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Sambia: Seht mal, wie groß ich schon bin! (Projektbericht)

Bericht vom 03.08.2011


Mit „Siebenmeilenstiefeln“ in die Welt: Der kleine Gabriel ist kaum zu bremsen!

Aus unserem Babyhaus Moses in Lusaka, Sambia, erreichte uns heute dieser Bericht:

Als uns der kleine Gabriel (Name geändert) von der Polizei gebracht wurde, wog er kaum zwei Pfund und musste mit der Pipette ernährt werden. Eine lange Zeit hing sein Leben damals am seidenen Faden.

Dank der aufopfernden Pflege unserer Mitarbeiterinnen ist aus dem geschwächten, unterernährten Baby nun ein rundum gesunder kleiner Junge geworden, der voller Tatendrang auf allen Vieren seine Umgebung erkundet. Vor kurzem entwischte er den Schwestern im Babyhaus und bemächtigte sich der Männersandalen vor der Kinderzimmertür – offenbar bereit, derart gerüstet die große weite Welt zu erkunden. Gott sei Dank gibt es für ihn bereits eine Familie, die sehnsüchtig darauf wartet, ihn in die Arme zu schließen und als ihren Sohn willkommen zu heißen. (Es müssen nur noch die Formalitäten der Adoption geklärt werden.)

Wie war es früher? In den Zeiten vor der AIDS-Pandemie gab es in Sambia so gut wie keine Waisenkinder, da innerhalb von Familie, Verwandtschaft und Dorfgemeinschaft ein starker Zusammenhalt besteht. Es ist üblich, dass ein Kind nicht nur bei seinen leiblichen Eltern aufwächst, sondern auch fest in diese sogenannte erweiterte Familie integriert ist. Tanten werden Ahmai und Onkel Tata genannt, was soviel bedeutet wie Mama und Papa, und jeder erwachsene Freund der Familie ist für die Kinder Tante oder Onkel. Wenn also die leiblichen Eltern eines Kindes sterben, gibt es in der Regel genügend andere „Eltern“ in der Verwandtschaft, die deren Rolle übernehmen und die entstandene Lücke ganz natürlich ausfüllen.

Selbst heute, wo immer mehr Kinder durch den AIDS-Tod der Eltern zu Waisen werden, nehmen sich noch über 80% der erweiterten Familien ihrer an. Allerdings kommen Großeltern und andere Verwandte neben den Herausforderungen durch AIDS auch durch die wachsende Armut immer mehr an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Zahl der elternlosen „Kinderfamilien“ wächst, immer mehr Familien werden obdachlos und hungern, was zu einem starken Anstieg bei den unterernährten Kindern und der Kindersterblichkeit führt.

Wenn die Belastbarkeit der Familien auch hart auf die Probe gestellt wird, so sind sie in ihrem Innersten doch stark. Eine Gruppe von Dorfbewohnerinnen – die Ärmsten der Armen – wurde gefragt, wer in ihrem Ort die Verantwortung für verwaiste Kinder trüge. Wie aus einem Mund antworteten sie ohne Zögern: „Das sind wir. Wir, die wir noch leben, sind verantwortlich.“ In der Willensstärke von Menschen wie diesen liegt die entscheidende Lösung für das Waisenproblem Sambias, und wir müssen unsere ganze Kraft in die Stärkung und Stabilisierung von Familien investieren, die willens sind, sich um ihre Kinder zu kümmern.

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