Haiti: Hoffnung und Zukunft für die nächste Generation (Projektbericht)

Bericht vom 31.05.2017


Bohnen und Reis – Im Rahmen unseres Speisungsprogramms können sich Haitianer ihre Ration abholen.


Diese süßen Mädchen sind versorgt: Analisa und Chery bei der Lebensmittelausgabe.

Den folgenden Bericht erhielten wir von der Leiterin unseres Speisungsprojekts auf Haiti:

Heute möchten wir Euch Analisa und Chery vorstellen. Die hübschen Schwestern sind ein lebendiges Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und Hoffnung des Menschen. Analisa und Chery haben quasi schon vor ihrer Geburt an unserer Kinderspeisung teilgenommen. Als ihre Mutter feststellte, dass sie mit dem ersten Kind schwanger war, brauchte sie für sich und ihr Ungeborenes regelmäßige und gute Ernährung. Die große Erdbebenkatastrophe des Jahres 2010, bei der sie praktisch alles verlor, lag noch nicht lange zurück. Wie viele andere musste sie sich ein neues Zuhause suchen und kam in einer Zeltstadt hier in Ti Plas Kazo unter. Unsere täglichen nahrhaften Mahlzeiten retteten nicht nur dieser werdenden Mutter das Leben, sondern sicherten auch die Zukunft ihrer Familie.

Denn als zwei Jahre später Chery geboren wurde, waren Eltern und Kinder noch immer in der gleichen Situation. In den Jahren nach dem Erdbeben hat sich die wirtschaftliche Lage auf Haiti nicht gebessert. Das Land wird in seiner Entwicklung durch Dürre, Krankheit, politische Instabilität und Wetterkatastrophen – wie im letzten Jahr Hurrikan Matthew – immer wieder zurückgeworfen.

Die Kindertafel Lamanjay – der kreolische Name für unser Speisungsprogramm – besteht nun seit 17 Jahren. Dank der Treue und fortdauernden Unterstützung unserer Spender konnten wir eine ganze Generation haitianischer Kinder mit der nötigen Energie versorgen, um zu leben, zu lernen und zu gedeihen.

Hier auf Haiti können sich die Lebensbedingungen sehr schnell verändern. Durch die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind wir in der glücklichen Lage, rasch auf solche Veränderungen zu reagieren. Als die Zeltstadt in Ti Plas Kazo im letzten Oktober von Hurrikan Matthew verwüstet wurde, mussten Analisa und Chery wie hunderte andere Kinder und Familien überstürzt ihr „Zuhause“ verlassen. Bis heute haben sie immer noch kein festes Dach über dem Kopf und leben jetzt weit entfernt. Deshalb haben wir das Speisungsprogramm kurzerhand erweitert und eine kleine Lebensmittelausgabe eingerichtet, bei der sich unsere vom Hurrikan vertriebenen Nachbarn einmal wöchentlich eine Ration Reis und Bohnen abholen können, die sie dann nach Bedarf in ihren Familien selbst zubereiten. Auf diese Weise bekommen Analisa und Chery weiterhin ihr Essen und müssen nicht täglich den anstrengenden Weg zum früheren Wohnort auf sich nehmen.

Jede Woche kommen mindestens 20 Frauen in die Ausgabestelle. Sie ist ein wichtiger Teil unseres Projektes geworden, denn dadurch können sich die geflüchteten Familien zum Essen gemeinsam an den Tisch setzen und bekommen wieder neue Hoffnung.

Liebe Spender, Ihnen sei ‚Danke‘ gesagt dafür, dass sie die Hilfsprojekte von Gebende Hände so treu unterstützen!