Kenia: Schon recht betagt, aber trotzdem taufrisch! (Reisebericht)

Bericht vom 01.06.2017


Die Pumpstation: Wichtige Anlaufstelle für die Dorfbewohner.


Wasser ist Leben!


Immer noch gut in Schuss: Die Pumpanlage.

Ende März bis Anfang April dieses Jahres war eine Mitarbeiterin von Gebende Hände in Kenia, um verschiedene Wasserprojekte einzuweihen. Während ihres Besuches ließ es sich unser kenianischer Projektpartner David Maina nicht nehmen, sie auch an den Ort zu führen, wo die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ihm und Gebende Hände 1995 ihren Anfang nahm. Sie berichtet:

Wir sind auf dem Weg zur nächsten Frauengruppe, um dort die erfolgreiche Realisierung ihres Wassertank-Projektes zu feiern. Schon eine ganze Weile rollt unser Wagen über die staubige Straße in Sichtweite des Nakuru-Sees, als David mir geheimnisvoll zu verstehen gibt, er wolle mir noch etwas zeigen. Einige Zeit später halten wir bei einer lichten Akazien-Gruppe zur Linken und steigen aus. Von Hütten oder Menschen keine Spur. David wendet sich nach rechts und führt mich ein kurzes Stück über einen leicht abschüssigen Weg bis in eine Senke. Und hier wird es plötzlich lebendig: Wir sind an der Pumpstation von Kamasai angekommen, dem Ort, wo Gebende Hände im Jahr 1995 gemeinsam mit Wasseringenieur Maina das erste Wasserprojekt realisierte!

Auf dem baumbestandenen Platz vor dem Pumpenhäuschen herrscht trotz der Hitze rege Geschäftigkeit. Da werden Bretter zurecht gesägt, Kinder spielen und toben, Frauen halten ein Schwätzchen. Und an der Zapfstelle der Pumpstation werden gerade mehrere gelbe Kanister mit Wasser gefüllt! Seit sage und schreibe 22 Jahren ist dies der wichtigste Treffpunkt für die Dorfbewohner, denn hier können sie sich für wenig Geld mit frischem Trinkwasser versorgen. Nach wie vor kosten hier 20 Liter Wasser – die Füllmenge eines Kanisters – nur historische drei KSh (Kenianische Schilling), das sind umgerechnet knappe drei Eurocent. An den Wasserverkaufsstellen jüngerer Projekte müssen die Bewohner schon fünf KSh bezahlen.

Die ganze Anlage macht einen gepflegten Eindruck und ist voll funktionstüchtig. Nach der Begrüßung einiger Dorfbewohner dürfen wir einen Blick in das Pumpenhäuschen werfen und uns von dem guten Zustand aller technischen Komponenten überzeugen. Und dann müssen wir uns auch schon wieder verabschieden, um die Frauen des Wassertankprojekts nicht zu lange warten zu lassen.

Unser Abstecher nach Kamasai war kurz, aber er hat mich begeistert, weil er beweist, wie richtig und wichtig es ist, die Menschen vor Ort bei der Realisierung der Wasserprojekte verantwortlich zu beteiligen, indem sie Eigenleistungen erbringen müssen – seien die auch noch so bescheiden. Nur dann ist gewährleistet, dass sie die Anlagen wirklich zu ihren eigenen machen und sich auch noch nach vielen Jahren gut um Wartung und Instandhaltung kümmern.

Danke, liebe Spender, dass Sie sich gemeinsam mit Gebende Hände für diese sinnvolle Aufgabe engagieren!