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Wie hilft Gebende Hände?

Unter den spezifischen Nöten in Uganda haben besonders die Kinder zu leiden. Es gibt viele Aids-Waisen. Zudem haben Familien in Uganda oft viele Kinder zu versorgen. Armut und Hunger üben in diesen Familien einen solchen Druck auf die Kinder aus, dass manche einfach ausreißen. Die meisten von ihnen landen auf der Straße.

Daher haben wir in Uganda einen Schwerpunkt darauf gelegt, solche Straßenkinder aufzunehmen und ihnen einen Schutzraum zu bieten. Wir sorgen für ausreichende Ernährung, Schulbildung und die spätere berufliche Fortbildung der Kinder.

Diese Projekte fördert Gebende Hände in Uganda:

Emmanuel Compassion Organisation und die verlorenen Kinder von Bundibugyo



 

Einen „Ort am Ende der Welt“, so nennt man das Dorf Bundibugyo, das sich an der Grenze zum Kongo befindet und nur durch eine staubige Straße mit dem Rest des Landes verbunden ist. Es liegt sieben Stunden Fahrtzeit westlich von Ugandas Hauptstadt Kampala entfernt. Die Region um Bundibugyo blickt auf blutige Unruhen zurück. Mehrere Jahre lieferten sich hier Rebellen zähe Gefechte mit der ugandischen Armee. Auch heute noch fallen die Aufständischen vereinzelt aus dem Kongo ein, ermorden Dorfbewohner, plündern und brandschatzen.

Leidtragende sind bis heute die Einwohner der Gegend, besonders die Kinder. Es gibt mehrere Hundert Waisenkinder allein in Bundibugyo. Der Konflikt hat die Bevölkerung zermürbt: Eine hohe Flüchtlingsrate, der Zerfall von Familien, die Zerstörung von Häusern und Eigentum, Armut und Hunger waren die Folge. Viele Menschen wurden seelisch verwundet. Kinder konnten über Jahre hinweg nicht zur Schule gehen. 

Diesem Elend hat Pastor Vanensio den Kampf angesagt. Er gründete gemeinsam mit seiner Kirchengemeinde in Bundibugyo die Emmanuel Compassion Organisation. Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, den zahlreichen Waisenkindern in der Region zu helfen. Das beginnt besonders mit der Speisung der kleinen Ausgestoßenen. Im Dorf leben mehrere Hundert Kinder auf der Straße, sie betteln dort und leben von den Abfällen der anderen. Wenn Pastor Vanensio durch den Ort geht, hängen sich die Kleinen an ihn und folgen ihm bis zur Kirche, wo es eine Armenküche gibt. Doch das Essen reicht nie für alle. Pastor Vanensios Ziel ist es, dass allen Kindern in der Gegend geholfen wird und keines mehr auf der Straße leben muss.

Dass sein Plan aufgeht, dafür bestehen beste Aussichten. In Uganda gibt es eine gute Sitte: Sterben die Eltern eines Kindes, nehmen andere Verwandte oder die Nachbarn es auf und behandeln es wie ihr eigenes Fleisch und Blut. Auch in Bundibugyo ist das so, doch die Familien dort sind durch Armut und Nahrungsmittelmangel geschwächt. Das beeinträchtigte bislang diese gute Tradition. Doch wenn es Pastor Vanensio mit unserer Hilfe gelingt, die Lebensmittelversorgung in dem Dorf zu verbessern, werden die Familien dort auch mehr Waisen aufnehmen. Derzeit speist die Armenküche rund 300 Kinder. Weitere 500 sind noch von jeglicher Hilfe abgeschnitten. Das soll gemeinsam mit unserer Unterstützung anders werden!

Caleb’s Homes (Calebs Heime)

 



In Kampala, der Hauptstadt Ugandas, gibt es über 10.000 Straßenkinder. Unser Projektleiter Caleb war selbst ein solches Straßenkind. Er hatte das Glück, aufgenommen zu werden. Ihm wurden eine Schulausbildung und so die Chance auf ein neues Leben ermöglicht. Caleb möchte daher weitergeben, was er erhalten hat. In den letzten Jahren hat er mehrere Häuser eingerichtet, die den Straßenkindern Zuflucht bieten. Er hat sie „Caleb's Homes“ („Calebs Heime“) genannt.

