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Wie hilft Gebende Hände?

 
In Sambia gibt es sehr viele Waisenkinder, besonders in der Hauptstadt Lusaka. Wenn es ältere Kinder betrifft und nicht irgendwelche Verwandte da sind, die sie aufnehmen können, schlagen diese sich als Straßenkinder durch. Darum hat Gebende Hände jahrelang Straßenkinder-Speisungen finanziert.

Besonders schlimm ist es aber, wenn Kleinkinder oder sogar Babys zu Waisen werden. Dies stellt die größte Herausforderung dar, der wir zusammen mit unseren Projektpartnern in Lusaka begegnen:

Babyheim „Haus Moses“



 
Im „Haus Moses“ in Lusaka finden etwa 25 bis 30 frühgeborene oder schwerkranke Babys ein vorläufiges Zuhause. Die Kinder kommen hierher, weil die Mutter bei der Geburt verstorben ist oder weil die Familie nicht in der Lage ist, ein weiteres Kind zu versorgen.

Deshalb werden Babys oft ausgesetzt. Wenn sie noch rechtzeitig von Passanten oder der Polizei gefunden werden und schnell ins Babyhaus kommen, haben sie eine Überlebenschance und die Aussicht, nach liebevoller Betreuung durch die qualifizierten Kinderkrankenschwestern innerhalb der eigenen Verwandtschaft oder in einer Adoptiv- oder Pflegefamilie ein dauerhaftes Zuhause zu finden.

Alle Babys, die dort zur Welt kommen und entweder durch den Tod der Mutter zu Waisen werden oder wegen prekärer familiärer Verhältnisse nicht angenommen werden, kommen im „Haus Moses“ unter.

Kinderheim „Bill und Bette“



 
Die Kinder in diesem Heim sind in der Regel zwischen 18 Monate und vier Jahre alt. Viele von ihnen sind bei der Ankunft so traumatisiert, dass sie zu keinerlei Reaktion mehr fähig sind. Im Laufe des weiteren Aufenthaltes jedoch werden die meisten aufgrund der ihnen entgegengebrachten Liebe und der intensiven Betreuung wieder gesund.


Vermittlung in Pflegefamilien

 

Doch am besten geht es den Kindern der beiden Heime, wenn sie wieder in einem festen, liebevollen Familienumfeld integriert sind. Daher wurde ein Programm ins Leben gerufen, das die Unterbringung der Kleinen in Pflegefamilien vorsieht. Meistens finden sich liebevolle und fürsorgliche Pflegefamilien durch die lokalen Kirchengemeinden, bei denen unsere Einrichtungen wohl bekannt sind.

Meldet eine Familie ihr Interesse an, ein Kind in Pflege zu nehmen, muss sie verschiedene Etappen durchlaufen. Diese Etappen dienen dazu, dem Kind mit größtmöglicher Sicherheit einen guten Ort zum Aufwachsen zu schenken und die neue Familie und das Kind einander anzunähern. Zuerst gibt es ausgedehnte Gespräche mit den neuen „Eltern“. Erfahrene Mitarbeiter prüfen, ob die Pflegefamilie es wirklich ernst meint, ob sie auch auf mögliche Schwierigkeiten gut vorbereitet ist und dem kleinen Erdenbürger den angemessenen sozialen und finanziellen Rahmen bieten kann.

Danach nimmt die Pflegefamilie an einem viertägigen Seminar teil, das sie für die besonderen Bedürfnisse und Eigenarten der Pflegekinder sensibilisieren soll. Viele sind nämlich sehr anhänglich, liebesbedürftig oder auch schüchtern, da der Verlust eines oder beider Elternteile traumatisierende Folgen haben kann.

Danach beginnt die sogenannte „Bonding-Phase“ (Bonding = Bindungsentwicklung). Zuerst besuchen die neuen „Eltern“ das Kind regelmäßig und spielen mit ihm. Ist diese Phase gut verlaufen, darf die Pflegefamilie das Kind über das Wochenende nach Hause holen.

Nach mehreren Wochen darf das Kind ganz in die Obhut der Pflegefamilien. Doch um das Wohl des Kindes weiter im Auge zu behalten, führen unsere Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen noch einige Monate lang unangemeldete Kontrollbesuche durch. Zeigt sich auch hier, dass alles gut verläuft, steht dem Glück des Kindes, in einer neuen Familie aufzuwachsen, nichts mehr im Wege.

Milch- und Medizin-Programm



 

Viele Frauen in Sambia sind unterernährt oder haben Aids. Das hat oft tragische Folgen für die Mutterschaft. Immer wieder haben junge Mütter keine Milch, um ihre Kinder zu stillen. Da sie kein Geld haben, um Ersatznahrung zu kaufen, befinden sie sich in der verzweifelten Situation, entweder ihr Baby sterben zu sehen oder es irgendwo auszusetzen, in der Hoffnung, dass sich der Finder besser darum kümmern kann.

In vielen dieser tragischen Fälle konnte unser Milch- und Medizin-Programm das Schlimmste verhindern. Bei ausgesetzten Babys, die in unsere Einrichtung gebracht werden, versuchen unsere Sozialarbeiterinnen, die Mütter wieder ausfindig zu machen und sie dann in das Milch- und Medizin-Programm aufzunehmen.

Die Mütter dürfen sich dann monatlich Babyersatznahrung und, wenn nötig, Medizin für ihre Babys bei uns abholen. So können die Babys bei ihren Müttern bleiben. Schon viele berührende Familienzusammenführungen sind so ermöglicht worden. Ein solches segensreiches Programm kann nur bestehen, wenn Spender uns dabei treu und unermüdlich unterstützen.


Schulen für Slum-Kinder



Vielen Kindern bieten die christlich geführten Schulen unseres Projektpartners in Sambia die größte Chance ihres Lebens. Alle Kinder kommen aus armen Familien und haben zum Teil mehrere Schuljahre versäumt, bevor sie den kostenlosen Unterricht bei uns besuchen konnten. Viele sind Waisen und müssen nach der Schule und am Wochenende noch hart arbeiten, um ihre jüngeren Geschwister zu versorgen und die Hausarbeiten zu erledigen.

Nun könnte man erwarten, dass die Schulleistungen dieser Kinder schlechter sind als die von besser gestellten Schülern. Doch das Gegenteil ist der Fall: Unsere Projektschulen weisen eine außergewöhnlich hohe Erfolgsquote auf. Das liegt daran, dass unsere Schüler wissen, dass sie ohne gute Bildung keinerlei Möglichkeit haben, dem Elend zu entrinnen. Das spornt sie zum Lernen an. Die meisten schaffen mit unermüdlichem Ehrgeiz einen guten Schulabschluss und nutzen diesen als Sprungbrett in eine bessere Zukunft.