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Wie hilft Gebende Hände?
Wasserprojekte
Gebende Hände unterstützt darum in Kenia verschiedene Projekte, um Schulen, Kinderheime und andere Einrichtungen, in denen Kinder gesammelt leben, mit frischem Trinkwasser zu versorgen. Daneben hilft Gebende Hände auch, damit Dörfer oder Siedlungen eine öffentliche Wasserversorgung erhalten. Je nach Situation finanziert Gebende Hände von der Bohrung von Brunnen bis hin zur Verlegung von Rohrsystemen für die Versorgung einzelner Haushalte alles, was für eine Wasserversorgung dazugehört.
Doch auch ein noch so gutes Wasserversorgungssystem funktioniert nicht ohne Strom. Diese Erfahrung machte ein ganzes Dorf, als es die steigenden Strompreise einfach nicht mehr zahlen konnte. Die Folge: Die Pumpe stand still, die Dorfbewohner blieben wieder ohne Wasser. Auf der Suche nach Lösungen eröffnete sich Gebende Hände die Möglichkeit, eine Solaranlage zu errichten, die es dem Dorf ermöglicht, die Pumpe völlig unabhängig von den lokalen Energieunternehmen zu betreiben. Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Seitdem finanziert Gebende Hände auch die Installation von Solarsystemen. Denn wo könnte eine solche Energiegewinnung nachhaltiger sein als in dem sonnigen Afrika!
Der Aufbau und die Wartung der Wassersysteme erfordern ausgebildetes einheimisches Personal, deren Gehälter Gebende Hände zum Teil übernimmt. Doch hier liegt das Hauptproblem: Wenn die Brunnen, Wassertanks usw. von der einheimischen Bevölkerung nur als Geschenk aus dem Westen gesehen werden, fühlt sich niemand verantwortlich und die Anlagen verfallen schnell wieder. Die Bevölkerung muss das Wasser- und Solarprojekt annehmen, es als ihr eigenes Projekt sehen und selbst etwas dafür leisten, damit es weiterhin gut behandelt und erhalten wird. Deswegen führen wir keine Projekte durch, wenn die Bewohner eines Dorfes keine Eigenleistung erbringen.
Beim Aufbau der öffentlichen Wasserversorgungs- systeme und der Solareinrichtungen wird von den Nutznießern erwartet, dass sie einen (aus unserer Sicht kleinen, aus ihrer Sicht aber großen) Anteil zu den Bauarbeiten, Materialien und auch zu den Finanzen beitragen. Dies ist notwendig, denn nur so bekommen diejenigen, die von der Wasserversorgung profitieren, auch einen Bezug dazu, welchen Wert solche Anlagen haben.
Unsere Projektmitarbeiter sprechen zunächst mit den Betroffenen. Erst wenn sie das Projekt auch angenommen haben, werden konkrete Pläne gemacht. Durch die enge Zusammenarbeit erfahren wir auch, wo die Nöte am größten sind. Gebende Hände übernimmt dann die Bezahlung teurer technischer Bestandteile, aber jeder Beteiligte zahlt einen kleinen Beitrag, und jede Familie beteiligt sich am Bau, etwa, wenn es gilt, Backsteinmauern zu errichten. So gelingen die Projekte in guter Zusammenarbeit zwischen Gebende Hände und der lokalen Bevölkerung.
Durch diese intensive Vorbereitung und Begleitung der Projekte durch kenianische Mitarbeiter und die Einbeziehung der Betroffenen haben wir erreicht, dass unsere Wasser- und Stromversorgungssysteme auch nach Jahren noch in Betrieb sind – in Afrika keine Selbstverständlichkeit.
