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Äthiopien: Ein Sack Getreide kann Wunder bewirken! (Einsatzbericht)

Bericht vom 08.04.2015


Zum Schluss gibt es doch noch fröhliche Gesichter!

Von seinem letzten Aufenthalt in Äthiopien brachte unser Einsatzleiter Derek viele Fotos mit, die während der Hilfsgüterverteilung entstanden waren. Es sind Moment-aufnahmen, die Menschen in ihrer jeweiligen Stimmung und körperlichen Verfassung zeigen. Was diese Bilder nicht transportieren können, sind die Emotionen, Geräusche und Gerüche – das Weinen und Wimmern, der Gestank von Krankheit und Schmutz. Diese Atmosphäre schildert Derek in seinem folgenden Bericht:

„Da sitzen sie nun nebeneinander vor mir auf der Wiese: Mütter und Väter erschöpft von dem Weg, den sie zum Verteilungsplatz zurückgelegt haben, die Kinder apathisch von Hunger und Krankheit. Viele sind in ihrer körperlichen Entwicklung einige Jahre hinter ihrem tatsächlichen Alter zurück. Sie sehen viel jünger aus als sie sind, Köpfe, Füße und Hände sind im Vergleich zum übrigen Körper überproportional groß. Manche Kinder sind sogar zu schwach, um auf ihren dünnen Beinchen zu stehen. Sie haben nur wenige, rötlich verfärbte Haare. Selbst zum Weinen fehlt ihnen die Kraft. Der Ausdruck von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung schon in ihren kleinen Gesichtern ist übermächtig und lähmend. Es ist nicht richtig, dass Kinder solches Leid aushalten müssen.

Wie froh bin ich, dass wir den Menschen in dieser verzweifelten Notlage eine helfende Hand reichen können. Insbesondere deshalb, weil gerade sie sonst niemand haben, der ihnen hilft. Mein Team und ich haben vor dieser Verteilung einige Wochen damit verbracht, verschiedene ländliche Regionen zu untersuchen. Besonderes Augenmerk legten wir darauf, diejenigen ausfindig zu machen, die wirklich stark gefährdet sind. Das Gebiet, in dem wir nun unseren Hilfseinsatz durchführen, liegt knapp 400 km südlich von Addis Abeba weitab von ordentlichen Straßen und sonstiger Infrastruktur.

An vier Stellen verteilen wir innerhalb der nächsten 24 Stunden insgesamt rund 20 Tonnen Nahrungsmittel. 795 Mütter und Väter mit ihren Kindern erhalten jeweils 25 kg Lebensmittel in Form von Getreide und Öl. Während die Säcke mit Weizen ausgehändigt werden, vollzieht sich ein kleines Wunder: Ganz allmählich kehrt Hoffnung in die traurigen, abgestumpften Gesichter zurück. Manchmal wird sogar ein schwaches Lächeln sichtbar! Und als wir uns verabschieden, hat sich das Bild völlig gewandelt. Die lähmende Verzweiflung hat der Zuversicht Platz gemacht. Immer noch sitzen die Menschen auf der Wiese, aber nun winken sie uns mit fröhlichem Lachen hinterher! Das ist für mich und meine Helfer der schönste Augenblick, der Moment, der uns mit Dankbarkeit erfüllt und anspornt, weiterzumachen. Langfristig wollen wir das Speisungsprogramm so ausbauen, dass wir jeden Monat rund 15 Tonnen Nahrungsmittel, ausreichend für 300 Familien, verteilen können. Die Kleinbauern in dieser Gegend möchten wir mit hochwertigem Saatgut versorgen und in effektiveren Anbaumethoden unterweisen.



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