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Südsudan: Jedes Gesicht erzählt eine Geschichte (Einsatzbericht)

Bericht vom 09.04.2020


Kinder im Südsudan sind alle traumatisiert!


Ein Moskitonetz ist ein großer Schatz in den Sümpfen!

Den folgenden Bericht erhielten wir von unserem Einsatzleiter Derek H. nach einer Hilfsgüterlieferung an Flüchtlingsfamilien im Südsudan:

Wieder einmal sind wir in der Region Unity State unterwegs. An drei Tagen werden wir mit Flugzeugen Überlebenshilfe zu Familien in drei verschiedene Bezirke dieser Region bringen, die vor dem Krieg und vor den Überschwemmungen vom Jahresende 2019 hierher geflüchtet sind. Schon am ersten Verteilungsort schaue ich in viele Kindergesichter, lese in ihnen. Jedes einzelne erzählt mir eine Geschichte – eine Geschichte von Schrecken, Hunger, Krankheit und Furcht. Niemals haben diese Kinder Frieden erlebt, normales Alltagsleben. Erst kam der Krieg, und dann kamen die Überschwemmungen. Ihre Zukunft ist grau und trostlos.

Viele von ihnen sind krank, leiden an Malaria und Unterernährung. Trotzdem lächeln sie jetzt in die Kamera. Aus diesem zaghaften Lächeln, ihren fragenden Blicken lese ich hier und da auch vorsichtige Zuversicht und etwas Hoffnung. Denn wie aus dem Nichts ist da plötzlich ein kleines altes Flugzeug in ihrem eintönigen Alltag gelandet. In seinem Inneren birgt es einen kostbaren Schatz: Zeltplanen, bunte Schlafmatten und schützende Moskitonetze! Das waren die Dinge, die bei unserer Erkundungsreise von den geflüchteten Dorfältesten besonders dringlich erbeten wurden. Die Nahrungsmittel, die sie genauso dringend zum Überleben brauchen, werden wir in einem zweiten Einsatz hierher bringen.

Schnell haben meine fleißigen Helfer den Frachtraum der schon recht ramponierten Antonov 28 geleert. Im Hintergrund unterstützt Angelina das Team in der Verteilungskoordination. Sie ist eine beherzte Frau. Als im Jahr 2015 mordende Milizen ihr Dorf überfielen, musste sie selbst in die Sümpfe fliehen und dort sieben Monate lang um ihr Überleben kämpfen! Kinder und Erwachsene stellen sich geduldig in Reihe auf, um ihre Utensilien in Empfang zu nehmen. Wir haben auch Fischnetze, Angelschnüre und –haken mitgebracht. Die Flüsse und Sümpfe hier sind sehr fischreich. Die Geflüchteten brauchen deshalb nur das nötige Gerät, um diese wertvolle Nahrungsquelle nutzen zu können.

Gut bewacht von unseren bewaffneten Sicherheitsleuten nimmt die Verteilung friedlich ihren Lauf. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht tragen die Frauen ihre Schätze davon. Als unsere klapprige Maschine wieder abhebt, sind wir froh, dass wir den Geschichten von Krankheit und Hunger auf den Gesichtern besonders der Kinder ein kleines Kapitel Hoffnung hinzufügen durften.

Danke, liebe Spender von Gebende Hände, dass Sie uns dabei geholfen haben!



Schlagwörter: Südsudan; Bürgerkrieg, Flüchtlinge, Kinder, Malaria, Hunger, Moskitonetze, Hilfsgüter, Sümpfe