Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Indien: US-Präsident Trump fordert Medikamente

 
Meldung vom 08.04.2020

Indien sieht sich gezwungen, der Welt wieder Medikamente zu liefern. Nach den Drohungen des amerikanischen Präsidenten führt Indien nun doch wichtige Corona-Medikamente an bedürftige Länder aus. Die mit China größte Apotheke für den weltweiten medizinischen Absatzmarkt will den Export aber auf Sparflamme halten.

Indien setzt sich in Bewegung nachdem Donald Trump ein Machtwort gesprochen hat: Nachdem der amerikanische Präsident vergeltende Maßnahmen angekündigt hatte, ist die Regierung nun doch bereit, die in der Corona-Krise lebensrettenden Medikamente Paracetamol und Hydroxychloroquin zu exportieren. Paracetamol senkt Fieber, das altbekannte Malariamittel scheint wirksam gegen das Virus zu sein.

Indien hatte zuvor den Export beider Medikamente unterbrochen, um die erwartete hohe Anzahl an Erkrankten im eigenen Land versorgen zu können. Nur für humanitäre Hilfe und bereits vorbestellte und bezahlte Ware wurden die Anfragen bedient. Bis heute werden offiziell 4.421 Infizierte auf dem Subkontinent gemeldet.

Die lauteste Forderung nach diesen Medikamenten stammte in den vergangenen Tagen aus dem von Corona besonders betroffenen Amerika. Am Wochenende hatte Trump den indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi am Telefon noch gewarnt, ein Lieferstopp sei nicht akzeptabel. Am Montag (06.04.2020) kündigte der amerikanische Präsident dann öffentlich „Vergeltung“ an, sollten die Medikamente nicht eintreffen: „Wenn er die Ausfuhr nicht erlaubt, wäre das okay. Aber natürlich könnte es dann Vergeltungsmaßnahmen geben. Wieso auch nicht?“, sagte Trump. Dies hatte in den sozialen Medien in Indien Empörung ausgelöst.

Nun findet sich Indien damit ab, die Basismedikamente zur Behandlung des Covid-19 Virus „wieder an davon schwer betroffene Länder auszuführen“, versicherte der Außenminister. „In Hinsicht auf den humanitären Aspekt der Pandemie wurde in Indien beschlossen, Paracetamol und Hydroxychloroquin in angemessener Menge an alle Nachbarländer, die abhängig von unserer Produktion sind, zu lizenzieren“, lautete es aus dem Ministerium. „Wir werden diese essentiellen Medikamente auch einigen Nationen zur Verfügung stellen, die von der Pandemie stark betroffen sind.“

Amerika wird nicht eigens hervorgehoben. Doch sind die Amerikaner in extremem Maße auf Indiens Pharmakonzerne angewiesen: Im vorvergangenen Jahr wurden rund ein Viertel aller Medikamente und fast ein Drittel aller Inhaltsstoffe für die USA in Indien produziert.

Aus Sorge vor den noch unübersehbaren Auswirkungen der Corona-Krise hatte der weltweit führende Hersteller von Nachahmer-Medikamenten die Ausfuhr von 26 Stoffen Anfang März 2020 auf Eis gelegt. Einer der Beweggründe für die Entscheidung ist die Tatsache, dass sich auch Indien in Abhängigkeiten befindet, nämlich von Chinas Zulieferungen. Rund 70 Prozent der Inhaltsstoffe, die Indiens Generika-Hersteller verarbeiten, kommen von dort. Vor der Entscheidung der Inder aber hatten mehrere Hersteller in der heraufziehenden Corona-Krise in Wuhan und Hubei den Betrieb herunter gefahren, oder ihre Produktion wesentlich drosseln müssen. Durch die Einschränkung der Arbeit dort konnten indische Produzenten ihre Produktionsabläufe dann nicht mehr gewährleisten.

Die gesamte Liste der blockierten Medikamente betrifft rund ein Zehntel des indischen Pharma-Exports. Die Analysten von Oxford Economics stellen fest, dass schon jetzt Preissteigerungen im Markt bemerkbar seien. Der indische Rat für die Förderung des Pharmaexports Indiens (Pharmexcil) unter dem Dach des Handelsministeriums gab damals zu bedenken, dass das Ausfuhrverbot den Ruf Indiens als „Apotheke der Welt“ beeinträchtigen werde.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Indien, Medikamente, Pharma, Pharmakonzerne, China, Lieferketten, USA, Donald Trump, Paracetamol, Pandemie, Corona, Corona-Krise, Wuhan, Hubei, Hydroxychloroquin, Abhängigkeit