Nicaragua: Gute Aussichten auf ein erfolgreiches Leben (Projektbericht)

Bericht vom 09.02.2011


Moisés kurz nach seiner Aufnahme ins Kinderheim.


Der heute zehnjährige Moisés mit den Heimeltern.

Die Heimeltern unseres Kinderheims „Hogar el Reposo“ in Nueva Guinea berichten: Der zehnjährige Moisés kam zu uns, als er gerade einmal vier Wochen alt war – er war seit fast zwei Wochen nicht mehr gebadet worden, untergewichtig und litt an einer schweren Bronchitis, die mit hohem Fieber einher ging. Drei Mal brachten wir ihn mit schweren Fieberkrämpfen in die Notaufnahme, außerdem musste er wegen Asthma und Eisenmangel behandelt werden.

Seine Eltern waren obdachlose Alkoholiker. Sie verbrachten die meiste Zeit auf der Straße. Ihnen wurde schließlich das Sorgerecht für ihre drei Kinder entzogen: Denis, Franklin und Moisés, den Jüngsten. Als die Mutter mit Moisés schwanger war, trank sie weiterhin Alkohol und lebte sogar mit dem Neugeborenen noch auf der Straße, wo mitfühlende Menschen ihr mitunter halfen, ihn zu versorgen.

Heute ist Moisés ein gesunder, aktiver Junge. Er liebt die Schule und versteht sich gut mit seinen Klassenkameraden. Nachmittags nimmt er regelmäßig an unseren kostenlosen Computerkursen teil, wo er dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell Fortschritte macht. Das Gelernte gibt er dann gleich fröhlich an uns Erwachsene weiter. Wann immer wir zu Fußballspielen oder anderen Sportereignissen fahren, den Gottesdienst besuchen oder Ausflüge in die Umgebung machen, Moisés ist dabei! Er ist sehr unternehmungslustig und äußerst mitteilsam. Wenn möglich, nehmen wir ihn mit zu Besuchen bei seinen Großeltern oder anderen Verwandten. Leider kann ihn niemand aus seiner Verwandtschaft bei sich aufnehmen, weil alle Angehörigen selbst in größter Armut leben.

Unsere Hoffnung ist, dass Moisés zu einem starken jungen Mann heranwächst, der dank der Werte, die ihm vermittelt wurden, und aufgrund seiner Ausbildung einmal in der Lage sein wird, eine eigene Familie zu gründen und sich liebevoll um sie und um Andere zu kümmern.