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Äthiopien: Erste Straßenbahn Afrikas südlich der Sahara rollt los |
Meldung vom 30.09.2015
Die Äthiopier sind begeistert: In ihrem Land rollt die erste Straßenbahn über die Gleise. Das ist gleich eine doppelte Premiere, denn die Tram stellt gleichzeitig auch die erste ihrer Art in Afrika südlich der Sahara dar. Die Einwohner von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba lassen ihr Auto stehen, um die neue Bahn zu testen. Die neue Errungenschaft haben chinesische Investitionen ermöglicht. Die Fahrer der Bahn sind vorerst alle noch Chinesen.
Zahlreiche Menschen haben sich in Addis Abeba geduldig in die Schlange vor einem Ticketschalter gereiht. Sie wollen erstmals in Äthiopiens brandneuer Stadtbahn einsteigen. „Ich habe mir gerade erst ein Auto gekauft, aber ich wollte unbedingt mit der neuen Bahn fahren“, meint Taye Worku. Am Bahnsteig sind alle im Zustand erwartungsvoller Freude. „Jeder testet jetzt die neue Tram“, erklärt der 37-Jährige.
Die von Chinesen gebaute und finanzierte Stadtbahnlinie – eine Mischung aus U-Bahn und moderner Straßenbahn – verläuft vom Süden bis zum Norden der rund vier Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt. Man darf mit ihr die erste vollelektrische Stadtbahn ihrer Art in den knapp 50 Staaten Afrikas südlich der Sahara bewundern. Insgesamt fährt die Bahn 17 Kilometer und macht Zwischenstopps an 22 Stationen. In den Waggons drängen sich die Passagiere. Er hält die neue Tram für einen „Meilenstein“ in der Entwicklung des Landes, meint Worku.
Für die Einwohner von Addis Abeba bietet die Tram eine günstigere Beförderungsmöglichkeit als die weit verbreiteten Minibus-Taxis. Mit umgerechnet 0,25 Euro kostet ein Ticket für die Stadtbahn knapp ein Drittel des Buspreises. Der 21 Jahre alte Daniel Worku ist völlig eingenommen von der neuen Bahn. „Wir hätten ein Minibus-Taxi nehmen können, aber wir wollten unbedingt die Bahn ausprobieren“, sagt er. „Wenn das schneller ist, werde ich von jetzt an Tram fahren.“
Lange galt Äthiopien als Hunger- und Katastrophenland. Hunderttausende Menschen kamen in den Achtzigerjahren bei schweren Hungersnöten ums Leben. Jetzt will der ostafrikanische Staat dieses negative Image abstreifen und als Wirtschaftsstandort punkten. In nur drei Jahren verwirklichten nun überwiegend chinesische Unternehmen das 475 Millionen Dollar teure Projekt.
Rund 85 Prozent der Gelder stammen von Chinas Import-Export-Bank. Und es ist nur eines von vielen Projekten, das von der Volksrepublik gefördert und gebaut wird. Selbst die Schaffner der neuen Bahn sind aus China eingeflogen. Die Äthiopier dürfen den Betrieb erst nach fünf Jahren Betrieb vollständig übernehmen.
Die äthiopische Regierung ist mit China als Partner zufrieden, sagt Afrika-Analystin Emma Gordon von dem Beratungsunternehmen Verisk Maplecroft. „China stellt Äthiopiens staatlich dominierte Wirtschaft nicht infrage und hat den Ruf, Projekte schnell fertigzustellen.“
Es gibt allerdings auch Nachteile: Im Blick behalten muss man die steigende Staatsverschuldung als auch das Risiko, dass dringende Wirtschaftsreformen angesichts von prestigereichen Großprojekten außer Acht gelassen werden, wie Gordon erklärt. „Die chinesische Vorliebe, eigene Materialien und Arbeiter mitzubringen, führt dazu, dass ihre Investitionen weder den Arbeitsmarkt unterstützen noch die örtliche Industrie stärken.“
Dennoch ist man in der Regierung überzeugt, dass die neue Bahn die Lebensqualität der Äthiopier erhöhen und das Verkehrschaos in der Hauptstadt abschwächen wird. Zudem hegt die Regierung Pläne über eine weitere Linie, die schon bald von Osten nach Westen verlaufen soll. Ein Problem besteht allerdings noch in der Stromversorgung. Schon jetzt leidet Addis Abeba unter häufigen Stromausfällen.
