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Uganda: Landklau – Ölpipeline-Projekt enteignet Tausende

Meldung vom 24.07.2023

Die geplante Ölpipeline des französischen Mineralölriesen TotalEnergies in Ostafrika hat die Lebensgrundlage von Tausenden von Menschen in Uganda vernichtet und wird die globale Klimakrise weiter zuspitzen, so Human Rights Watch in einem Bericht.

Das Projekt East African Crude Oil Pipeline (EACOP) wird nach seiner Vollendung Dutzende von Bohrlöchern, Hunderte von Kilometern an Straßen, Lagern und anderer Infrastruktur sowie eine 1.443 Kilometer lange Pipeline beinhalten, die Ölfelder im Westen Ugandas mit dem Hafen von Tanga im Osten Tansanias verknüpft.

Der 47-seitige Bericht „Our Trust is Broken, Loss of Land and Livelihoods for Oil Development in Uganda“ („Unser Vertrauen ist zerbrochen – Landklau und Verlust der Existenzgrundlage zugunsten der Erdölindustrie in Uganda“) führt vor Augen, wie ein Landerwerbsprozess für eines der weltweit größten Infrastrukturprojekte für fossile Brennstoffe abgelaufen ist.

Die Erschließung des Ölfeldes, durch die letztlich über 100.000 Menschen von ihrem Grund und Boden verdrängt werden, ist in vollem Gange. Obwohl 90 Prozent der Menschen, die durch das Projekt ihr Land abgeben mussten, von TotalEnergies EP Uganda entschädigt wurden, kam es bei dem Projekt zu mehrjährigen Verzögerungen bei der Auszahlung der Entschädigungen und zu unzureichenden Entschädigungen.

„EACOP ist eine Katastrophe für Zehntausende von Menschen, die das Land verloren haben, das ihre Familien ernährte und ihnen ein Einkommen verschaffte, mit dem sie ihre Kinder zur Schule schicken konnten, und die von TotalEnergies zu wenig Entschädigung erhielten“, erklärte Felix Horne, leitender Umweltforscher bei Human Rights Watch. „EACOP ist auch eine Katastrophe für den Planeten und das Projekt sollte nicht abgeschlossen werden.“

Der Bericht gründet sich in erster Linie auf über 90 Interviews, die Human Rights Watch Anfang 2023 führte, unter anderem mit 75 vertriebenen Familien in fünf Distrikten Ugandas.

Die Landwirte bezeugten, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlten, und Entschädigungsvereinbarungen auf Englisch unterzeichnen mussten, einer Sprache, die viele von ihnen nicht lesen können, und viele erläuterten, dass ihnen Bargeld angeboten wurde statt der Möglichkeit auf Ersatzland nach internationalen Standards. Gebrochene Versprechungen über die Umsiedlung von Gräbern und die Verbesserung der Lebensqualität, die in den vielen frühen Treffen als Lockvogel von EACOP versprochen wurden, haben das Vertrauen zwischen den Gemeinden und TotalEnergies zerstört.

„Sie kamen hierher und versprachen uns alles“, meinte ein Anwohner. „Wir haben ihnen geglaubt. Jetzt sind wir landlos, das Entschädigungsgeld ist weg, die verbliebenen Felder sind überflutet, und die Luft ist voller Staub.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de

Schlagwörter: Uganda, Landklau, Enteignung, Erdöl, Erdölindustrie, TotalEnergies, Entschädigung, Umwelt, Umweltzerstörung, Pipeline, Tanga, Tansania, Klima, Klimakatastrophe