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Mexiko: Seit 50 Jahren Zufluchtsort für Kinder (Projektbericht)

Bericht vom 05.09.2012


Sie strahlen vor Begeisterung ...


... einfach, weil sie leben dürfen.

Zum 50jährigen Bestehen unseres Kinderheims „Emmanuel“ in Juarez schrieb uns die Leiterin Betel Lopez den folgenden Brief:

Liebe Freunde,

dieses Jahr haben wir einen ganz besonderen Anlass zum Feiern. Unser Kinderheim wird fünfzig! Fünfzig Jahre in dieser Stadt sind eine sehr lange Zeit. Trotzdem können wir weder imposante Neubauten vorweisen noch haben wir einen weltbekannten Kinderchor auf die Beine gestellt. Dafür haben wir in diesen fünf Jahrzehnten Kindern in Not Liebe, Schutz und Versorgung gegeben. Schutz und Versorgung an einem Ort, der früher einmal eine Mülldeponie war, in einer Stadt, die zu den finstersten und gefährlichsten in der Welt gehört, weil hier seit vielen Jahren ein erbitterter Drogenkrieg täglich seine Opfer fordert.

Dass wir unser 50jähriges Jubiläum feiern können, verdanken wir ganz besonders Euch! Unseren Freunden, die Ihr bis auf den heutigen Tag unerschütterlich mit uns daran festhaltet, dass es gerade in einer solchen Umgebung auf so wenig spektakuläre Dinge wie Beständigkeit, Durchhaltevermögen und Zuversicht ankommt, um echte Veränderungen zu erreichen.

Mit großer Freude haben wir nach den Sommerferien unsere Kinder wieder willkommen geheißen. Vieles hat sich während ihrer Abwesenheit hier getan: Das Dach wurde neu gedeckt, die Schlafräume und Klassenzimmer haben einen neuen Anstrich bekommen, farbenfrohe Wandbilder sind entstanden, Leitungen wurden repariert und nicht zuletzt Betten bezogen und Küchenvorräte aufgefüllt. Vom kindgerechten Speiseplan bis hin zum Fortbildungs-Seminar für Lehrer und Betreuer, von Planungstreffen für den Ballettunterricht bis hin zur Freizeitgestaltung wurden all diese Arbeiten getan mit dem einen Ziel: Unseren kostbaren Kindern zu zeigen, wie sehr sie geliebt werden und – dass es eine Zukunft für sie gibt.

Ein Geburtstag ist eigentlich ein Grund zum Feiern. Aber selbst dabei wird mir das Herz schwer, wenn ich an all die Kleinen denke, die in unserer Stadt Missbrauch, Hunger und Vernachlässigung erleiden und kein schützendes Zuhause haben. Sie bräuchten alle einen sicheren Platz, wo sie geborgen sein könnten, einen Platz wie unser Haus „Emmanuel“.

Große Sorgen bereiten mir auch die immer strengeren Vorschriften, die seit den Wahlen im Stadtrat, auf Landes- und auf Bundesebene erlassen werden. Die Forderungen sind völlig überzogen, und wir bekommen keinerlei staatliche Unterstützung. Gleichwohl haben die Behörden die Macht, darüber zu entscheiden, ob wir unsere Arbeit weiterführen dürfen oder nicht. In der Vergangenheit haben wir stets alle Vorschriften erfüllt und immer die offizielle Anerkennung als Einrichtung des Jugendschutzes bekommen. Trauriger Weise wird das nun immer schwieriger, weil die Behörden engstirnig, willkürlich und korrupt sind.

So bleibt uns nur zu hoffen, dass wir bei der nächsten Überprüfung wieder alle Hürden nehmen und mit unserem Dienst für die Kinder in Juarez fortfahren können. Denn nichts ist vergleichbar mit der ansteckenden Lebensfreude unserer Kinder. Ihre kleinen Gesichter strahlen vor Begeisterung, weil sie sich angenommen und sicher fühlen, weil sie lernen dürfen, einfach – weil sie leben dürfen. Zum Beginn des neuen Schuljahres konnten sie in ein sicheres Zuhause zurück kehren, in dem sie nicht länger von der Gefahr herabstürzender Dachteile bedroht sind.

Danke, liebe Freunde, für Eure unerschütterliche Treue in den vergangenen 50 Jahren! Wir stehen weiterhin vor vielen großen Herausforderungen, aber wir werden sie meistern, wenn Ihr uns zur Seite steht. Wir brauchen Euch! Ohne Euch könnten wir nicht Dächer reparieren lassen, unsere Rechnungen bezahlen, Lebensmittel einkaufen und für die Kinder sorgen. Ohne Euch gäbe es kein Haus „Emmanuel“.

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