Doch die Äthiopier werten die neue Bahn als Zeichen des Fortschritts. Worku hat schon nach der ersten Fahrt entschieden, sein Auto künftig stehen zu lassen. „Vor wenigen Jahren hätte niemand so ein Projekt in Äthiopien für möglich gehalten“, betont er.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de
Schlagwörter: Äthiopien, Stadtbahn, Tram, Straßenbahn, Addis Abeba, Investoren, China, Auto, Verkehr, Infrastruktur, Verkehrschaos, Wirtschaft, öffentliche Verkehrsmittel
Zahlreiche Menschen haben sich in Addis Abeba geduldig in die Schlange vor einem Ticketschalter gereiht. Sie wollen erstmals in Äthiopiens brandneuer Stadtbahn einsteigen. „Ich habe mir gerade erst ein Auto gekauft, aber ich wollte unbedingt mit der neuen Bahn fahren“, meint Taye Worku. Am Bahnsteig sind alle im Zustand erwartungsvoller Freude. „Jeder testet jetzt die neue Tram“, erklärt der 37-Jährige.
Die von Chinesen gebaute und finanzierte Stadtbahnlinie – eine Mischung aus U-Bahn und moderner Straßenbahn – verläuft vom Süden bis zum Norden der rund vier Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt. Man darf mit ihr die erste vollelektrische Stadtbahn ihrer Art in den knapp 50 Staaten Afrikas südlich der Sahara bewundern. Insgesamt fährt die Bahn 17 Kilometer und macht Zwischenstopps an 22 Stationen. In den Waggons drängen sich die Passagiere. Er hält die neue Tram für einen „Meilenstein“ in der Entwicklung des Landes, meint Worku.
Für die Einwohner von Addis Abeba bietet die Tram eine günstigere Beförderungsmöglichkeit als die weit verbreiteten Minibus-Taxis. Mit umgerechnet 0,25 Euro kostet ein Ticket für die Stadtbahn knapp ein Drittel des Buspreises. Der 21 Jahre alte Daniel Worku ist völlig eingenommen von der neuen Bahn. „Wir hätten ein Minibus-Taxi nehmen können, aber wir wollten unbedingt die Bahn ausprobieren“, sagt er. „Wenn das schneller ist, werde ich von jetzt an Tram fahren.“
Lange galt Äthiopien als Hunger- und Katastrophenland. Hunderttausende Menschen kamen in den Achtzigerjahren bei schweren Hungersnöten ums Leben. Jetzt will der ostafrikanische Staat dieses negative Image abstreifen und als Wirtschaftsstandort punkten. In nur drei Jahren verwirklichten nun überwiegend chinesische Unternehmen das 475 Millionen Dollar teure Projekt.
Rund 85 Prozent der Gelder stammen von Chinas Import-Export-Bank. Und es ist nur eines von vielen Projekten, das von der Volksrepublik gefördert und gebaut wird. Selbst die Schaffner der neuen Bahn sind aus China eingeflogen. Die Äthiopier dürfen den Betrieb erst nach fünf Jahren Betrieb vollständig übernehmen.
Die äthiopische Regierung ist mit China als Partner zufrieden, sagt Afrika-Analystin Emma Gordon von dem Beratungsunternehmen Verisk Maplecroft. „China stellt Äthiopiens staatlich dominierte Wirtschaft nicht infrage und hat den Ruf, Projekte schnell fertigzustellen.“
Es gibt allerdings auch Nachteile: Im Blick behalten muss man die steigende Staatsverschuldung als auch das Risiko, dass dringende Wirtschaftsreformen angesichts von prestigereichen Großprojekten außer Acht gelassen werden, wie Gordon erklärt. „Die chinesische Vorliebe, eigene Materialien und Arbeiter mitzubringen, führt dazu, dass ihre Investitionen weder den Arbeitsmarkt unterstützen noch die örtliche Industrie stärken.“
Dennoch ist man in der Regierung überzeugt, dass die neue Bahn die Lebensqualität der Äthiopier erhöhen und das Verkehrschaos in der Hauptstadt abschwächen wird. Zudem hegt die Regierung Pläne über eine weitere Linie, die schon bald von Osten nach Westen verlaufen soll. Ein Problem besteht allerdings noch in der Stromversorgung. Schon jetzt leidet Addis Abeba unter häufigen Stromausfällen.
Doch die Äthiopier werten die neue Bahn als Zeichen des Fortschritts. Worku hat schon nach der ersten Fahrt entschieden, sein Auto künftig stehen zu lassen. „Vor wenigen Jahren hätte niemand so ein Projekt in Äthiopien für möglich gehalten“, betont er.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de
Schlagwörter: Äthiopien, Stadtbahn, Tram, Straßenbahn, Addis Abeba, Investoren, China, Auto, Verkehr, Infrastruktur, Verkehrschaos, Wirtschaft, öffentliche Verkehrsmittel