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Uganda: Missbrauch und Vernachlässigung – doppeltes Leid für Kinder (Projektbericht)

Bericht vom 03.04.2013


Die verwahrlosten Zwillinge vor ihrer Rettung.


Ruth und Esther heute: Sie lächeln wieder.

Von unserem Projektpartner in Uganda erhielten wir diesen Bericht vom schweren Schicksal zweier Kinder, das sich durch die Aufmerksamkeit eines mitfühlenden Menschen schließlich doch noch zum Guten wendete.

Die Zwillinge Ruth und Esther (die Namen sind zum Schutz der Kinder geändert) sind 10 Jahre alt. Ihre Mutter ist geistig behindert und lebt in einer Hütte im Steinbruch. Nach einer Vergewaltigung durch die Arbeiter im Steinbruch wurde sie mit den beiden Mädchen schwanger. Der Vater ist ihnen nicht bekannt. Bereits im Kleinkindalter wurden die Schwestern vernachlässigt und mussten oft selbst nach etwas Essbarem für sich suchen. Weil ihre behinderte Mutter nicht in der Lage war, für sie zu sorgen, verrichteten sie schon früh Arbeiten im Steinbruch. Sie gruben Steine aus oder schleppten für die Arbeiter Wasser herbei. Dafür bekamen sie dann etwas zu essen. Einmal wurde die kleine Ruth von einem herab fallenden Stein getroffen, der ihr rechtes Schienbein zertrümmerte. Weil sich niemand um das Mädchen kümmerte und an ärztliche Versorgung gar nicht zu denken war, verschlimmerte sich die Wunde anfänglich. Auch die Knochen heilten nur langsam und wuchsen schließlich falsch zusammen. Ruths Bein blieb verkrüppelt, und von da an konnte sie sich nur noch humpelnd fortbewegen.

Im Laufe der Zeit verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Zwillinge mehr und mehr. Als sie gerade sieben Jahre alt waren, fingen die Männer im Steinbruch an, die beiden regelmäßig sexuell zu missbrauchen. Weil niemand das mit bekam und ihre Mutter nicht fähig war, konnte auch niemand diese schrecklichen Taten verhindern oder die Mädchen beschützen. Vergeblich versuchten sie, ihrer Mutter begreiflich zu machen, was mit ihnen geschah. Statt dessen bekamen sie noch Schläge, weil diese in ihrer geistigen Verwirrung nichts verstand. Schließlich gaben Ruth und Esther auf und fügten sich in ihr Schicksal.

Eines Abends, als ein Mann aus der örtlichen Kirchengemeinde noch einen Spaziergang unternahm, begegneten ihm die völlig verwahrlosten Mädchen. Ihr Zustand weckte seine Aufmerksamkeit, und er folgte ihnen in einiger Entfernung, um heraus zu finden, wo sie wohnten. Im Steinbruch angekommen, bemerkten sie ihn und waren äußerst zögerlich und misstrauisch, weil sie Männer bisher nur als brutale Vergewaltiger kennen gelernt hatten. Als der Mann die furchtbaren Umstände sah, in denen Ruth und Esther leben mussten, überkam ihn große Traurigkeit. Die Mädchen hatten an dem Tag lediglich ein paar Guaven zu essen. Das Schicksal der beiden berührte den Mann so sehr, dass er sofort mit unserem Kinderheim in Zana Kontakt aufnahm und den Verantwortlichen die Situation schilderte.

Ruth und Esther wurden umgehend aufgenommen und bekamen die längst überfällige medizinische und psychotherapeutische Behandlung. Nun leben sie schon fast drei Jahre im Kinderheim in Zana, besuchen dort die erste Klasse der Grundschule und sind zu zwei hübschen Mädchen heran gewachsen. Die positive Veränderung der beiden grenzt an ein Wunder: Sie haben Vertrauen zu anderen Menschen gefasst und können auch wieder lächeln. Ruths Bein musste operiert werden, weil es nicht mit den übrigen Gliedmaßen mit wuchs. Die Operation war aber sehr erfolgreich, und heute ist Ruth sogar schon größer als ihre Zwillingsschwester. Ein Ehepaar aus der Kirchengemeinde hat sich bereit erklärt, die beiden in den Ferienzeiten zu sich zu nehmen, um ihnen ein wenig von der elterlichen Liebe und Geborgenheit zu geben, die sie in den ersten Jahren ihres Lebens völlig entbehren mussten.

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Schlagwörter: Uganda, Missbrauch, Vernachlässigung, Hütte, Steinbruch, Kinderarbeit, ärztliche Versorgung, Lebensbedingungen, Guave, Kinderheim