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Mexiko: „Mexikoleaks“ – Moderatorin stellt Präsidenten bloß |
Meldung vom 20.03.2015
Journalistische Enthüllungen haben auch in Mexiko einen hohen Preis. Nun wurde die wohl bekannteste Radioreporterin des Landes gefeuert. Sie hat in den vergangenen Monaten Skandale ans Tageslicht befördert, die die Regierung betreffen.
Ihre Stimme ist nicht nur sehr bekannt in Mexiko, sondern sie ist auch eine der kritischsten. Dies hat Carmen Aristegui nun wohl den Arbeitsplatz gekostet und ihrer Karriere ein jähes Ende gesetzt. Die Radiomoderatorin, die von Montag bis Freitag die Morgensendung Hoy por Hoy leitete, ist am vergangenen Sonntag (15.03.2015) von ihrem Arbeitgeber Radio MVS entlassen worden.
In Mexiko wird dies als Verletzung der Presse- und Meinungsfreiheit eingestuft. Denn Aristeguis Recherchen hatten zuletzt den Präsidenten persönlich bloßgestellt. Sie enthüllte, dass die Präsidentengattin ein Luxusanwesen eines Unternehmens erworben hatte, das vom Regierungschef seit Jahren Staatsaufträge zugeschachert bekommt.
Zum Streit kam es laut Radio MSV, weil sich Aristegui mit zwei Kollegen ihres Recherche-Teams auf der Enthüllungsplattform Méxicoleaks geäußert hatten. Die Plattform wollte die Bevölkerung dazu aufrufen, vertrauliche Dokumente beispielsweise über Korruptionsfälle ins Internet einzuspeisen und Journalisten zur Auswertung zu überlassen.
Radio MSV lehnte dieses Engagement ab, worauf der Sender die beiden Mitarbeiter Aristeguis des Amtes enthob. Als die Moderatorin deren sofortige Wiedereinstellung verlangte, kam es zum endgültigen Bruch: Auch sie musste ihren Arbeitsplatz räumen.
Inzwischen stehen aber Mutmaßungen im Raum, dass die Auseinandersetzung um Méxicoleaks nur ein Vorwand für die Entlassungen sein könnte. Denn die beiden entlassenen Reporter aus Aristeguis Team waren gerade damit beschäftigt, eine Enthüllungsgeschichte um das Luxusanwesen des Präsidentenpaares aufzuarbeiten. Zudem recherchierten sie über den Mord an 22 Personen in Tlatlaya, die Enthüllungen dazu hätten das Militär angegriffen. Zum Zeitpunkt ihrer Entlassung prüften sie außerdem Einzelheiten über einen Hauskauf des mexikanischen Finanzministers, der der Vorteilsnahme beschuldigt wird.
Diese Enthüllungen greifen die Regierung nachhaltig an und stürzten sie in eine Glaubwürdigkeitskrise. Aristeguis Sendung zählte zu den beliebtesten und bekanntesten Mexikos. Sie selber ist ein Wahrzeichen für einen unerschrockenen und kritischen Enthüllungsjournalismus. Die Entlassungen lösten deshalb nicht nur in den sozialen Netzwerken eine Empörungswelle aus.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de
Schlagwörter: Mexiko, Journalisten, Pressefreiheit, entlassen, Radiomoderatorin, Enthüllungen, Enthüllungsjournalismus, Carmen Aristegui, Beruf, Korruption, Präsident, Präsidentengattin, Luxusanwesen, Enthüllungsplattform, Mexikoleaks, Internet
Ihre Stimme ist nicht nur sehr bekannt in Mexiko, sondern sie ist auch eine der kritischsten. Dies hat Carmen Aristegui nun wohl den Arbeitsplatz gekostet und ihrer Karriere ein jähes Ende gesetzt. Die Radiomoderatorin, die von Montag bis Freitag die Morgensendung Hoy por Hoy leitete, ist am vergangenen Sonntag (15.03.2015) von ihrem Arbeitgeber Radio MVS entlassen worden.
In Mexiko wird dies als Verletzung der Presse- und Meinungsfreiheit eingestuft. Denn Aristeguis Recherchen hatten zuletzt den Präsidenten persönlich bloßgestellt. Sie enthüllte, dass die Präsidentengattin ein Luxusanwesen eines Unternehmens erworben hatte, das vom Regierungschef seit Jahren Staatsaufträge zugeschachert bekommt.
Zum Streit kam es laut Radio MSV, weil sich Aristegui mit zwei Kollegen ihres Recherche-Teams auf der Enthüllungsplattform Méxicoleaks geäußert hatten. Die Plattform wollte die Bevölkerung dazu aufrufen, vertrauliche Dokumente beispielsweise über Korruptionsfälle ins Internet einzuspeisen und Journalisten zur Auswertung zu überlassen.
Radio MSV lehnte dieses Engagement ab, worauf der Sender die beiden Mitarbeiter Aristeguis des Amtes enthob. Als die Moderatorin deren sofortige Wiedereinstellung verlangte, kam es zum endgültigen Bruch: Auch sie musste ihren Arbeitsplatz räumen.
Inzwischen stehen aber Mutmaßungen im Raum, dass die Auseinandersetzung um Méxicoleaks nur ein Vorwand für die Entlassungen sein könnte. Denn die beiden entlassenen Reporter aus Aristeguis Team waren gerade damit beschäftigt, eine Enthüllungsgeschichte um das Luxusanwesen des Präsidentenpaares aufzuarbeiten. Zudem recherchierten sie über den Mord an 22 Personen in Tlatlaya, die Enthüllungen dazu hätten das Militär angegriffen. Zum Zeitpunkt ihrer Entlassung prüften sie außerdem Einzelheiten über einen Hauskauf des mexikanischen Finanzministers, der der Vorteilsnahme beschuldigt wird.
Diese Enthüllungen greifen die Regierung nachhaltig an und stürzten sie in eine Glaubwürdigkeitskrise. Aristeguis Sendung zählte zu den beliebtesten und bekanntesten Mexikos. Sie selber ist ein Wahrzeichen für einen unerschrockenen und kritischen Enthüllungsjournalismus. Die Entlassungen lösten deshalb nicht nur in den sozialen Netzwerken eine Empörungswelle aus.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de
Schlagwörter: Mexiko, Journalisten, Pressefreiheit, entlassen, Radiomoderatorin, Enthüllungen, Enthüllungsjournalismus, Carmen Aristegui, Beruf, Korruption, Präsident, Präsidentengattin, Luxusanwesen, Enthüllungsplattform, Mexikoleaks, Internet