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Nicaragua: Leben auf der Müllhalde |
Meldung vom 06.09.2010
Sie leben vom Müll – Menschen in der Metropole Managua haben als einziges Auskommen nur die Müllhalde. Jahrzehntelang ist dort ein Abfallberg gewachsen, auf dem Menschen unter schrecklichen Bedingungen existieren. Täglich kommen hier Hunderte von Menschen und wühlen in der größten Abfallhalde Zentralamerikas nach brauchbaren Resten.
Der dicke Rauch beißt in den Augen. Auf zwei Meter Entfernung ist der Umriss eines Menschen in gebeugter Haltung zu erkennen. In der nächsten Sekunde verziehen sich die Rauchschwaden und die Sicht wird klarer. Die Gestalt tummelt sich neben Dutzenden anderen mit einem Stock mit einer Greifhand an der Spitze und durchstochert Berge von Abfall.
Unweit davon halten Kühe, Geier und Hunde nach Futter Ausschau. Überall steigt Rauch empor, Feuer brennen zwischen feuchtem Karton, Mangoschalen und Plastikflaschen. Der ganze Berg brennt. Das ist die Endstation für viele Arme, die Abfallhalde der nicaraguanischen Hauptstadt Managua, genannt „La Chureca“. Chureca ist der populäre Ausdruck für hässlich, unangenehm.
María González wirft mit bloßen Händen ausgebuddelte PET-Flaschen in ihre Plastiktüten. Ihr Pullover war vermutlich einmal weiß, jetzt kann man die Farbe nicht mehr definieren. Sie hat eine Nike-Baseballmütze auf. Auf ihrem rundlichen Gesicht deutet sie mit aufgeplatzten Lippen ein erwartungsvolles Lächeln an, ihre Augen tränen wegen des beißenden Rauchs. Beiläufig wischt sie die Tränen mit ihrem verschmutzten Pullover weg und berichtet.
Sie hat sich auf das Sammeln von PET-Flaschen konzentriert. Pro Kilo verdient sie umgerechnet eineinhalb Cent. Sie muss viele Säcke voll sammeln, damit sie 2 Euro pro Tag dafür erhält. Damit unterhält die 37-jährige alleinerziehende Mutter sich und ihre beiden Kinder. Sie hausen nur rund 200 Meter entfernt von ihrem Arbeitsplatz auf dem Areal der Chureca. Das Territorium um die Müllhalde herum ist der Lebensraum für die Ärmsten.
Seit 21 Jahren unterzieht sich Maria demselben Ritual: täglich um fünf Uhr morgens aufstehen, damit sie die ersten Müllwagen erwischt, die den Abfall der Millionenstadt hierhin transportieren. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sagt sie mit einem Anflug von Humor. Die verzweifelte Suche nach Arbeit ließ sie hier stranden. So wie alle anderen, die nicht auf dem Areal aufgewachsen sind. Hier enden die Ärmsten des ganzen Landes – und ehemalige Gangmitglieder, die aus der Kriminalität aussteigen wollen, erzählt Maria González. Selbst über die täglichen Transporte der Fleischreste von Schlachtereien machen sich die Müllsammler her.
Die heutigen Zustände der „Churequeros“ sollen jedoch bald beendet sein. Die spanische Regierung will dreißig Millionen Euro in ein umfassendes Entwicklungshilfeprojekt investieren. Einige Aktionen sind bereits in Gang gesetzt worden: Müllberge werden zugedeckt und versiegelt, darauf sollen unter anderem Recyclingfabriken gebaut werden und ein neues Dorf. Zusätzlich sollen für die ehemaligen Müllsammler Sozialisierungsprojekte anlaufen, die die Stadtverwaltung Managuas finanziert. Bis 2012 soll das Projekt fertig gestellt sein, so die Planung.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Wochenzeitung“, woz.ch
Schlagwörter: Nicaragua, Müllhalde, Abfall, Abfallberge, Müllsammler, Managua, La Chureca, Recycling, Entwicklungshilfeprojekt
Der dicke Rauch beißt in den Augen. Auf zwei Meter Entfernung ist der Umriss eines Menschen in gebeugter Haltung zu erkennen. In der nächsten Sekunde verziehen sich die Rauchschwaden und die Sicht wird klarer. Die Gestalt tummelt sich neben Dutzenden anderen mit einem Stock mit einer Greifhand an der Spitze und durchstochert Berge von Abfall.
Unweit davon halten Kühe, Geier und Hunde nach Futter Ausschau. Überall steigt Rauch empor, Feuer brennen zwischen feuchtem Karton, Mangoschalen und Plastikflaschen. Der ganze Berg brennt. Das ist die Endstation für viele Arme, die Abfallhalde der nicaraguanischen Hauptstadt Managua, genannt „La Chureca“. Chureca ist der populäre Ausdruck für hässlich, unangenehm.
María González wirft mit bloßen Händen ausgebuddelte PET-Flaschen in ihre Plastiktüten. Ihr Pullover war vermutlich einmal weiß, jetzt kann man die Farbe nicht mehr definieren. Sie hat eine Nike-Baseballmütze auf. Auf ihrem rundlichen Gesicht deutet sie mit aufgeplatzten Lippen ein erwartungsvolles Lächeln an, ihre Augen tränen wegen des beißenden Rauchs. Beiläufig wischt sie die Tränen mit ihrem verschmutzten Pullover weg und berichtet.
Sie hat sich auf das Sammeln von PET-Flaschen konzentriert. Pro Kilo verdient sie umgerechnet eineinhalb Cent. Sie muss viele Säcke voll sammeln, damit sie 2 Euro pro Tag dafür erhält. Damit unterhält die 37-jährige alleinerziehende Mutter sich und ihre beiden Kinder. Sie hausen nur rund 200 Meter entfernt von ihrem Arbeitsplatz auf dem Areal der Chureca. Das Territorium um die Müllhalde herum ist der Lebensraum für die Ärmsten.
Seit 21 Jahren unterzieht sich Maria demselben Ritual: täglich um fünf Uhr morgens aufstehen, damit sie die ersten Müllwagen erwischt, die den Abfall der Millionenstadt hierhin transportieren. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sagt sie mit einem Anflug von Humor. Die verzweifelte Suche nach Arbeit ließ sie hier stranden. So wie alle anderen, die nicht auf dem Areal aufgewachsen sind. Hier enden die Ärmsten des ganzen Landes – und ehemalige Gangmitglieder, die aus der Kriminalität aussteigen wollen, erzählt Maria González. Selbst über die täglichen Transporte der Fleischreste von Schlachtereien machen sich die Müllsammler her.
Die heutigen Zustände der „Churequeros“ sollen jedoch bald beendet sein. Die spanische Regierung will dreißig Millionen Euro in ein umfassendes Entwicklungshilfeprojekt investieren. Einige Aktionen sind bereits in Gang gesetzt worden: Müllberge werden zugedeckt und versiegelt, darauf sollen unter anderem Recyclingfabriken gebaut werden und ein neues Dorf. Zusätzlich sollen für die ehemaligen Müllsammler Sozialisierungsprojekte anlaufen, die die Stadtverwaltung Managuas finanziert. Bis 2012 soll das Projekt fertig gestellt sein, so die Planung.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Wochenzeitung“, woz.ch
Schlagwörter: Nicaragua, Müllhalde, Abfall, Abfallberge, Müllsammler, Managua, La Chureca, Recycling, Entwicklungshilfeprojekt