Uganda: LRA-Rebell freigesprochen

Meldung vom 30.09.2011

Ein ugandisches Gericht hat angeordnet, dass ein Rebell der Lord’s Resistance Army (LRA) aus der Haft entlassen wird. Alles andere wäre Diskriminierung gewesen, so die Begründung des Gerichts. Die LRA treibt in Teilen Zentralafrikas sei fast 25 Jahren ihr Unwesen.

Der Rebell Thomas Kwoyelo ist ranghoher Offizier in der Armee eines der grausamsten Terroristen Afrikas, und die Anklage gegen ihn lautet auf 53 Morde und andere Verbrechen. Nun wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Zur Begründung gab das ugandische Verfassungsgericht an, dass zuvor auch schon andere LRA-Rebellen freigesprochen worden seien. Andere Urteile wären dem Gericht zufolge Diskriminierung gewesen.

Die Festnahme Kwoyelos erfolgte 2008 im Rahmen einer Militäroperation in der Demokratischen Republik Kongo. Er soll in den Jahren 1992 bis 2005 zahlreiche Überfälle auf Dörfer im Norden Ugandas und im Kongo verantwortet haben. Kwoyelo streitet die Vorwürfe ab. Kurz nach seiner Festnahme musste er sich jedoch im ersten Kriegsverbrecher-Prozess in der Geschichte der LRA rechtfertigen. Zuvor hatte sich die Regierung Ugandas dazu entschieden, die Prozesse im eigenen Land und nicht vor dem Internationalen Straf-Gerichtshof (IStGH) in Den Haag durchzuführen.

Joseph Kony, Gründer und Anführer der
Lord’s Resistance Army, wird vom IStGH wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht. In den bald 25 Jahren ihres Bestehens haben die Milizen der LRA mindestens 30.000 Menschen getötet und rund zwei Millionen vertrieben. In den USA ist Konys Armee als Terror-Gruppe eingestuft. Die Rebellen-Organisation gilt weltweit als eine der blutrünstigsten: Zivilisten werden mit Macheten, Knüppeln und Kalaschnikows angegriffen, Frauen vergewaltigt und Kinder als Kindersoldaten rekrutiert. Kony selbst gibt vor, hauptsächlich gegen die Armee des ugandischen Präsendenten Museveni zu kämpfen, nicht aber gegen Zivilisten. Angeblich von Gott habe er den Auftrag, auf Grundlage der Zehn Gebote einen neuen Staat zu errichten.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de