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Zur Geschichte und Problematik des Landes
Besiedelt war das Land zu der Zeit von zahlreichen indigenen Stämmen. Die Geschichte der Besiedlung von Honduras reicht aber noch weiter in die Vergangenheit zurück: Es gibt Ruinen von Bauwerken der Maya, die auf 1.000 v. Chr. datiert werden. Doch wie viele Stadtstaaten der Maya wurden auch diese aus mysteriösen Gründen um etwa 900 n. Chr. verlassen.
Nach mehreren weiteren Kriegszügen konnten die Spanier schließlich 1536 den von Häuptling Lempira geführten Aufstand niederschlagen. Die Tatsache, dass die heutige honduranische Währung „Lempira“ heißt, zeigt, wie sehr sich die Bevölkerung mit dem indigenen Häuptling, der lange Zeit Widerstand gegen die Besatzer geleistet hat, identifiziert. Das sagt viel über den verletzten Nationalstolz der Honduraner aus.
Schon bald errichteten die Spanier zahlreiche florierende Städte, darunter auch die heutige Hauptstadt Tegucigalpa. Sie wurde 1579 als Siedlung in der Nähe von Gold- und Silberminen gegründet. Auf die Erbeutung von Edelmetallen waren die Spanier hauptsächlich aus. Kriege, üble Behandlung bei der Zwangsarbeit und eingeschleppte Krankheiten reduzierten die Bevölkerung der Ureinwohner von über 1,2 Millionen auf ca. 88.000 im Jahre 1778. Die Indios durften zwar Gemeindeland zur Selbstversorgung weiter bewirtschaften, mussten sich aber als Arbeitskräfte für Bergwerke und Ländereien der Kolonisten versklaven lassen. Die heutige Bevölkerung besteht hauptsächlich aus sogenannten Mestizen, einer Mischung aus indigenen Ureinwohnern und spanischen Einwanderern. Es gibt aber auch noch einige vollständig indigene Stämme.
1821 erklärte die Provinz-Oligarchie Honduras für unabhängig. Sie schloss sich mit dieser Entscheidung der Rebellion der anderen zentralamerikanischen Provinzen gegen die spanische Krone an. Leider stritten von Beginn der „Freiheit“ an mehrere Fraktionen der Oligarchie um die Macht, so dass von 1821 bis 1876 rund 85 Regierungen einander ablösten.
Damit wurde ein weiteres Kapitel der kolonialähnlichen Fremdbestimmung aufgeschlagen. Drei US-amerikanische Konzerne kauften riesige Flächen im karibischen Tiefland auf. Sie investierten in den Bau von Straßen, Eisenbahnen und Wohnviertel für ihre Arbeiter und entwickelten sich zum größten Arbeitgeber im Land.
Doch ihnen wurde auch große soziale Ungerechtigkeit nachgesagt: Sie entrichteten nur geringe Steuern, obwohl ihr Profit den Staatshaushalt übertraf. Sie sorgten dafür, dass die „Enklave“ zum weltgrößten Exporteur von Bananen aufstieg, aber bestachen die Politiker und statteten die folgenden willfährigen Diktatoren mit Geld und Waffen aus. Die Arbeiter auf den Plantagen dagegen erhielten einen Hungerlohn. Als die Diktatoren mehrere ausbrechende, heftige Streiks und Unruhen nicht mehr niederschlagen konnten, entsandte Washington Interventionstruppen.
Politisch gesehen war das Land sehr lange instabil: Es gab 125 Militärputsche innerhalb von 150 Jahren. Erst seit Ende der 1980er Jahre sind die jeweiligen Staatspräsidenten aus freien und demokratischen Wahlen hervorgegangen. Doch der Einfluss der USA blieb immer präsent: Das von Schuldenkrisen geschwächte Land hängt immer wieder am Tropf ausländischer Überlebenshilfe (insbesondere aus den USA), die es jedoch nicht ohne Gegenleistungen gibt. Die Regierung musste beispielsweise wohl oder übel hinnehmen, dass Honduras als Brückenkopf der USA im unerklärten Krieg gegen Nicaragua benötigt wurde. Die Tradition der Fremdbestimmung wurde um eine neue Variante bereichert, das Wort „Bananenrepublik“ erhielt eine neue Begründung.
Die Wahlen 2005 gewann Manuel Zelaya Rosales. Als sich Zelaya nach vier Jahren Amtszeit entgegen der Verfassung an die Macht klammerte, wurde er 2009 durch das Militär gestürzt. Der Putsch sorgte über Nacht für einen Alptraum: Sämtliche Radio- und Fernsehsender wurden gesperrt, das Internet blockiert, 48-stündige Ausgangssperren verhängt. Die vom Militär aufgezwungene Interimsregierung wurde international nicht anerkannt. Sämtliche EU-Staaten und sämtliche Staaten Amerikas, mit Ausnahme der USA, zogen ihre diplomatischen Vertretungen ab. Nicaragua, El Salvador und Guatemala schlossen ihre Grenzen zu Honduras. Der Putsch scheiterte. Im November 2009 fand wie geplant die Wahl statt. Neuer Präsident wurde Porfirio Lobo Sosa.
Als Nachfolger von Porfirio Lobo Sosa ist der Rechtsanwalt Juan Orlando Hernández seit Januar 2014 Präsident von Honduras, nachdem er bei der Wahl im November 2013 gegen Xiomara Castro gewann. Im Nachgang zu den Wahlen im November 2017, welche Hernández knapp gewonnen hatte, wurden Manipulationsvorwürfe erhoben und die Opposition mit dem Kandidaten Salvador Nasralla lehnte das Ergebnis ab. Folgende Unruhen wurde durch ein hohes Polizeiaufgebot und viele Verhaftungen niedergeschlagen.