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Haiti: Schutzlose Frauen |
Meldung vom 31.08.2011
In Haiti leben die Menschen immer noch in provisorischen Zuständen. Besonders gefährdet durch die ungeschützte Lebenssituation sind die Frauen. Zehntausende von Frauen hausen seit dem Erdbeben vor eineinhalb Jahren in Lagern und sind durch Gewalt, sexuelle Übergriffe und Mangel an medizinischer Versorgung bei der Geburt von Kindern bedroht.
Nach einem gerade herausgegebenen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) gibt es für sie keine Möglichkeit, Sexualhygiene und Gesundheitspflege für sich in Anspruch zu nehmen. Für ein Essen seien viele Frauen gezwungen, sich zu prostituieren. Außerdem stünden sie ständig in Gefahr, vergewaltigt zu werden, lautete es in dem Bericht.
Derzeit leben immer noch rund 300.000 Frauen und Mädchen in den nach dem Erdbeben im Januar 2010 errichteten Obdachlosencamps in Port-au-Prince. Die Gesundheitspflege wird zwar kostenlos in den Lagern angeboten, doch haben die Frauen aus Mangel an Informationen und wegen mangelnder Transportmöglichkeiten keinen Zugang dazu gehabt.
Mit 630 Totgeburten auf 100.000 Geburten hatte man in Haiti schon vor dem Erdbeben die höchste Sterberate in der westlichen Hemisphäre verzeichnet. Über die heutigen Zahlen kann man keine Statistiken erheben, es fehlen die Informationen. Es steht fest, dass zu viele Frauen ihre Babys ohne medizinische Hilfe im Zelt, auf der Straße, auf dem Weg ins Hospital gebären.
„Ich habe gerade entbunden“, so das Zitat einer Frau namens Mona, die mit Mann und Kindern in ein Camp am Stadtrand der Hauptstadt untergekommen ist. „Ich hatte keine Schmerzmittel“. Für den fast 80 Seiten langen Report „Nobody Remembers Us“ (Niemand erinnert sich an uns) hat HRW nach eigenen Angaben 158 Frauen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren in 15 Camps interviewt. Die Untersuchung kommt zu dem Resultat, dass die Schwangerschaftsraten dreimal höher liegen als in den Stadtgebieten vor dem Erdbeben.
So sind etwa in dem Camp Croix-de-Bouquets 150 Kinder auf die Welt gekommen. 83 Frauen sind derzeit schwanger. „Darunter sind einige Mädchen. Weil die Eltern sich nicht um sie kümmern, halten sie sich an einen Mann, um zu überleben“, meldet sich Margalie, ein Komitee-Mitglied des Camps, in dem Bericht zu Wort. Doch die Männer verließen sie, wenn sie die Mädchen geschwängert hätten.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de
Schlagwörter: Haiti, Frauen, Lager, Camps, Gewalt, Human Rights Watch, Geburt, Geburtenrate, Totgeburten, Gesundheitspflege, Sexualhygiene, Zeltlager, Schwangerschaftsrate, Vergewaltigung, Prostitution
Nach einem gerade herausgegebenen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) gibt es für sie keine Möglichkeit, Sexualhygiene und Gesundheitspflege für sich in Anspruch zu nehmen. Für ein Essen seien viele Frauen gezwungen, sich zu prostituieren. Außerdem stünden sie ständig in Gefahr, vergewaltigt zu werden, lautete es in dem Bericht.
Derzeit leben immer noch rund 300.000 Frauen und Mädchen in den nach dem Erdbeben im Januar 2010 errichteten Obdachlosencamps in Port-au-Prince. Die Gesundheitspflege wird zwar kostenlos in den Lagern angeboten, doch haben die Frauen aus Mangel an Informationen und wegen mangelnder Transportmöglichkeiten keinen Zugang dazu gehabt.
Mit 630 Totgeburten auf 100.000 Geburten hatte man in Haiti schon vor dem Erdbeben die höchste Sterberate in der westlichen Hemisphäre verzeichnet. Über die heutigen Zahlen kann man keine Statistiken erheben, es fehlen die Informationen. Es steht fest, dass zu viele Frauen ihre Babys ohne medizinische Hilfe im Zelt, auf der Straße, auf dem Weg ins Hospital gebären.
„Ich habe gerade entbunden“, so das Zitat einer Frau namens Mona, die mit Mann und Kindern in ein Camp am Stadtrand der Hauptstadt untergekommen ist. „Ich hatte keine Schmerzmittel“. Für den fast 80 Seiten langen Report „Nobody Remembers Us“ (Niemand erinnert sich an uns) hat HRW nach eigenen Angaben 158 Frauen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren in 15 Camps interviewt. Die Untersuchung kommt zu dem Resultat, dass die Schwangerschaftsraten dreimal höher liegen als in den Stadtgebieten vor dem Erdbeben.
So sind etwa in dem Camp Croix-de-Bouquets 150 Kinder auf die Welt gekommen. 83 Frauen sind derzeit schwanger. „Darunter sind einige Mädchen. Weil die Eltern sich nicht um sie kümmern, halten sie sich an einen Mann, um zu überleben“, meldet sich Margalie, ein Komitee-Mitglied des Camps, in dem Bericht zu Wort. Doch die Männer verließen sie, wenn sie die Mädchen geschwängert hätten.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de
Schlagwörter: Haiti, Frauen, Lager, Camps, Gewalt, Human Rights Watch, Geburt, Geburtenrate, Totgeburten, Gesundheitspflege, Sexualhygiene, Zeltlager, Schwangerschaftsrate, Vergewaltigung, Prostitution