Haiti: Oppositionskandidat Célestin boykottiert Stichwahl |
Meldung vom 20.01.2016
Oppositionskandidat Jude Célestin verweigert seine Kandidatur bei der Stichwahl in Haiti. Wenige Tage vor der Abstimmung für das Präsidentenamt in Haiti hat Célestin seine Teilnahme zurückgezogen. Er hatte schon die vorangehenden Wochen immer wieder kritisiert, dass es in der ersten Runde zu massiver Wahlfälschung gekommen sein soll.
Célestin fand scharfe Worte angesichts der Lage: „Ich werde nicht bei dieser Farce mitmachen“, kritisierte er am Montag (18.01.2016) Medien gegenüber. „Das wird keine Wahl, das wird eine Auswahl, weil es nur einen einzigen Kandidaten geben wird“, bewertete er den Urnengang am kommenden Sonntag (24.01.2016).
Célestin konnte in der ersten Wahlrunde am 25. Oktober 25,3 Prozent der Stimmen erringen. Der vom bisherigen Amtsinhaber Michel Martelly unterstützte Kandidat Jovenel Moise erreichte 32,8 Prozent. Allerdings ging der Urnengang mit massiven Fälschungen vonstatten, wie eine unabhängige Prüfkommission Anfang Januar bestätigte. Célestins Absage der Stichwahl ist noch nicht offiziell bei der Wahlkommission eingegangen, er hatte sich aber bereits aus dem Wahlkampf zurückgezogen.
Célestin beklagte sich auch über die „Einmischung der internationalen Gemeinschaft“, die die Organisation der Wahlen größtenteils finanziell unterstützt. „Diese Wahlen, die am 24. Januar stattfinden, sind Wahlen für einen Teil der internationalen Gemeinschaft, Wahlen für die Regierung, um einen Fortgang der Diktatur zu garantieren“, betonte er.
Ausländische Diplomaten in Haiti setzten alles daran, Célestin zu einer Teilnahme an der Stichwahl zu ermutigen. Doch aus Sicht des Oppositionspolitikers zeigen die Diplomaten wenig Interesse dafür, „was die Bevölkerung denkt“.
Am Montag (18.01.2016) besetzten radikale oppositionelle Demonstranten mehrere Straßen im Zentrum der Hauptstadt Port-au-Prince und verlangten die Einsetzung einer Übergangsregierung, die endlich Neuwahlen auf die Beine stellen soll. „Am 24. Januar wird es keine Wahlen geben. Wir werden unsere Macheten und Steine in der Hand haben“, kündigte die Demonstrantin Betty Milou an. „Wir sagen allen: Schließt Eure Türen und bleibt zu Hause, denn wir werden nicht an diesen Wahlen teilnehmen.“
Célestin wandte sich an die Bürger mit der Bitte, Ruhe zu bewahren. Er wolle eine politische Transition vermeiden. „In jeder Demokratie gibt es einen gewählten Präsidenten, der einen gewählten Präsidenten ersetzt“, meinte er.
Der verarmte Karibikstaat Haiti hat 30 Jahre nach dem Ende der Diktatur der Duvaliers noch immer Probleme, eine stabile Regierung und funktionstüchtige Strukturen in dem Land herzustellen. Immer wieder wurde das Land durch politische Krisen und Putsche an seiner Entwicklung gehindert. Das verheerende Erdbeben von 2010 hat das Land zusätzlich zurückgeworfen. 250.000 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: donaukurier.de
Schlagwörter: Haiti, Stichwahl, Jude Célestin, Jovenel Moise, Wahl, Präsident, Wahlfälschung, Unrnengang, Boykott, Farce, Erdbeben, Demonstrationen, Unruhen, Straßenkämpfe, Port-au-Prince
Célestin fand scharfe Worte angesichts der Lage: „Ich werde nicht bei dieser Farce mitmachen“, kritisierte er am Montag (18.01.2016) Medien gegenüber. „Das wird keine Wahl, das wird eine Auswahl, weil es nur einen einzigen Kandidaten geben wird“, bewertete er den Urnengang am kommenden Sonntag (24.01.2016).
Célestin konnte in der ersten Wahlrunde am 25. Oktober 25,3 Prozent der Stimmen erringen. Der vom bisherigen Amtsinhaber Michel Martelly unterstützte Kandidat Jovenel Moise erreichte 32,8 Prozent. Allerdings ging der Urnengang mit massiven Fälschungen vonstatten, wie eine unabhängige Prüfkommission Anfang Januar bestätigte. Célestins Absage der Stichwahl ist noch nicht offiziell bei der Wahlkommission eingegangen, er hatte sich aber bereits aus dem Wahlkampf zurückgezogen.
Célestin beklagte sich auch über die „Einmischung der internationalen Gemeinschaft“, die die Organisation der Wahlen größtenteils finanziell unterstützt. „Diese Wahlen, die am 24. Januar stattfinden, sind Wahlen für einen Teil der internationalen Gemeinschaft, Wahlen für die Regierung, um einen Fortgang der Diktatur zu garantieren“, betonte er.
Ausländische Diplomaten in Haiti setzten alles daran, Célestin zu einer Teilnahme an der Stichwahl zu ermutigen. Doch aus Sicht des Oppositionspolitikers zeigen die Diplomaten wenig Interesse dafür, „was die Bevölkerung denkt“.
Am Montag (18.01.2016) besetzten radikale oppositionelle Demonstranten mehrere Straßen im Zentrum der Hauptstadt Port-au-Prince und verlangten die Einsetzung einer Übergangsregierung, die endlich Neuwahlen auf die Beine stellen soll. „Am 24. Januar wird es keine Wahlen geben. Wir werden unsere Macheten und Steine in der Hand haben“, kündigte die Demonstrantin Betty Milou an. „Wir sagen allen: Schließt Eure Türen und bleibt zu Hause, denn wir werden nicht an diesen Wahlen teilnehmen.“
Célestin wandte sich an die Bürger mit der Bitte, Ruhe zu bewahren. Er wolle eine politische Transition vermeiden. „In jeder Demokratie gibt es einen gewählten Präsidenten, der einen gewählten Präsidenten ersetzt“, meinte er.
Der verarmte Karibikstaat Haiti hat 30 Jahre nach dem Ende der Diktatur der Duvaliers noch immer Probleme, eine stabile Regierung und funktionstüchtige Strukturen in dem Land herzustellen. Immer wieder wurde das Land durch politische Krisen und Putsche an seiner Entwicklung gehindert. Das verheerende Erdbeben von 2010 hat das Land zusätzlich zurückgeworfen. 250.000 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: donaukurier.de
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