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Kenia: Wasser durch die Kraft der Sonne (Projektbericht)

Bericht vom 09.08.2012


Es fließt! Ein Mädchen dreht bei der Einweihungsfeier den Hahn auf.


Die Solarzellen richten sich durch verstellbaren Einfallswinkel nach der Sonne, damit eine optimale Stromausbeute gesichert ist.

Es war ein gewagter Plan: Kann man ein innovatives Solarenergiesystem für ein Dorf im Herzen Kenias aufbauen und damit die Wasserversorgung gewährleisten? Und das, obwohl unser Geschäftsleiter und auch die heimischen Projektleiter gar nicht genau wussten, ob es eine kenianische Firma gibt, die über das nötige technische Know-How dafür verfügt?

Doch in Upper Kihara war die Not groß, die Wasserpumpen standen still und das Dorf litt unter Durst. Die Menschen hatten nur die Wahl, entweder kilometerweit zu laufen und dreckiges Flusswasser zu schöpfen oder ebenso weit entfernt stundenlang anzustehen, um verhältnismäßig sauberes Wasser aus einem winzigen Rinnsal zu bekommen, dass vom Berg herunter lief. Es musste dringend etwas passieren! Unser Geschäftsleiter, der Upper Kihara besuchte, schildert einen großen Traum, der Wahrheit wurde:

Als ich vor etlichen Monaten in Upper Kihara ankam, bot sich mir ein trauriger Anblick. Die Pumpen des Wasserversorgungssystems, das Gebende Hände unlängst finanziert hatte, standen still. Sengende Hitze brütete über dem Land und der Boden war rissig vor Trockenheit. Die Menschen litten Durst, und der Wassermangel schlug sich auch auf die Ernte nieder.

Dabei hatten wir Brunnen gebohrt und drei große Wassertanks gebaut, einen davon als Hochbehälter für die Versorgung der höher gelegenen Gebiete. Insgesamt wurden damit rund 4.500 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Doch für den Betrieb der Pumpen wurde Strom vom regionalen Stromversorger bezogen. Und die Wasserkraftwerke, die den Strom produzieren, litten selbst unter dem Wassermangel. Entsprechend schnellten die Strompreise in die Höhe. Als aber die Rechnung fällig wurde, waren viele der Bewohner der Region nicht in der Lage, ihren Anteil an der Stromzahlung zu übernehmen. Wegen der ausbleibenden Ernte konnten sie kaum überleben. Schließlich wurde der Strom abgeklemmt. Die Pumpen standen still, und es konnte kein Wasser mehr gefördert werden.

Die Menschen waren wieder gezwungen, an den Fluss zu gehen, um dort das Wasser für den täglichen Bedarf zu holen – auch zum Kochen und zum Trinken! Doch das Flusswasser transportiert viele Krankheits­erreger. Besonders für Kinder kann das lebensgefährlich sein.

Nach intensiver Diskussion mit dem Wasserkomitee vor Ort kam ich zu dem Ergebnis, dass es hier – insbesondere unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass die meisten Bewohner der Region sehr arm sind – nur einen sinnvollen Weg für die Zukunft geben konnte: die Versorgung der Anlage mit Solarstrom.

Monate lang bemühten wir uns um eine Lösung. Endlich war es soweit: Mit der freundlichen Großspende einer süddeutschen Firma konnten wir in Upper Kihara eine Solaranlage bauen, die die für die Wasserpumpen nötige Energie bereitstellen konnte. Unser Projektleiter vor Ort fand eine kenianische Firma, die sich mit Photovoltaik-Anlagen auskannte und innerhalb von sechs Monaten mehrere Solarflächen installierte.

Bei der Einweihung der Anlage in Upper Kihara konnte unser Repräsentant feststellen, dass sich die Situation des ganzen Dorfes zum Guten gewendet hat. Das Wasser fließt, die Pumpen laufen, und das alles wird durch Solarstrom betrieben. Bei den Wasserzapfstellen herrscht fröhliches Lärmen und rege Betriebsamkeit. Kinder löschen ihren Durst und füllen ihre Kanister. Das fließende Wasser bedeutet für sie Leben und Freude, denn schon die Kleinsten wissen, was Wassermangel bedeutet – denn meistens waren sie es, die den kilometerlangen Weg zum Fluss laufen mussten, um die gefüllten Wasserkanister wieder nach Hause zu schleppen.

Die Menschen sind sehr erleichtert – endlich kann ihnen der Strom nicht mehr abgestellt werden. Jemand vor Ort drückte es auf afrikanische Weise so aus: „Wir waren so gut wie tot, aber unsere neue Wasserversorgung ist wie eine Auferstehung für das ganze Dorf.“

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