Straßenkinder leben unter schrecklichen Bedingungen. Sie müssen oft rund um die Uhr arbeiten. Viele prostituieren sich, verdingen sich als Lastenträger oder verkaufen Drogen. Sie schlafen, wenn überhaupt, zwei bis drei Stunden am Straßenrand. Alle von ihnen bestätigen, dass sie die entwürdigende Arbeit ohne Drogen kaum aushalten könnten.

Inzwischen haben 100 solcher ehemaligen Straßenkinder in den einfachen aber liebevoll geführten Einrichtungen von „Caleb's Homes“ Zuflucht gefunden. Hier bekommen sie täglich nahrhafte Mahlzeiten in Form von Mais, Bohnen, Reis und Bananen. Sie können in einer familiären Atmosphäre aufblühen und werden in eine Gemeinschaft integriert, die füreinander Sorge trägt. Zudem gibt es ein Speisungszentrum, in dem mehrmals wöchentllich 100-120 Kinder aus den Slums zu essen bekommen.

Caleb hat ein Stück Land erworben und ist dabei, einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen. Dort will er Lebensmittel anbauen und die Kinder in Agrarwirtschaft ausbilden. Von den Erträgen einer solchen Farm könnten dann nicht nur die 100 Kinder ernährt, sondern noch mehr Straßenkinder aufgenommen werden.

New Hope Uganda

 

Nach dem Ende des Bürgerkriegs begann 1988 die Arbeit unter Waisenkindern (damals zunächst Bürgerkriegs- waisen) in Kasana. Dieses Kinderzentrum (bewusst nicht Waisenhaus genannt!) ist in vielfacher Weise vorbildlich. Zum einen sind die Kinder in Familien mit konkreten Ansprechpartnern, nämlich den Vätern und Müttern, die mit ihren eigenen Kindern ihr Leben mit den Waisenkindern teilen. Sie haben dadurch ein weitgehend normales Familienleben.

Daneben erhalten die Kinder gemeinsam mit Kindern aus der Umgebung eine für ugandische Verhältnisse hervorragende Schulbildung. Danach schließt sich im Vocational Training Center (Berufsausbildungszentrum) Kiwoko häufig eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf an. Rund 160 Kinder sind in dem Kinderzentrum in Familien aufgenommen worden. Sie erhalten alles für das tägliche Leben, das fängt bei den Mahlzeiten an und umfasst ebenso Kleidung, Spielzeug, die medizinische und sogar therapeutische Versorgung. In der Schule und dem Berufsbildungszentrum werden ca. 550 Kinder betreut. Sie werden zusätzlich dreimal täglich gespeist. Viele weitere Kinder stehen auf der Warteliste, so dass ein großer Bedarf nach Erweiterung besteht.

Um eine solche Art der Kinderbetreuung im ganzen Land bekannt zu machen, schulen die Leute von New Hope Uganda in regelmäßig stattfindenden Kursen immer wieder Interessenten aus ganz Uganda. Es ist zu hoffen, dass es noch viele Nachahmer für solch eine erfolgreiche und zukunftsweisende Kinderbetreuung gibt.


Zana Community Children's Center

 
Das vielfältige Hilfsprogramm vom Zana Community Children's Center richtet sich besonders an AIDS-Waisen und bedürftige Kinder in schwierigen sozialen Verhältnissen. Oft müssen AIDS-Waisen arbeiten. Sie können daher die Schule nicht mehr besuchen. Die Kinder befinden sich in einer Abwärts-Spirale aus mangelnder Ausbildung, daraus resultierender Armut, Unterernährung und Krankheit. Oft leiden AIDS-Waisen auch unter einer Stigmatisierung und sind aus der Gemeinschaft ausgestoßen.

Zana Community Children's Center will Kindern helfen, aus einer solchen Abwärts-Spirale herauszutreten. Diese christliche Einrichtung besteht aus einem Kindergarten, einer Grundschule, einem noch im Bau befindlichen Gymnasium, einer Essensausgabe und einem landwirtschaftlichen Betrieb. Insgesamt rund 620 Schüler lernen dort für eine bessere Zukunft.

Nur Ausbildung kann dem Schicksal eines AIDS-Waisenkinds eine gute Wende geben. Daher bietet Zana auch ein umfassendes Berufs-Training an. Die Kinder lernen nähen, stricken und schreinern. Ferner wird den Kindern psychologische Beratung und kostenlose medizinische Versorgung angeboten. Vielen von Krankheit geschwächten Familien werden Hausbesuche abgestattet. Außerdem unterstützt Zana die Menschen in Uganda mit Aufklärung über AIDS und Hygiene.