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Nicaragua: Nicht mehr das „Armenhaus Lateinamerikas“

Meldung vom 07.07.2014

Ausländische Firmen haben im vergangenen Jahr in Nicaragua im Umfang von 1,1 Milliarden Euro investiert. Es gilt inzwischen als eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Region.

Die Stadt Masaya, 25 Kilometer südöstlich von Nicaraguas Hauptstadt Managua, ist ein Beispiel für die Veränderungen, die im Land stattfinden. Traditionell lebte die 140.000 Einwohner zählende Kolonialstadt von der Landwirtschaft und vom Handwerk. Doch seit ein paar Jahren hat Masaya auch einen modernen, internationalen Arbeitgeber: den deutschen Automobilzulieferer Dräxlmaier. In seinem neuen Werk haben rund 1000 Menschen einen Arbeitsplatz gefunden.

Die Firma Dräxlmaier stellt Kabelbäume für die Automobilwerke in Nordamerika und Mexiko her, z. B. Verkabelungen für elektrische Spiegel oder Fensterheber. Besonders das niedrige Lohnniveau lockt Firmen hierher. Aber auch Sicherheitsaspekte spielen dabei eine Rolle.

Der Monats-Mindestlohn in den Freihandelszonen in Nicaragua beträgt gerade einmal umgerechnet 105 Euro. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was im benachbarten Costa Rica bezahlt wird. Aber immerhin hat sich der zwischen Regierung und Unternehmen ausgehandelte Mindestlohn fast verdoppelt seit dem Amtsantritt von Präsident Daniel Ortega vor sieben Jahren.

Nicaragua gilt schon seit Jahrzehnten als das „Armenhaus Lateinamerikas“. Immer noch übernehmen oft Eselskarren den Transport auf dem Land, wo in Nachbarländern längst Kleinlaster fahren. Die Landstraßen waren noch vor ein paar Jahren reine Schlaglochpisten – auch die nach Masaya. So erschwert es die Infrastruktur bis heute, eine Fabrik zum Laufen zu bringen.

Weil es nicht genug geeignete und auch qualifizierte Leute gab, musste die Firma Dräxlmaier selbst für die Schulung ihrer Mitarbeiter sorgen. Aber mittlerweile läuft es für den Automobilzulieferer in Nicaragua richtig gut. Neben der bestehenden großen Fertigungshalle wird im Moment gerade eine zweite fertig gestellt. Das bringt weitere Jobs und dadurch auch mehr Geld in die Region. Nur der Staat profitiert kaum, denn Dräxlmaier sitzt – wie viele internationale Firmen – in einer Freihandelszone, die weitgehend steuerbefreit ist.

„Lass uns gemeinsam wachsen“, sagt das Werbevideo von PRONicaragua, der Investitionsförderagentur des Landes. Und die schreibt eine Erfolgsgeschichte: Die Auslandsinvestitionen in Nicaragua erreichten 2013 ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro, und das bei jährlich zweistelligen Steigerungsraten. Sie bewirken im Land über fünf Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr – mit das höchste in ganz Lateinamerika.

PRONicaragua legt den Fokus auf Textil- und Lebensmittelindustrie sowie Medizin- oder Automobiltechnik. Darüber hinaus lädt die Agentur ein, in Windparks und Tourismusprojekte zu investieren, Call-Center zu eröffnen oder Gold zu fördern.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Deutschlandradio“, dradio.de

Schlagwörter: Nicaragua, Armenhaus, Lateinamerika, ausländische Firmen, wettbewerbsfähig, Managua, Masaya, Kolonialstadt, Landwirtschaft, Handel, Automobilzulieferer, Dräxlmaier, Lohnniveau, Sicherheit, Mindestlohn, Infrastruktur, Schulung, Mitarbeiter, Freihandelszone, PRONicaragua, Investitionen, Auslandsinvestitionen