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Haiti: Mit 10 Kilogramm neuer Appetit aufs Leben (Projektbericht)

Bericht vom 25.02.2016


Gladimy vorher ...


... und nachher im Arm der Mama.

Nach Angaben von Experten sind Hunger und Unterernährung weiterhin die größten sozialen Probleme in der Welt. Immer noch stirbt daran alle 3,5 Sekunden ein Mensch, mehr als die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren. In unserer Klinik „Hoffnung für Haiti“ in Cazale kämpfen die Mitarbeiter tagtäglich darum, möglichst viele ihrer kleinen Patienten wieder zu kräftigen und ihnen zu einer normalen Entwicklung zu verhelfen. Der folgende Bericht ist ein erfreuliches Beispiel dafür:

Der kleine Gladimy (Name zum Schutz des Kindes geändert) war in bedrohlichem Zustand, als er in unsere Klinik „Hoffnung für Haiti“ eingeliefert wurde. Mit seinen 18 Monaten wog er bei der stationären Aufnahme gerade einmal 15 Pfund. Davon verlor er in den ersten Tagen gleich weitere drei Pfund an Gewebeflüssigkeit, die sich in seinem kleinen Körper aufgrund der durch die schwere Unterernährung (Kwashiorkor) verursachten Ödeme gesammelt hatte. Nun betrug sein Gewicht nur noch sechs Kilogramm. Schon einen Monat, bevor seine Eltern ihn zu uns brachten, hatte Gladimy begonnen, abzunehmen. Die ersten ernsten Anzeichen von Kwashiorkor zeigte er seit einer Woche.

Der Vater des kleinen Jungen ist Kleinbauer. Auf seinem Land baut er Bananen, Bohnen und Mais an. Das durchschnittliche Monatseinkommen der Familie liegt bei 34 US-Dollar. Gladimy hatte ursprünglich zwei Geschwister, von denen eines bereits gestorben ist. Die vierköpfige Familie lebt in einer Hütte mit drei winzigen Zimmern. Die Konstruktion aus Schlackenbeton, Zement und Blech hat weder fließendes Wasser noch eine Toilette. Immerhin gibt es eine Latrine auf dem Grundstück. Ihr Wasser muss die Familie von einer Stelle holen, die 10 Minuten Fußweg entfernt liegt. An dem Tag, als Gladimy in der Klinik aufgenommen wurde, hatte er noch nichts zu essen gehabt, am Vortag lediglich ein Schüsselchen Suppe. Um die Klinik zu erreichen, hatten seine Eltern mit dem schwer kranken Kleinkind eine einstündige Motorradfahrt auf sich genommen.

Gladimy bekam bei uns sofort eine spezielle Nährstofflösung. Als er wieder in der Lage war, eigenständig Nahrung aufzunehmen, wurde er ins „Medika-Mamba“-Programm übernommen. Hier erhielt er täglich eine Portion der nicht nur nahrhaften, sondern auch leckeren „Medika-Mamba“-Erdnusspaste, angereichert mit Vitaminen und anderen Nährstoffen. Fünf Monate blieb der kleine Junge in unserer Klinik. In dieser Zeit nahm er acht Pfund zu, und bei seiner Entlassung wog er wieder 10 Kilogramm. Aber nicht nur das, er konnte jetzt auch laufen, was seine Eltern ganz besonders freute.

Die Verwandlung dieses schwerst unterernährten Kindes in einen gesunden, fröhlichen Jungen war überwältigend. Als er uns gebracht wurde, war Gladimy so elend, dass er jegliche Nahrungsaufnahme verweigerte. Über eine Magensonde musste er künstlich ernährt werden, damit sichergestellt war, dass die lebensrettenden Aufbaustoffe in dem geschwächten kleinen Körper ihre Wirkung überhaupt entfalten konnten. Eine ganze Woche lang schlief der Kleine fast ununterbrochen und wurde nur wenige Male am Tag für kurze Augenblicke wach. Allmählich kam er wieder zu Kräften. Als dann die Magensonde entfernt werden konnte, gab es praktisch kein Halten mehr. Gladimys Appetit schien unstillbar. Jedes Mal, wenn er bei einer Mahlzeit seine große Schüssel geleert hatte, fing er an zu weinen und wollte noch mehr. Bald darauf kehrte das Lächeln in sein Gesichtchen zurück, und an den Vormittagen spielte er mit den anderen Kindern auf dem Spielteppich. Gladimy begann zu krabbeln und laut zu lachen, wenn er sich über etwas freute.

Groß ist auch die Freude bei seiner Familie, und wir Mitarbeiter hier in der Klinik sind so dankbar für seine vollständige Genesung.

Diese Freude und diesen Dank geben wir gern an Sie, liebe Spender, weiter. Dank Ihrer Mithilfe können Kinder wie Gladimy gerettet werden und bekommen trotz großer Armut die Möglichkeit, gesund aufzuwachsen!



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