Südsudan: Neue Kämpfe im Grenzgebiet des Blauen Nils |
Meldung vom 06.09.2011
An der Grenze zwischen dem Nord- und Südsudan entflammen immer wieder heftige Kämpfe. Ein Grund dafür besteht darin, dass in dem nordsudanesischen Grenzgebiet Stämme leben, die sich ethnisch und ideologisch dem Südsudan zugehörig fühlen und gegen die nordsudanesische Regierung aufbegehren. Nun ist es in der nordsudanesischen Provinz Blauer Nil wieder zu heftigen Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und den Rebellen gekommen. Dabei wurde die Residenz des Gouverneurs attackiert. Omar al-Baschir rief wegen der Heftigkeit der Auseinandersetzungen den Ausnahmezustand aus. Das Gebiet des Blauen Nils gehört nach wie vor zum Norden, die Bevölkerung setzt sich aber aus ethnischen Südsudanesen zusammen.
Die oppositionelle Partei Sudan People’s Liberation Movement (SPLM) machte darauf aufmerksam, dass Soldaten die Residenz ihres Parteiführers und Gouverneurs der Provinz Blauer Nil, Malik Agar, angegriffen hätten. Seine Wachen hätten sich daraufhin verteidigt. Die Armee negiert die Vorwürfe und erwiderte, das Sicherheitspersonal habe zuerst das Feuer eröffnet. Es sind die ersten Kämpfe in der Region seit der Nord-Süd-Konflikt 2005 offiziell befriedet wurde.
Dem Angriff folgten in einer Kettenreaktion weitere Auseinandersetzungen, die derzeit eskalieren. Laut BBC klagt Sudans Regierung Agars Truppen an, Regierungsgebäude und Polizeistationen anzugreifen. Zentrum der Auseinandersetzungen ist die Hauptstadt vom Blauen Nil, Damazin. Panzer fahren durch die Straßen, schildern Augenzeugen die Lage. Die sudanesische Armee gibt zu, Rebellen und Agars Anhänger in die Flucht getrieben zu haben. Hunderte Menschen haben angesichts der Gewalt Damazin verlassen und befinden sich auf der Flucht. Präsident al-Baschir habe einen Militärgouverneur für die Region einberufen.
Gouverneur Agar ist bekannt als ehemaliger Rebell und Kommandant des Sudan People’s Liberation Movement, der heutigen Regierungspartei im Südsudan. Im Juli erklärte der Südsudan seine Unabhängigkeit und Agar wurde als Gouverneur des Blauen Nil-Staates im Norden zurück gelassen. Offiziell hat sich die Partei SPLM-Nord von der Regierung im Süden losgesagt und bildet nun die Oppositionim Nordsudan. Wegen der hohen Anzahl der Pro-Süden-Anhänger in der Region zählte man den Blauen Nil lange zu den Krisengebieten. Agar gab an, die Angriffe seien Teil einer großangelegten Strategie: Letzte Woche hatten Truppen von Präsident al-Baschir Zivilisten in Südkordofan im Visier – trotz Waffenstillstands, den er zuvor ausrief.
Derzeit setzen sich Anhänger des unabhängigen Südens in drei nördlichen Regionen zur Wehr: Blauer Nil, Abyei und Südkordofan. Der Süden beschuldigt al-Baschirs Militär, in Kordofan ethnischen Massenmord zu betreiben. Soldaten aus Khartum hatten vor einigen Monaten Süden-Anhänger gewaltsam aus der Grenzstadt Abyei verdrängt. Seitdem gilt das Gebiet als Pulverfass. Aktuell soll dort eine UN-Friedenstruppe stationiert werden.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de
Die oppositionelle Partei Sudan People’s Liberation Movement (SPLM) machte darauf aufmerksam, dass Soldaten die Residenz ihres Parteiführers und Gouverneurs der Provinz Blauer Nil, Malik Agar, angegriffen hätten. Seine Wachen hätten sich daraufhin verteidigt. Die Armee negiert die Vorwürfe und erwiderte, das Sicherheitspersonal habe zuerst das Feuer eröffnet. Es sind die ersten Kämpfe in der Region seit der Nord-Süd-Konflikt 2005 offiziell befriedet wurde.
Dem Angriff folgten in einer Kettenreaktion weitere Auseinandersetzungen, die derzeit eskalieren. Laut BBC klagt Sudans Regierung Agars Truppen an, Regierungsgebäude und Polizeistationen anzugreifen. Zentrum der Auseinandersetzungen ist die Hauptstadt vom Blauen Nil, Damazin. Panzer fahren durch die Straßen, schildern Augenzeugen die Lage. Die sudanesische Armee gibt zu, Rebellen und Agars Anhänger in die Flucht getrieben zu haben. Hunderte Menschen haben angesichts der Gewalt Damazin verlassen und befinden sich auf der Flucht. Präsident al-Baschir habe einen Militärgouverneur für die Region einberufen.
Gouverneur Agar ist bekannt als ehemaliger Rebell und Kommandant des Sudan People’s Liberation Movement, der heutigen Regierungspartei im Südsudan. Im Juli erklärte der Südsudan seine Unabhängigkeit und Agar wurde als Gouverneur des Blauen Nil-Staates im Norden zurück gelassen. Offiziell hat sich die Partei SPLM-Nord von der Regierung im Süden losgesagt und bildet nun die Oppositionim Nordsudan. Wegen der hohen Anzahl der Pro-Süden-Anhänger in der Region zählte man den Blauen Nil lange zu den Krisengebieten. Agar gab an, die Angriffe seien Teil einer großangelegten Strategie: Letzte Woche hatten Truppen von Präsident al-Baschir Zivilisten in Südkordofan im Visier – trotz Waffenstillstands, den er zuvor ausrief.
Derzeit setzen sich Anhänger des unabhängigen Südens in drei nördlichen Regionen zur Wehr: Blauer Nil, Abyei und Südkordofan. Der Süden beschuldigt al-Baschirs Militär, in Kordofan ethnischen Massenmord zu betreiben. Soldaten aus Khartum hatten vor einigen Monaten Süden-Anhänger gewaltsam aus der Grenzstadt Abyei verdrängt. Seitdem gilt das Gebiet als Pulverfass. Aktuell soll dort eine UN-Friedenstruppe stationiert werden.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de