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Uganda: Orte der Hoffnung und Versorgung für AIDS-Waisen (Projektbericht)

Bericht vom 02.07.2013


Ali Katerega ist glücklich über sein neues Leben.

In Uganda sind laut einer im Jahr 2012 veröffentlichten Studie 6,7 % der Erwachsenen zwischen 15 und 45 Jahren HIV-positiv.

Wenn in einer Familie die Eltern dann tatsächlich an AIDS erkranken, geraten ihre Kinder häufig unter immensen Druck. Sie übernehmen die schwere Aufgabe, für ihre Eltern zu sorgen, fallen in der Schule leistungsmäßig zurück oder können gar nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Zu diesen Problemen kommt die dauernde Sorge hinzu, wie es mit der Gesundheit ihrer Eltern und der Zukunft der Familie weitergehen wird. Auf diese Weise werden ihre Entfaltungsmöglichkeiten stark eingeschränkt und ihre Aussichten für die Zukunft sind düster.


Für Kinder in dieser Situation ist unser Kinderzentrum Zana oft die letzte Hoffnung: Dort können schon die Kleinsten in den Kindergarten und die etwas Älteren in die Schule gehen – von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule. Für die lebensnotwendigen regelmäßigen Mahlzeiten ist auch gesorgt: Am Vormittag gibt es eine Portion Haferbrei und mittags ein einfaches warmes Gericht, das gelegentlich durch vitaminreiches Obst ergänzt wird.

Ali Katerega hatte das Glück, in Zana aufgenommen zu werden. Hier berichtet er, wie es dazu kam:

Mein Name ist Ali Katerega. Ich bin fast 14 Jahre alt und lebe mit meiner Mutter und meinem Bruder zusammen. Mein Vater hatte zwei Frauen, meine Mutter und meine Stiefmutter. Früher lebten wir alle zusammen in einem Haus. Als ich vier Jahre alt war, starb mein Vater. Er hatte schon lange AIDS.

Danach haben sich meine Mutter und meine Stiefmutter immer schlechter verstanden. Sie haben sich auch mit den Verwandten gestritten, und schließlich wurde meine Mutter mit uns Kindern aus dem Haus gejagt. Meine Mutter ging dann mit uns zu meiner Oma, aber sie fand keine Arbeit und schließlich gruben wir für andere Leute den Garten um, damit wir überhaupt etwas zu Essen bekamen. Das Haus meiner Großmutter hatte nur zwei kleine Räume, aber sie nahm immer mehr Enkelkinder auf, wenn wieder eines ihrer Kinder gestorben war. Irgendwann war das Haus so überfüllt, dass wir wieder ausziehen mussten.

Meine Mutter zog in der ganzen Nachbarschaft von Haus zu Haus, um irgendwo Arbeit zu finden, aber niemand wollte ihr welche geben, weil sie ja auch ihre Familie versorgen musste und sehr oft krank war. Unser Leben wurde immer schlimmer, und manchmal hatten wir tagelang nichts zu essen.

In dieser Zeit lernte meine Mutter jemanden aus einer Kirchengemeinde kennen. Wir durften dann in der Kirche schlafen und wurden von den Gemeindemitgliedern mit Essen versorgt. Weil Mutter dann aber ganz schrecklich krank wurde, gab uns jemand aus der Gemeinde sein erst halb fertiges Haus als Unterschlupf, damit ich mich besser um Mutter kümmern konnte. Nach einer langen Zeit erholte sie sich endlich wieder. Ich bin damals nicht in die Schule gegangen, weil wir kein Geld für die Schulgebühren übrig hatten. Aber ich ging in die Sonntagsschule, wo wir biblische Geschichten erzählt bekamen und singen lernten. Die anderen Kinder unterhielten sich über ihren Schulunterricht, und ich beneidete sie sehr. Ich betete, dass meine Mutter doch einmal genug Geld haben würde, um mich auch in die Schule zu schicken.

Vom Pastor der Kirchengemeinde erfuhren wir zum ersten Mal, dass eine Nachbargemeinde ein Hilfsprogramm für Waisenkinder hätte. Gleich am nächsten Tag ging meine Mutter dorthin und erzählte von unserer Situation. Die Mitarbeiter von der Gemeinde machten bei uns zu Hause einen Besuch, und schon am nächsten Morgen durfte ich bei ihnen in die Schule gehen. Dort haben wir jeden Tag gesungen, wir bekamen Buntstifte und malten Bilder. Wir bekamen auch Frühstück und Mittagessen. Nun bin ich schon länger im Kinderheim in Zana und gehe jetzt in die erste Klasse der höheren Schule. Bei der Abschlussprüfung an der Grundschule war ich der Beste. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Katerega ist fest entschlossen, einen guten Schulabschluss zu bekommen. Im Kinderzentrum in Zana werden qualifizierte Lehrer beschäftigt – vom Kindergarten über die Grundschule bis zur weiterführenden Schule. So können Träume wie die von Katerega wahr werden. Als die Projektschule noch in den Kinderschuhen steckte, wurden die Schüler von Freiwilligen ohne Lehrqualifikation unterrichtet. Mit Hilfe des projekteigenen Fortbildungsprogramms haben sie sich im Laufe der Jahre alle erforderlichen Fertigkeiten angeeignet, die zur Vermittlung der vorgeschriebenen Lehrinhalte nötig waren. Der gute Unterricht spiegelt sich jedes Jahr in den Prüfungsergebnissen wider. Die Kinder können bei den Abschlussprüfungen für die Qualifikation zur weiterführenden Schule ohne Weiteres mit den Schülern der öffentlichen Schulen Ugandas mithalten. Im Dezember 2012 wurde die weiterführende Projektschule in Zana von der ugandischen Regierung offiziell anerkannt und erhielt eine zwei Jahre gültige Unterrichtslizenz. Im Anschluss daran erfolgt die offizielle Registrierung durch das Bildungsministerium.

Wir danken unseren Spendern, die unermüdlich mithelfen, den Kindern in Zana gutes Rüstzeug für ein eigenständiges Leben mit zu geben!

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