Von der Regenrinne des kleinen Wohnhauses wird eine Rohrleitung oben in den Tank hinein geführt, damit kein Tropfen vom kostbaren Nass verlorengeht. Ein Filter im Tankinneren säubert das aufgefangene Wasser von etwaigen Verschmutzungen und sorgt dafür, dass Mensch und Tier jederzeit frisches Trinkwasser haben. In den kleinen Hausgärten gedeiht das Gemüse dann dank der regelmäßigen Wassergaben auch in der Trockenzeit. Für die Frauen ist das Wäsche waschen und Wasser schöpfen am dreckigen Fluss endlich Vergangenheit.
Waisenheime „Samaritan Children Centers“
Vier Kindereinrichtungen werden von Gebende Hände in Nakuru im Westen Kenias gefördert.Im „Jungen-Zentrum“ leben, lernen und spielen derzeit rund 40 Jungs. Im „Mädchen-Zentrum“ wohnen aktuell rund 65 Mädchen.
Die gesamte Einrichtung wurde mit neuen sanitären Anlagen, einem Brunnen und einem Wasserspeicher versehen, so dass die Kinder auch über sauberes Wasser verfügen und sehr gute hygienische Bedingungen vorfinden. Mehrere Mitarbeiter wie Lehrer, Köchinnen und ein Wächter sorgen rund um die Uhr dafür, dass die Kinder sicher sind und das erhalten, was sie brauchen, um in eine bessere Zukunft zu gehen.
Agrarprojekte
Dieses Projekt ist abgeschlossen, denn hier hat sich unser Konzept Hilfe zur Selbsthilfe rentiert. Die Kleinbauern stehen inzwischen auf eigenen Füßen. Zuvor hatte Gebende Hände die laufenden Kosten komplett getragen, die durch die Schulungen, Verteilung usw. entstanden sind.
Das Agrar-Programm von Gebende Hände förderte die Beschaffung von Gemüsesamen und den Transport nach Kenia, ebenso die Verteilung der Samen an Kleinbauern, die in lokalen Projektgruppen organisiert sind (knapp 900 Bauern).
Die Bauern wurden in den lokalen Projektgruppen geschult, um in der Bodenbearbeitung, der Saat- und Pflanz-Technik, im richtigen Gebrauch von Dünger, der Bewässerung, der Ernte bis hin zur Vermarktung und im Führen eines kleinen Gewerbes besser zu werden. Viele Familien konnten sich dadurch eine eigene Existenz aufbauen.
Kleinkredite und Schulung zur Selbständigkeit
Gebende Hände hat Einzelpersonen mit Kleinkrediten zu einer neuen Existenz verholfen. Auch dieses Projekt ist abgeschlossen, denn inzwischen stehen die Begünstigten auf eigenen Füßen. Auch hier hat das Konzept Hilfe zur Selbsthilfe gute Früchte getragen. Existenzgründern wurde oftmals mit einem geringen Betrag die Eröffnung eines kleinen Geschäfts oder einer Werkstatt ermöglicht. Besonders Frauen haben sich dank eines kleinen Startkapitals zu erfolgreichen Eigenunternehmerinnern entwickelt. Sie betreiben einen kleinen Gemüseladen oder es gelingt ihnen, mit einer Ziege und ein paar Hühnern eine Existenzgrundlage zu schaffen, auf der sie die ganze Familie ernähren können. In regelmäßigen Abständen haben unsere Projektleiter kontrolliert, in welcher Weise unsere „Finanzspritze“ diesen Menschen geholfen hat. Auch Know-How-Transfer (Wissensvermittlung) war Teil dieses Projektes. Wir haben den Existenzgründern Training im Bereich Business und Management angeboten, so dass sie nun langfristige Erfolge verbuchen können.Kinderimpfprogramme und Gesundheitsprogramme
Weiter werden Aufklärungskurse in Hygiene und in der AIDS-Vorbeugung durchgeführt.
Insgesamt profitieren neun Impfzentren von der Unterstützung durch Gebende Hände. Diese Zentren sind in abgelegenen Gebieten oft die einzige Möglichkeit für Mütter, ihre Kinder impfen zu lassen oder eine Gewichtskontrolle und entsprechende Ernährungs- beratung in Anspruch zu nehmen.