auch Ihre Hilfe: Ein hitzebeständiger und robuster Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Litern kostet zurzeit umgerechnet etwa 291 Euro. So viele Wassertanks wie möglich werden benötigt, um alle Dorfbewohner und ihre Kontaktpersonen mit lebensrettendem Wasser zu versorgen.

Helfen wir heute gemeinsam denjenigen, die Solidarität und Nächstenliebe nun besonders nötig haben. Bitte schließen Sie die Menschen in Kenia zum Schutz vor Corona in Ihre Gebete ein! Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen alles Gute und unerschütterliche Gesundheit!

Herzlichst
Ihr

Prof. Dr. theol. Thomas Schirrmacher
Gründer von Gebende Hände