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Äthiopien: Das Gute nicht aus den Augen verlieren! (Einsatzbericht)

Bericht vom 22.05.2017


Die Hilfe ist angekommen!


Teamleiter Monte im Einsatz.


Kurz vor der Verteilung – Hilfsgüter so weit das Auge reicht.


Auch diesmal haben bewaffnete Sicherheitsleute die Hilfsaktion geschützt.

Von seinem letzten Einsatz in Äthiopien Ende April sandte uns Teamleiter Monte Wilson seine ganz persönlichen Eindrücke und berichtete, wie er sich jeweils auf einen solchen Einsatz vorbereitet:

Immer, wenn ich Derek bei einem Hilfseinsatz begleite, nehme ich mir vorher viel Zeit, um mich möglichst gut vorzubereiten auf das, was mich erwarten könnte. Als Erstes versuche ich mir folgende Fragen zu beantworten: Wie arm sind die Menschen im Einsatzgebiet tatsächlich – Müssen sie kämpfen, um über die Runden zu kommen, oder haben sie überhaupt keine Ressourcen mehr zum Überleben? Wie hoch ist die Sterblichkeitsrate, insbesondere bei Kindern im Alter bis fünf Jahren? Wie sieht es aus mit Unterernährung und Krankheiten? Wie sind die Lebensbedingungen und welche besonderen Herausforderungen – Nahrungsmangel, Wasser-knappheit – gibt es?

Außerdem versuche ich herauszufinden, womit sich die Menschen, wenn es möglich ist, ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich mache mich kundig, ob es in den letzten zwei Jahren schon Berichte von Regierungsseite oder von anderen Nichtregierungsorganisationen über das entsprechende Gebiet gab. Warum ich das tue? Weil Gebende Hände immer dort hilft, wo niemand anderes hingeht. Die aktuelle politische Lage im Land ist wichtig: Sind wir willkommen oder sieht man uns eher als Bedrohung? Müssen wir während des Einsatzes auf besondere Empfindsamkeiten Rücksicht nehmen?

Dann versuche ich mich auf das Gute auszurichten: Ich gebe nichts auf unsere langjährige Erfahrung als Einsatzhelfer, sondern mache mir bewusst, dass wir immer nur einen Wimpernschlag davon entfernt sind, all das Gute, das wir tun, aus den Augen zu verlieren, weil wir unsere Gedanken viel zu schnell auf das richten, was wir nicht geschafft haben:

Hätten wir bloß mehr Lebensmittel und Wasser gehabt, dann hätten wir noch viel mehr Menschen helfen können…

Wären wir doch nur einen Monat früher gekommen, dann hätte dieses Kind überlebt, und die schwangere Frau hätte ihr Baby nicht verloren…

Gegen solche Gedanken wehrt man sich am besten, indem man sich auf die großartige Hilfeleistung konzentriert, auf die zig Tonnen Lebensmittel, kistenweise Medikamente, Tankladungen mit Wasser, mit denen wir Tausende Menschen versorgt haben. Und es hilft ungemein, wenn wir uns bewusst machen, dass wir nicht die Retter sind, geschweige denn Götter. Nein, wir sind Menschen, die versuchen, so gut sie können so vielen anderen Menschen zu helfen, wann immer und wo immer möglich.

Ich hatte die Hoffnung, während unseres Einsatzes in Daka täglich Fotos von unserer Arbeit auf Facebook posten zu können, aber die äthiopische Regierung hat Facebook blockiert. Mir wurde gesagt, ein Grund sei unter anderem, dass sie verhindern wolle, dass massenhaft Bilder von unterernährten Babys verbreitet würden. Die Regierung bemüht sich nach Kräften, allein die Erwähnung des Wortes „unterernährt“ in den Medien zu unterdrücken und Journalisten zu entmutigen. Darüber hinaus verkompliziert sie ganz gezielt Nothilfe in den Dörfern, in denen sie Anhänger der politischen Opposition vermutet. Organisationen, die dort Hilfsgüterverteilungen durchführen wollen, müssen mehr als 5.000 US-Dollar bezahlen, angeblich für eine spezielle Prüfung ihres Einsatzes.

Wie man sich unschwer denken kann: Die Dörfer, in denen wir geholfen haben, standen natürlich auf der „schwarzen Liste“. Trotz aller Schwierigkeiten haben wir unser Ziel jedoch erreicht. 400 Familien bekamen von uns scheffelweise Getreide, Salz und Speiseöl.

Liebe Spender, danke, dass Sie sich nicht abhalten lassen, Gebende Hände auch weiterhin zu unterstützen!



Schlagwörter: Äthiopien, Dürre, Hunger, Hungersnot, Hungerkrise, Daka, Hilfsgüter, Hilfsgüterverteilung, Sicherheitslage, Unterernährung, Regierung, Zensur, Facebook, Blockade, Opposition