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Mexiko: Aus für die mexikanische Tomate? Handelskrieg mit den USA

Meldung vom 29.04.2025

Donald Trump hat mit weiten Teilen der Welt einen Handelskrieg angezettelt. Trump geht scharf gegen Mexiko vor, doch er erhält auch Gegenwehr. Viel davon hat mit der streitbaren Präsidentin zu tun.

Wenn es um mexikanische Tomaten geht, wird Präsidentin Claudia Sheinbaum sehr ernst. Erst kürzlich hatte das US-Handelsministerium Zölle in Höhe von 20,9 Prozent auf Tomaten aus Mexiko verhängt, die Mitte Juli wirksam werden sollen. Doch laut Angaben der mexikanischen Präsidentin hatte Washington das ihrer Regierung selbst nicht kundgetan, sondern lediglich die Tomatenproduzenten in den USA davon in Kenntnis gesetzt. Diese hatten sich zuvor über die angeblichen Dumpingpreise der mexikanischen Tomaten beschwert.

Sheinbaum vertritt eine klare Position zu dem Vorgang: „Das ist schlecht“, betonte sie auf einer Pressekonferenz. Die linksgerichtete Staatschefin ist der festen Überzeugung, dass am Ende die USA den Kürzeren ziehen werden. „Selbst wenn diese Sanktion verhängt würde, würden weiterhin mexikanische Tomaten in die Vereinigten Staaten exportiert werden, da es keinen Ersatz gibt.“ Dann entstünde für die USA das Problem, dass die Tomaten dort um knapp 21 Prozent teurer würden. „Dieses Verfahren ist schon oft durchgeführt worden, und Mexiko hat immer gewonnen“, erklärte Sheinbaum.

Bisher scheint der Zollstreit, den US-Präsident Donald Trump mit beinahe der ganzen Welt losgetreten hat, tatsächlich teils zugunsten Mexikos auszugehen. Zumindest hat es Sheinbaum geschafft, dass Mexiko einem Teil der Strafzölle entgeht. Sie redete von einer „Sonderbehandlung“ – und das, obwohl Mexiko mitunter die schwersten Vorwürfe aus den USA über sich ergehen lassen muss. Bisher ist Sheinbaums Umgang mit Trump durch Ruhe geprägt. Manche Beobachter sehen in ihr gar eine „Einflüsterin“ Trumps. Doch die Situation könnte sich bald ändern.

Der Lateinamerika-Experte Günther Maihold hat eine andere Meinung zu dem medial verbreiteten Bild von Sheinbaum. „Im Verhältnis zu Donald Trump ist sie eher eine Getriebene als eine Einflüsterin“, erklärt er über die mexikanische Präsidentin. Der US-Präsident höre mit seinen Nadelstichen ihr gegenüber nicht auf. „Angesichts der Vorwürfe aus Washington und des jüngsten Streits über die Zölle auf Tomaten kann man daher kaum von gut funktionierender Kommunikation zwischen den beiden Nachbarn sprechen.“

Donald Trump prangert Mexiko für vieles an. Einerseits wettert er gegen die illegalen Migranten, die vor allem über die Südgrenze in die USA eindringen. Andererseits kämpfen die USA seit mehreren Jahren mit einer Fentanyl-Krise. Das synthetische Opioid hatte allein 2023 rund 74.000 Tote durch Überdosen zur Folge. Die Verantwortung dafür schiebt Trump Mexiko zu – wegen angeblich ungenügender Kontrollen an den Grenzen. Schon im Wahlkampf stellte er deshalb auch militärisches Eingreifen gegen die mexikanischen Drogenkartelle in Aussicht.

Trumps aktuelles Instrument der Wahl, um Mexiko unter Druck zu setzen, sind Strafzölle: 25 Prozent auf alle Waren, die nicht dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen USMCA angehören. Für Mexiko stelle dies Grundproblem mit dem US-Präsidenten dar, meint Maihold. „Er vermischt in seiner Politik drei zentrale Themen: Handel, organisierte Kriminalität und Migration.“ Damit bedränge er Mexiko massiv, „denn bisher hat das Land in den Beziehungen zu den USA auf Freihandelsabkommen gesetzt“.

Mit ihrem Anfang des Jahres ausgerufenen „Plan México“ bemüht sich Sheinbaum zudem um verstärkte Kooperation mit der Privatwirtschaft, um Investitionen anzukurbeln. „Das Handeln der USA erschwert allerdings auch das“, meint Maihold. „Man kann Trumps Drohungen mit Zöllen etwa auf mexikanische Tomaten als Spiegelfechtereien betrachten – sie haben aber unweigerlich negative Auswirkungen auf die Unternehmen und Beschäftigten in Mexiko.“

Doch Trump übte auch auf anderer Ebene seine Macht aus: „Die USA halten die Androhung einer möglichen Invasion nach Mexiko zur Bekämpfung der Drogenkartelle aufrecht“, unterstrich Maihold. Wohl um das zu bekräftigen, ordnete Trump Mitte April an, dass das US-Militär die Kontrolle und Gerichtsbarkeit auf bundeseigenem Land entlang der Südgrenze ausüben soll. Die betroffenen Landstriche würden damit zu Militärgebiet deklariert. Sollte ein Migrant dies Gebiet betreten, stünde er in Gefahr, sich des unbefugten Betretens von Militäreigentum strafbar zu machen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „T-Online“, www.t-online.de

Schlagwörter: Mexiko, Zölle, Handelskrieg, Donald Trump, Claudia Sheinbaum, Tomaten, Import, Export, Migration, Zollstreit, Grenze