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Uganda: Biotop für tödliche Viren

Meldung vom 03.09.2013

Uganda scheint ein Biotop für tödliche Viren zu sein. Ob Ebola, Marburg-Fieber oder andere gefährliche Epidemien – wenn sie in Afrika ausbrechen, so geschieht das überraschend häufig in Uganda. Nun hat das Krim-Kongo-Fieber hier erste Menschen das Leben gekostet.

Wie kaum ein anderes Land in Ostafrika muss sich Uganda immer wieder mit schweren Seuchen auseinandersetzen. Ob Ebola, Marburg-Virus oder das mysteriöse Kopfnicksyndrom – die Epidemien reißen nicht ab. Jetzt wird das Land von einer neuen Krankheit heimgesucht, die es zuvor in so schwerer Form in der Region nicht gab: das Krim-Kongo-Fieber (CCHF). Eine 27-jährige Frau in der Hauptstadt Kampala ist bereits ums Leben gekommen. Drei Todesfälle in der nördlichen Region Agago wurden gemeldet. Eine Patientin befindet sich in Quarantäne und fast 50 weitere, die in Kontakt mit Infizierten waren, sind unter ständiger Überwachung.

„Nie zuvor ist jemand in Uganda an CCHF gestorben“, stellt Issa Makumbi fest, ein Epidemiologie-Experte des Gesundheitsministeriums. „Das beweist, dass es sich um die schwere Form der Krankheit handelt, die zum Tod führen kann.“ In Afrika grassierte bislang nur die milde Form der von Zecken übertragenen Krankheit.

Die grippeähnlichen Symptome umfassen Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen und eine Gesichtsrötung. Die lebensgefährliche Verlaufsform tauchte bisher hauptsächlich in Zentralasien, in Süd-Ost-Europa – speziell der Türkei – und im Mittleren Osten auf. Die Betroffenen sterben meist in der zweiten Woche an Blutungen und Organversagen.

Das Problem in Uganda lässt sich Wissenschaftlern zufolge auf die stetig zunehmende Zahl an Zecken zurückführen, die überwiegend Blut von Kühen, Ziegen und Schafen saugen. „Das macht uns große Sorgen“, weiß Makumbi. „Früher wurden Zecken bei Haus- und Nutztieren auf kommunaler Ebene bekämpft, aber jetzt ist es jedem Farmer selbst überlassen, gegen Zecken vorzugehen.“ Die Plage durch die blutsaugenden Parasiten müsse auf nationaler Ebene angepackt werden. „Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Krankheit in eine Epidemie ausweitet.“

Doch nicht nur durch den Biss einer Zecke kann eine Infektion stattfinden, sondern auch durch den Verzehr infizierten Tierfleisches. Das Krim-Kongo-Fieber hat eine hohe Ansteckungsgefahr. Von Mensch zu Mensch kommt eine Übertragung durch infizierten Speichel oder den Kontakt mit Blut oder Urin zustande. „Bei der schweren Form sterben bis zu 40 Prozent aller Infizierten“, sagte Vize-Gesundheitsminister Elioda Tumwesigye vor wenigen Tagen.

Warum wird gerade Uganda immer wieder von Ebola und Ebola-ähnlichen Krankheiten geplagt? Seit der Jahrtausendwende überzieht die schreckliche Krankheit das Land periodisch, zuletzt 2012, als im nordwestlichen Bezirk Kibaale 16 Menschen starben. Etwa zur gleichen Zeit wurden aus einer anderen Region fünf Todesfälle wegen Marburg-Fiebers registriert, einer Krankheit, die Ebola in ihrem Verlauf ähnlich ist. Beide werden von Viren ausgelöst und haben innere Blutungen zur Folge.

„Uganda liegt in der Nähe des Kongo-Beckens, einem Hotspot für diese Krankheiten“, bemüht sich Makumbi um eine Erklärung. Vor allem Affen aus der Region sind offenbar mit dem Ebola-Virus infiziert. Die kongolesischen Flüchtlinge, die sich in immer größerer Zahl im Westen Ugandas niedergelassen haben, haben die Tradition des Essens von Primatenfleisch verbreitet. „Durch den Verzehr dieser Tiere wird das Virus übertragen und eine Seuche kann sich ausbreiten“, meint Makumbi.

Tatsächlich wurde das Ebola-Virus 1976 erstmals in Zaire identifiziert, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Fast gleichzeitig wurde auch ein Ausbruch im Sudan festgestellt. Insgesamt erlagen über 400 Menschen den Folgen des Fiebers. Auch das CCHF-Virus wurde 1956 in dem zentralafrikanischen Land erstmals im menschlichen Blut herausgefunden. Die Behörden gehen davon aus, dass durch die sehr guten Frühwarnsysteme in Uganda und strenge Überwachung möglicher Virusträger einer weiteren Ausbreitung des Virus' vorgebeugt werden kann.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Uganda, Viren, Ebola, Epidemie, Krim-Kongo-Fieber, Zecken, Affen, Infektion, Tote, Kampala, Kopfnicksyndrom