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Burundi: Stark für den Tag – stark für das Leben! (Projektbericht)

Bericht vom 30.09.2020


Gute Ernährung – gesunde Kinder voller Dynamik!


Kinder in der Schule mit ihrem Becher Porridge.


Eine Tasse Porridge am Tag macht den Unterschied!


Dankbarkeit!

Das Speisungsprogramm, dass Gebende Hände Projektpartner Claude N. in Burundi ins Leben gerufen hat, wirkt wahre Wunder! Eigentlich hatten Claude und sein Team ursprünglich die Idee, Kindern aus mittellosen Familien in seinem Land mit Schulbildung einen guten Start in die Zukunft zu verschaffen. Kurz nach Eröffnung der ersten Grundschule sah er sich allerdings neuen Herausforderungen gegenüber. In seinem Bericht schildert er, wie er dafür dank der Hilfe von Gebende Hände eine Lösung fand:

2018 öffnete in der Provinz Bubanza unsere erste Grundschule ‚Kwizera Academy‘ ihre Tore für die Dorfkinder dort. Wir waren optimistisch, dass eine gute Schule mit qualifiziertem Lehrpersonal und entsprechendem pädagogischen Konzept diesen Kindern eine hoffnungsvolle Zukunft auftun würde. Die Schule hatte sogar eine kleine Ambulanz für deren medizinische Versorgung.

Gleich im ersten Jahr des Schulbetriebs fiel der Leiterin die erbärmliche gesundheitliche Verfassung der meisten Kinder auf – sie waren für ihr Alter stark untergewichtig, geplagt von Malaria und ‚Kwashiorkor‘, der mit Mangelernährung einhergehenden ernsten Unterernährung. Im Unterricht erlebten Schulleitung und Lehrer die Folgen davon: Die Kinder konnten sich nicht konzentrieren, ihre Leistungen lagen bei gerade einmal 30-40 %. Die Ausfallquote lag bei 40 %. Es musste dringend etwas geschehen, um die Schulkinder lernfähiger zu machen. Mit Spendenhilfe von Gebende Hände stellten wir für alle Kinder ein warmes Mittagessen aus Reis, Bohnen, Gemüse und sogar einem Ei zur Verfügung.

Nun gab es einen regelrechten Aufnahme-Ansturm an unserer kleinen Schule, weil viele Eltern ihren Kindern unbedingt eine gute Mahlzeit täglich sichern wollten, die sie zu Hause nicht bieten konnten. Leider gab es im Hinblick auf Gesundheit oder schulische Leistungen trotzdem kaum eine messbare Verbesserung. Es fehlte wohl immer noch etwas ganz Entscheidendes…

Im Jahr 2019 konnten wir dann – wiederum dank der Großzügigkeit von Gebende Hände – unser Programm „Ein Becher am Tag“ einführen: Ein Becher nährstoffreicher Getreidebrei für jedes Kind, zusätzlich zum Mittagessen. Der Brei aus Mais, Soja, Sorghum, Sesam, Weizen und Hirse lieferte den Kindern Nährstoffe und Energie in hoher Konzentration, dazu die für Wachstum und Immunsystem so wichtigen B-Vitamine.

Im Verlauf des Jahres 2020 zeigten sich allmählich die ersehnten Verbesserungen! Die Ambulanzleiterin registrierte bei allen Kindern deutliche Gewichtszunahmen bis hin zu dem für ihr jeweiliges Alter normalen Körpergewicht. Der Prozentsatz der Kinder mit Blutarmut sank um sagenhafte 70 % und ‚Kwashiorkor‘ trat gar nicht mehr auf, weil alle Kinder ausreichend Proteine erhielten. Sie waren nun viel widerstandsfähiger gegenüber Erkrankungen. Und genauso erfreulich waren die Ereignisse in den Klassenzimmern: Die Kinder waren wacher, wissbegieriger und lernbereiter. Die Anwesenheitszahlen gingen hoch, die Fehlzeiten zurück – kein einziges Kind musste die Schule verlassen! Zum Schuljahresende 2020 konnte sich die Schulleiterin über eine Versetzungsquote von 90 % freuen.

Mangelernährung ist die größte Bedrohung für ein Kind. Sie behindert die gesunde Entwicklung und die schulische Lern- und Leistungsfähigkeit. Seitdem unsere Schulkinder regelmäßig ihr Porridge bekommen, blühen sie regelrecht auf. Wir sind fest überzeugt, dass das Speisungsprogramm eine Schlüsselfunktion hat für den schulischen Erfolg der Kinder.

Ganz nebenbei entspann sich aus unserem Schulspeisungsprogramm eine weitere berührende Geschichte: Als unsere Ambulanzleiterin mitbekam, dass die Mutter eines der Schulkinder schwanger war und sich aufgrund ihrer Armut zuhause nicht angemessen ernähren konnte, lud sie sie einfach ein, zusammen mit den Schulkindern täglich einen Becher Getreidebrei zu frühstücken. Und siehe da: Der mit Nährstoffen angereicherte Brei versorgte die werdende Mutter hervorragend mit den Vitaminen, die sie und das Ungeborene benötigten. Das war der Beginn unserer „Strong Start“- Initiative, um die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeitsrate in dieser Region zu senken.

In den vergangenen neun Monaten versorgten wir alle Schwangeren in der Umgebung regelmäßig mit Porridge, mit Untersuchung und Beratung in unserer Ambulanz sowie – falls nötig – mit medizinischer Hilfe. Damit wurde das Jahr 2020 bis zum heutigen Tag erstmals ein Jahr ganz ohne Todesfälle bei Babys oder Müttern!

Nun wollen wir diese Programme gemeinsam mit Gebende Hände erweitern und verbessern. In unserer kleinen Fabrik produzieren wir hochwertiges, mit Mikronährstoffen angereichertes Porridge und verteilen es an mittlerweile 10 andere Schulen und Gesundheitszentren in armen Gegenden der Region Bubanza. Unser Ziel ist es, landesweit einmal alle 500.000 Kinder zu versorgen, die an Mangelernährung leiden. Darüber hinaus sollen werdende Mütter die Ernährungsunterstützung bekommen, die sie brauchen, damit ihre Babys ganz gesund das Licht dieser Welt erblicken können.

Wenn wir die Kinder in unseren Programmen im Unterricht sehen, mit ihnen in der Sonne spielen oder zu Mittag essen, wissen wir: Sie haben eine gute Zukunftsperspektive dank der Großzügigkeit und anhaltenden Unterstützung von Gebende Hände!

Deshalb sagen wir der Spendergemeinschaft von Gebende Hände Danke für ihre Mithilfe in unserem Kampf gegen die Mangelernährung in Burundi!



Schlagwörter: Burundi; Kinder, Hunger, Schulkinder, Bildung, Schulspeisung, Unterernährung, Porridge, Getreidebrei